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Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall

Titel: Schutzpatron: Kluftingers sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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die Suche begeben hätte? Schneller wären sie deswegen auch nicht gewesen. Und so war wenigstens einer von ihnen halbwegs pünktlich.
    Er war, wenn man einmal von seiner grundlegenden Missstimmung wegen seines verschwundenen Autos absah, einigermaßen gut aufgelegt, als er den Bürotrakt seiner Abteilung betrat. Zwar hatten sie in den vergangenen eineinhalb Wochen keine nennenswerten Erfolge bei der Suche nach Frau Zahns Mörder gehabt, und vom Passat fehlte nach wie vor jede Spur. Und Maier hatte bei den Kollegen vom Diebstahl herausgefunden, dass denen der Spitzname »Schutzpatron« im Zusammenhang mit spektakulären Einbrüchen zwar mehrmals untergekommen sei, sie ihn aber für eine Legende hielten. Ein Märchen, das von anderen Ganoven zur Ablenkung von eigenen Verbrechen benutzt werde. Es gehe auch die Mär um, dass es sich bei dem Schutzpatron um eine Art Samariter der Unterwelt handele, der seinen »Kollegen« hin und wieder helfend unter die Arme greife.
    Was jedoch die Ausstellung in Altusried betraf, hatte Kluftinger ein gutes Gefühl. Er war noch ein paarmal in dem Museum gewesen, das immer mehr Gestalt annahm, und die Sicherheitsvorkehrungen, die man ihnen in weiteren Treffen der Arbeitsgruppe genauer vorgestellt hatte, schienen wirklich beachtlich und sehr durchdacht.
    Seine Stimmung wurde noch besser, als er sah, dass auch Sandra Henske wieder aus dem Krankenstand zurückgekehrt war. Er blieb kurz bei ihr stehen und fragte gut gelaunt: »So, war Ihnen heut Morgen gar nicht schlecht?«
    Sandy legte ihre Stirn in Falten. Kluftinger lehnte sich über ihren Schreibtisch und fügte in vertraulichem Ton hinzu: »Sie können natürlich jederzeit heim, wenn’s Ihnen nicht so gut geht in Ihrem Zustand, das ist doch sonnenklar.«
    Da stieg der Sekretärin, die sich eigentlich mehr Gelassenheit für die kommenden Tage vorgenommen hatte, die Zornesröte ins Gesicht: »Ach, mein Zustand, ja? Wenn Sie darauf anspielen wollen, dass ich wegen der Feier in Ihren Augen überreagiert hab, dann sag ich Ihnen gleich …« Sie hielt inne, weil der Kommissar die Hand gehoben hatte.
    »Nicht aufregen, das tut Ihnen gar nicht gut«, sagte er, drehte sich um und ließ eine verdutzte Sandra Henske an ihrem Schreibtisch zurück.
    Als sich alle bis auf Richard Maier zur Morgenlage eingefunden hatten, wollte Kluftinger die Besprechung beginnen. Hefele wandte jedoch ein, man müsse ja noch »den Alten« dazurufen, womit natürlich Polizeipräsident Lodenbacher gemeint war.
    Kluftinger verzog das Gesicht. »Können wir das nicht wieder irgendwie umgehen?«, fragte er und blickte Hilfe suchend in die Runde. »Das wird dann wieder so kompliziert mit dem Namensagen und so, und bringen tut’s eh nix, im Endeffekt.«
    »Wir können ja sagen, es war belegt«, schlug Strobl vor.
    Dankbar nickte Kluftinger: »Ja, genau, wir rufen hinterher an und sagen, dass wir ihn vorher nicht erreicht haben. Sehr gut. Den braucht wirklich kein Mensch.«
    »Ach ja? Redet ihr von mir?« Maier betrat den Raum und blickte die drei forschend an. »Das ist Mobbing, ganz ehrlich. Und du als Vorgesetzter solltest eigentlich so was unterbinden und nicht auch noch initiieren.«
    Kluftinger verstand kein Wort.
    »Nein, es reicht«, redete sich Maier in Rage, »erst schickst du mich auf diese Parkplatzodyssee, und dann solche Lästereien. Das geht echt zu weit.«
    »Mein Gott, Richie, jetzt komm aber mal wieder runter«, versuchte Hefele den Kollegen zu beruhigen.
    »Wir haben doch gar nicht von dir geredet«, warf Strobl ein.
    »Aha? Von wem denn dann?«, rief Maier mit schriller Stimme und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Herrgottzack, vom Lodenbacher, du Depp«, schimpfte Kluftinger.
    Maiers Haltung entspannte sich etwas. »Wie? Ach so, ja … sicher, in dem Fall …«
    »Jetzt setz dich auf deine vier Buchstaben, und dann fangen wir an.« Der Kommissar wollte nicht noch mehr Zeit vertrödeln. Am Ende würde sich der Präsident doch noch dazuschalten.
    »Also, ich habe ein paar sehr aufschlussreiche Sitzungen wegen der Eröffnung in Altusried gehabt. Das Museum ist wirklich bestens gesichert. Aber auch die haben gesagt: Es besteht immer ein Restrisiko. Jedenfalls müssen wir nach wie vor davon ausgehen, dass die Diebe nicht einfach aufgeben. Eugen?«
    »Ja, ich bin mir sicher, dass sie nach ihrem überstürzten Aufbruch aus der Werkstatt genau verfolgt haben, was wir in der Sache unternehmen, und es dürfte ihnen nicht entgangen sein, dass der Tod der

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