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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Außerdem hatten sich auch mehrere Streifenwagen rund um das Gelände platziert. An der Einfahrt zum Hof entdeckte Kluftinger schließlich den mit dem Werbeaufdruck einer Münchener Schreinerei getarnten mobilen Einsatzwagen, ihren Kommandostand für den heutigen Tag.
    »Also, Markus, bis später! Die Mutter und die Yumiko müssten ja auch bald da sein – ich geh mal was schaffen!«
    »Schon recht, Vatter, ich schau mal, vielleicht krieg ich am Pilsstand schon ein Spezi! Bis nachher!«
    Auf dem Weg zum Kombi wich Kluftinger geschickt dem sichtlich angespannten Bürgermeister aus, der, wie immer bei festlichen Anlässen, in leinene Landhausmode gewandet war. Dafür lief er allerdings dem Posaunisten der Kapelle in die Arme, der nur auf eine Gelegenheit gewartet zu haben schien, um einen Kommentar zu seinem neuen Auto abzugeben: »Du, Klufti, sag mal, hast du es jetzt mit den Beinen, weil du jetzt im Rollstuhl umeinanderfährst? Und dass du ausgerechnet das Damenmodell genommen hast, ist schon ein bissle gewagt, oder?«
    »Paul, hast du jetzt deinen Führerschein schon wieder, oder liegt der immer noch bei den Kollegen von der Verkehrspolizei?«, konterte Kluftinger und ließ seinen Bekannten mit bedröppelter Miene stehen.
    Dann klopfte er an die Schiebetür des Lieferwagens. Strobl öffnete ihm. Kluftinger staunte, dass all seine Kollegen, einschließlich Lodenbacher und dem Einsatzleiter des Sondereinsatzkommandos, sich bereits in dem Auto drängten. Der Kommissar nickte ihnen zu und sah auf die Monitore, auf denen die Bilder der Überwachungskameras nicht nur aus dem Museum, sondern auch vom Vorplatz, der Rückseite und vom Parkplatz zu sehen waren.
    »So, der Lokalmatador trifft ein!«, tönte Lodenbacher. »Guatn Morgen, Kluftinga!«
    »Morgen, Herr Lodenbacher! Morgen, Männer!«
    Maier eilte geschäftig zu ihm. »Morgen. Ich hab schon die Funkempfänger verteilt, hier ist deiner. Und dazu das Ansteckmikro.« Als Maier versuchte, sein Ohr zu verkabeln, rutschte der fleischfarbene Metallbügel immer wieder heraus.
    »Nix gegen deine Ohren, aber so wird das nix«, stöhnte Maier nach einer Weile. »Am besten nimmst du meinen In-Ear-Empfänger.« Er zog sich den Stöpsel aus seinem Ohr und steckte ihn, bevor Kluftinger reagieren konnte, in dessen Gehörgang.
    Der Kommissar verzog angewidert das Gesicht, als er spürte, dass das kleine Gerät noch ganz warm war. Er versuchte nicht daran zu denken, wo das Ding eben noch gesteckt hatte.
    »Also, Einteilung, meine Herrn! Kluftinga, wer steht wo?« Lodenbacher klatschte eifrig in die Hände.
    Kluftinger runzelte kurz die Stirn, dann ging er das Gelände in Gedanken noch einmal durch. »Ihr kriegt jetzt dann die Phantombilder, und sobald einer von denen auftaucht oder sonst was Verdächtiges passiert, wird Alarm gegeben. Und lieber zu vorsichtig sein! Also, ich würd sagen, einer überwacht den Parkplatz. Roland?«
    Hefele nickte.
    »Gut. Der Richie bleibt ja hier an den Monitoren zur Überwachung und koordiniert alles. Eugen, du kommst mit mir erst auf das Gelände vor dem Museum, und bei der Einweihung gehen wir dann rein, gut?«
    Auch Strobl stimmte zu.
    Lodenbacher räusperte sich, und Kluftinger wandte sich seinem Vorgesetzten zu. Es sah fast so aus, als wolle er auch eine Aufgabe übernehmen. Allerdings wusste der Kommissar, dass dessen praktischer Nutzen gegen Null tendieren würde, schließlich hatte er mit wirklicher Polizeiarbeit schon jahrelang nichts mehr am Hut. Wenn er das überhaupt je gehabt hatte, dachte er.
    »Wissen Sie wos, Kluftinga«, nahm ihm der Polizeipräsident schließlich die Entscheidung ab, »ich werd mich ein bisserl bei den Honoratioren aufhalten und unauffällig mit ihnen Gespräche führen, um sie gegebenenfalls bei einer Geiselnahme schützen zu können, ned?«
    Dieser Vorschlag fand allgemeine Zustimmung und löste bei Kluftinger und seinen Kollegen ein kaum merkliches Schmunzeln aus.
    Zehn Minuten später stand Kluftinger abseits des Treibens auf dem Vorplatz der Burgruine und stützte sich auf das Holzgeländer am Steilufer des Illerdurchbruchs. Der Nebel, der vom Fluss heraufzog, war hier noch zäh und dicht und gab nur vereinzelt den Blick auf die ruhig dahinfließende Iller frei.
    Der Kommissar hatte das Bedürfnis verspürt, der Hektik noch einmal für einen Augenblick zu entfliehen, um sich ein wenig zu sammeln und den Kopf frei zu bekommen. Wenn ein Fall ihn derart in Beschlag nahm, hatte er oft das Gefühl, fernbestimmt zu

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