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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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nach wie vor Interesse an der Arbeit hast! Du weißt, wie wichtig mir Dein Rat schon immer war – ich hätte nicht gewagt, mich bei Dir zu melden, aber bei diesem Job bist Du ja, wie es scheint, nach wie vor ein absoluter Insider! Ich bin froh, Dich auf meiner Seite zu wissen!
Ich beteilige Dich natürlich im üblichen Rahmen an meinem Anteil – Du kennst die Regeln und wirst Dir ausrechnen können, dass das nicht wenig ist. Und das Risiko liegt ja nach wie vor bei mir! Bitte schicke mir umgehend genaue Anweisungen, was Deiner Meinung nach zu tun ist!
Ach ja, zu Deiner Anspielung auf den kleinen Zwischenfall mit der alten Frau: Heute herrschen ein wenig andere Spielregeln als in der guten alten Zeit. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Magnus
    Er nickte, war zufrieden mit dem Ergebnis und schickte die Mail ab. Er war sich sicher, dass der andere gespannt auf seine Antwort wartete.
    Er ließ das Fenster herunter, sog die kühle, fast schon herbstliche Luft in seine Lungen und zündete sich eine Zigarette an. Er hätte nicht sagen können, wie lange er so dasaß, wie viele Autos durch den gelblich-blassen Schein der Straßenlaternen an ihm vorbeigefahren waren, namenlose Menschen mit unbekannten Zielen, als ihn ein leises Klingelsignal zusammenfahren ließ. »Sie haben Post«, tönte kurz danach eine blecherne Stimme aus dem kleinen Lautsprecher seines Computers. Eilig schloss er das Fenster und las die neue Mail:
Lieber Albert,
Wenn Du je auf meinen Rat etwas gegeben hast, halte Dich genau an die Anweisungen: Wir brauchen ein Faksimile, sonst geht es nicht.
    Magnus lächelte. So weit war er auch schon. Was er dann aber las, überraschte ihn doch weit mehr, als er zugegeben hätte.
Es ist die einzige Möglichkeit, es unter den Umständen noch durchzuziehen. Also hör gut zu: Du fährst nach Wien, und zwar möglichst bald! Dort machst Du Folgendes …

 
    Die Frage nach dem aktuellen Aufenthaltsort des Schatzes stand ein paar Sekunden im Raum, dann sagte Hefele: »Freilich. Das ist ja im Moment noch eine Wanderausstellung. Ich weiß aber nicht, wo.«
    »Das wird nicht schwer rauszufinden sein«, sagte Strobl. »Google es doch schnell mal«, forderte er seinen Chef auf.
    Kluftingers Augen verengten sich. Wollte Strobl seine PC -Kenntnisse vor den anderen testen? Das konnte er haben. Google war eine Suchmaschine, das wusste er längst. Und er kannte sogar die Adresse: »Wewewe, guggl Punkt de eh«, sagte er langsam, während er die Buchstaben mit zwei Fingern in die Adresszeile tippte. Als die Seite erschien, überlegte er eine Weile, welches Schlagwort er in das Suchfeld eingeben sollte. Sein Sohn hatte ihm erklärt, dass man die besten Ergebnisse erziele, wenn man vollständige Fragen stellte. Also schrieb er: Wo ist der Schatz gerade?
    Sekundenbruchteile später erschienen die Suchergebnisse, doch schon beim ersten Überfliegen stellte der Kommissar fest, dass die ihm wohl kaum weiterhelfen würden, auch wenn ihn »die dümmsten Antworten auf die Frage: Schatz, was denkst du gerade?« durchaus interessiert hätten. Schnell war ihm klar, warum die Ergebnisse so nutzlos waren: Er hatte in der Eile vergessen einzugeben, um welchen Schatz es eigentlich ging. Also ergänzte er die Suchfrage: Ich meine den Altusrieder . Doch auch das brachte bis auf den Hinweis auf eine abendliche Gesangsveranstaltung in seinem Heimatdorf und das Angebot, Mitglied der Pilzfreunde e.V. zu werden, keinen Informationsgewinn.
    »Und?«, fragte Strobl nach einer ganzen Weile.
    »Mei, so direkt jetzt nix«, antwortete Kluftinger. »Scheint, als hätten die das noch gar nicht aufm Netz.«
    Seine Kollegen nickten sich mit geschürzten Lippen und hochgezogenen Augenbrauen zu. »Ja, genau. Das wird’s sein«, spottete Hefele.
    »Probier doch mal folgende Eingabe«, schaltete sich Maier ein, »Reliquienschatz, heiliger Magnus, Wien.«
    »Das ist doch kein ganzer Satz«, konterte der Kommissar.
    »Ja, und?«
    »Ich mein ja bloß.«
    »Soll das heißen, du weißt, dass das Zeug grad in Wien ist?«, fragte Hefele.
    »Ha, ich hab’s«, rief Kluftinger plötzlich erfreut aus. »Da steht’s: Ausstellung im Museum für Völkerkunde Wien noch bis 22. September. Legendärer Schatz aus der bayerischen Provinz … aufsehenerregender Zufallsfund aus den Achtzigerjahren … Letzte Station vor der endgültigen Rückkehr in die Heimat. Sogar eine Telefonnummer steht da. Na also.« Er grinste die Kollegen zufrieden an.
    »Wir sollten uns wohl mal mit denen in

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