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Schwaben-Gier

Schwaben-Gier

Titel: Schwaben-Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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eine erste genaue Analyse. Ich glaube, ich habe Reste von Blut entdeckt.«
    »Meine Hochachtung«, erklärte der Kommissar, »darauf habe ich selbst nicht mehr gehofft.«
    »Ich offen gesagt auch nicht. Aber jetzt scheint es dennoch geglückt. Die Stelle hier liegt ungefähr zweihundert Meter von dem Weg entfernt, an dem wir uns gestern umsahen. Unmittelbar neben einem parallel verlaufenden Feldweg.«
    »Ich werde mich bemühen, so schnell als möglich bei dir vorbeizuschauen.«
    Rauleders Antwort ließ keine Sekunde auf sich warten. »Nein, das wirst du nicht. Ich habe, wie erwähnt, Verstärkung angefordert. Wir werden einen Teil des Feldes absperren und alles genau untersuchen. Das wird Stunden dauern. Bevor ich mich wieder bei dir melde, will ich keinen von euch hier sehen. Das gilt auch für deine Kollegin, die im Ort herumschnüffelt wegen der Köter, die hier ausgeführt werden. Wir müssen in Ruhe arbeiten können.«
    Braig konnte das Anliegen des Spurensicherers gut nachvollziehen, lief vollends zum Bahnhof, wartete auf den Zug. Er beauftragte Stöhr, Bosbach zu überprüfen, erhielt den Bescheid, dass der Mann tatsächlich in Oettingen wohne, seine Firma aber in Ludwigsburg und Esslingen Büros unterhalte und sowohl privat als auch beruflich ein unbeschriebenes Blatt sei. Er notierte sich Bosbachs Telefonnummern, beschloss, Neundorf über seine neuen Erkenntnisse zu informieren und sich mit ihr über das weitere Vorgehen zu beraten.
    Wenige Minuten später fuhr der Zug in den Bahnhof. Er suchte sich einen Platz im letzten Wagen, der völlig leer war, wählte die Nummer seiner Kollegin. »Wo bist du?«, fragte er, als sie das Gespräch annahm.
    »In Oettingen«, antwortete sie, »mit zwei Hundebesitzern habe ich mich bereits unterhalten. Jetzt bin ich auf dem Weg zum dritten.«
    »Und? Was hat es gebracht?«
    »Bis jetzt nichts. Die erste Frau war am Montag bereits gegen achtzehn Uhr mit ihrem Vierbeiner draußen, der andere, ein älterer Mann, fühlte sich zu schwach, so musste das Tier an dem Abend auf seinen Ausgang verzichten. Ich fürchte, so wird es weitergehen.«
    »Wie viele Namen hast du auf deiner Liste?«
    »Acht. Es werden aber von Besuch zu Besuch mehr. Jedem fällt ein neuer Hundebesitzer ein, der dort ab und an ausgeht. Wie weit bist du?«
    Braig unterrichtete sie über die Ergebnisse seines Gesprächs mit Dorothee Mauser, hörte, wie sie anerkennend durch die Zähne pfiff.
    »Das klingt verdammt brisant«, sagte sie, »wie heißt der Mann?«
    »Bosbach.«
    »Karl Bosbach?«
    »Genau. Du hast von ihm gehört?«
    »Er steht auf meiner Liste.«
    Braig hielt betroffen inne. »Er hat einen Hund?«
    »In der Tat. Einen Schäferhund, habe ich mir notiert. Dieser Rentner, den ich vorhin besuchte, Herr Roser, schimpfte über ihn, weil er abends oft mit seinem Daimler die Feldwege entlangfahre und seinen Köter vor sich her rennen lasse. Der falle derweil alles an, was vier Beine habe und Bosbach in seinem Karren kümmere sich nicht darum. Seit seine Frau ihn samt der beiden Kindern verlassen habe, nehme der auf niemand mehr Rücksicht.«
    »Dann solltest du alle Leute danach befragen, ob dieser Bosbach am Montagabend gesehen wurde.«
    »Das werde ich tun. Was unternehmen wir mit dem Makler selbst? Soll ich bei Herrn Kindler nachhaken, ob er wirklich bei ihm vorstellig wurde, um das Anwesen zu kaufen und ob er ihn bedrohte?«
    Braig zögerte mit seiner Antwort. »Ich glaube nicht, dass das gut ist. Heute Mittag findet die Beerdigung statt.«
    »Tut mir Leid, das hatte ich vergessen. Was machen wir dann mit Bosbach?«
    »Ich bemühe mich um einen Termin bei ihm. Möglichst schnell.«
    »Und wenn er tatsächlich mit der Sache zu tun hat?«
    »Du meinst, wir sollten ihn nicht zu früh von unserem Verdacht in Kenntnis setzen?«
    Neundorf wartete einen Moment mit ihrer Antwort. »Das war nur ein Gedanke. Aber nein, die Angelegenheit ist zu brisant. Es gibt keine Alternative. Wir müssen bei ihm anklopfen. Wenn er irgendwie mit all dem zu tun hat, darf er nicht länger außen vor bleiben. Aber vielleicht sollten wir ihn gemeinsam aufsuchen. Vier Augen und Ohren sehen und hören mehr.«
    »Gerne. Ich versuche ihn zu erreichen und gebe dir sofort Bescheid.« Er brach das Gespräch ab, gab Bosbachs Handy-Nummer ein.
    Eine sonore Männerstimme meldete sich nach kurzem Warten. »Bosbach«.
    »Herr Bosbach persönlich? Das ist gut. Hier ist Braig. Ich würde Sie gerne sprechen.«
    »Darf ich fragen, was Sie dazu

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