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Schwaben-Liebe

Schwaben-Liebe

Titel: Schwaben-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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das Auto des Mörders auf den Mann mit der Kamera zurasen. Ist es möglich, den Typ des Tatfahrzeugs aufgrund der Geräusche zu identifizieren und kann eine der vorher sichtbaren Personen etwas mit diesem Auto zu tun haben?«
    »Du meinst, ob einer von ihnen Hessler überfahren haben kann?«
    »Genau. Kannst du bitte die zeitliche Abfolge genau überprüfen, ob das möglich ist?«
    Dolde versprach ihm, sich sofort darum zu kümmern. »Die Kopien gebe ich dir gleich mit.« Er stülpte sich Plastikhandschuhe über, nahm die Kamera, lief ans andere Ende seines Labors. »Den Camcorder soll ich doch garantiert auf Fingerabdrücke überprüfen, oder?«
    »Gerne, ja.« Braig bedankte sich, nahm wenige Minuten später einen Packen DVDs entgegen.
    »Hier, die Kopien.«
    Er verabschiedete sich von dem Techniker, eilte die Stufen hoch in sein Büro. Der Anrufbeantworter blinkte, der Computer signalisierte den Eingang mehrerer Mails. Braig hörte sich die Gesprächswünsche an, hatte zwei Mal zuerst Marietta Thonaks vorsichtige, im unmittelbaren Anschluss daran Söderhofers umso drängendere Stimme am Ohr.
    »Wo bleibt die Identifikation der beiden Frauen?«
    Braig studierte die eingegangenen Mails, fand keine grundlegend neue Information. Er lief zum Waschbecken, klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht, trocknete sich mit dem Handtuch sorgsam ab. Dann gab er Söderhofers Nummer ins Telefon ein.
    Er begrüßte die Sekretärin, hörte gerade noch ihr: »Ah, Sie, Herr Braig«, als ihr Chef auch schon in der Leitung war.
    »14.30 Uhr. Ist die Mittagspause zu Ende?«, brandete es ihm entgegen.
    Gänsehaut kroch ihm den Nacken hoch. »Mittagspause?«, konterte Braig. »Ich bin kein Staatsanwalt. Das kann ich mir nicht leisten.«
    Söderhofer schien es für einen Moment die Sprache verschlagen zu haben. Erst als Braig zu seinen nächsten Worten ansetzte, hörte er die Reaktion seines Gesprächspartners. »Oha, Braig, was ist heute los mit Ihnen?«
    »Wir haben die Kamera.«
    »Welche Kamera?«
    »Ich weiß nicht, mit welcher Ermittlung Sie gerade beschäftigt sind. Wir hier untersuchen den Tod Herrn Hesslers.«
    »Sie haben die Kamera?« Söderhofer schien zu begreifen. »Woher?«
    »Woher wir sie haben, ist nicht relevant.«
    »Sie haben die Illegale endlich festnehmen können? Das wurde auch höchste …«
    »Entscheidend ist allein der Inhalt des Films.«
    »Die Frau muss sofort abgeschoben werden. Ich werde die notwendigen Maßnahmen dazu augenblicklich in die Wege leiten.«
    »Immerhin sehen wir jetzt die letzten Sekunden vor Hesslers Ermordung.«
    »Der Film ist intakt?«
    »Er zeigt zwei Männer bei einer halbseidenen Geldübergabe und die andere Frau, von der wir bisher keine Beschreibung …«
    »Die zweite Frau, die spurlos vom Tatort verschwand?«
    »Genau die. Sie ist sehr gut …«
    »Braig, Hände weg. Alles liegen und stehen lassen, in zehn Minuten bin ich bei Ih…« Noch im Verlauf des letzten Wortes hatte er die Verbindung unterbrochen.
    Auch das noch. Braig seufzte laut auf. Söderhofer persönlich in seinem Büro. Er ahnte, was das zu bedeuten hatte. Unablässiges Fragen nach der Identität und dem Verbleib der illegalen Frau, nervenaufreibendes Hickhack um die Herkunft des Films.
    Braig lief zur Kaffeemaschine, gab Pulver und Wasser ein, schenkte sich eine Tasse voll. Der würzige Duft des schwarzen Gebräus strich angenehm durch den Raum. Er setzte sich vor seinen Schreibtisch, nippte am Kaffee, trank Schluck um Schluck. Die Tasse war noch nicht ganz leer, als Söderhofers raumgreifende Gestalt in sein Büro stürmte. Ein massiger Körper, kein Hals, dafür ein wuchtiger Kopf mit kräftig gegelten Haaren. »Wuchtbrumme mit fünfzehn Brettern vor dem hohlen Schädel«, Neundorfs Charakterisierung traf die Sache auf den Punkt.
    »Wo ist die Illegale?«, keuchte er.
    Braig stellte seine Tasse zurück, versuchte freundlich zu bleiben. »Einen wunderschönen guten Tag erst Mal, Herr Staatsanwalt«, sagte er.
    »Sie haben die Frau vernommen?«
    »Es geht um den Film«, konterte Braig. »Ich nehme an, Sie wollen ihn sehen?«
    »Und direkt im Anschluss leite ich die Ausweisung der Frau in die Wege. Sobald ich sie persönlich verhört habe. Diese illegalen Schmarotzer. Ich hoffe, Sie haben sie herschaffen lassen.«
    »Wollen Sie den Film jetzt sehen oder nicht?« Braig bat den Mann, Platz zu nehmen, legte die DVD in den Player, schaltete den Bildschirm ein. Der Stuhl ächzte und knarzte, als sein Besucher sich darauf

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