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Schwaben-Sumpf

Schwaben-Sumpf

Titel: Schwaben-Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Lieferanten? Wir müssen die Unterlagen der Firma durchsehen, das ist der einzige Weg.«
    »Sie denken ernsthaft an einen Konkurrenten?«
    »In Afrika winken lukrative Geschäfte. Bodenschätze. Da soll es keine Konkurrenz geben?«
    Ihr Argument schien plausibel. »Also gut. Ich werde beim Gericht die Erlaubnis einholen. Aber bitte, beachten Sie die nötige Diskretion! Ohne Rücksichtnahme auf die Belange der Firma …«
    Sie ließ ihn reden, sagte ihm die gewünschte Diskretion zu. »Und das Gespräch mit Herrn Meck?«
    »Ich gebe Ihnen Bescheid!«, bellte Koch.
    Sie unterbrach die Verbindung, informierte Felsentretter und Beck über die Erlaubnis, die Geschäftsunterlagen der Afrimport zu filzen, erhielt deren Zusicherung mitzuhelfen. Anschließend läutete sie bei Jan Ohmstedt an, der im Amt das Dezernat zur Aufklärung der Aktivitäten ausländischer Straftäter leitete, schilderte ihm ihren Fall.
    »Der Mord in Gmünd«, erklärte der Kollege, »ich weiß Bescheid.«
    »Wir denken an einen Auftragsmord«, sagte sie. »Die Firma ist mit Importen aus dem Kongo beschäftigt. Dort werden die Menschenrechte mit Füßen getreten, soweit ich informiert bin.«
    »Du meinst, dieser Heimpold wurde von jemand getötet, der im Kongo rekrutiert wurde?«
    »Wäre das vorstellbar?«
    Ohmstedt lachte. »Vorstellbar ist alles, das weißt du selbst. Nichts auf dieser Welt ist so absurd, dass es nicht irgendwann von einem Verrückten realisiert wird. Im Kongo werden jeden Tag unzählige Menschen ermordet, zudem sind dort Tausende von Söldnern und Auftragskillern unterwegs. Die einen im Dienst dieses Provinzfürsten, die anderen im Auftrag eines Konkurrenten. Und jedem dieser Typen geht es nur um die eigene Macht und das eigene Geld.« Er hielt einen Moment inne, überlegte. »Aber, um es gleich zu sagen, mir liegen keinerlei Hinweise auf solche Aktivitäten bei uns vor.«
    »Keinerlei?«
    »Null«, sagte er, »ich hätte mich sofort gemeldet, wenn doch.«

26. Kapitel
    Die Gesichter waren fast alle hervorragend geraten. Bis auf zwei zeigten sie verblüffend genau markante Details, wie eine dicke Warze unmittelbar neben der Nase oder eine von einem Schnitt herrührende Verletzung am Kinn. Einer der Typen hatte zudem auffallend abstehende Ohren.
    »Das ist der Schlimmste von ihnen«, hatte Sophia erklärt und auf den mit der Warze gezeigt, »der hat mich gepackt und mir den Ranzen und das Sweatshirt weggerissen.«
    »Und der ist genauso ekelhaft«, war ihre Freundin laut geworden und hatte den mit den abstehenden Ohren markiert, »der hat mich an den Haaren gezogen und mich abgetatscht.«
    »Und mich dann auch«, hatte Sophia ergänzt.
    »Der hier und der.« Felsentretter war vor dem Bildschirm stehen geblieben, hatte die Gesichter der beiden jungen Männer angestarrt und sich ihre Physiognomie bis ins letzte Detail eingeprägt.
    »Der hat euch abgetatscht?«
    »Der mit den abstehenden Ohren, ja. Und der mit der Warze ist der Anführer. Der kommt sich besonders cool vor. Das sind die beiden Schlimmsten.«
    »Und sie sehen wirklich genauso aus? Wir müssen nichts mehr ändern?«
    Die Mädchen waren sich einig. »Hundert pro. Wir haben die schon oft dort rumlungern sehen. Die haben auch Mama und unsere Nachbarin belästigt. Das sind die Typen, genau.«
    Die Portraits einzuscannen und einen Abgleich mit der Straftäterdatei sowie dem Pool polizeikundig gewordener Jugendlicher durchzuführen, war eine Sache von wenigen Minuten. Verurteilt war bisher keine der Gestalten, den Kollegen aufgefallen zumindest der mit den abstehenden Ohren: Sergej Rimkov.
    Felsentretter hatte sich den Namen und die Adresse notiert, am Freitagabend dann in der Nähe des Mehrfamilienhauses Stellung bezogen, ein einsamer, von Wut und Rache getriebener Wolf, der auf sein Opfer wartete. Er musterte sämtliche Passanten, überprüfte alles, was irgendwie männlich wirkte. Scharen von Halbstarken, ihre aufkeimende Männlichkeit im Leeren von Bier- und Schnapsflaschen, lautstarkem Gebrüll hohler Zoten und aufheulenden Automotoren beweisend, bewegten sich an ihm vorbei.
    Verdammte Kacke, wo haben sich die Schweine versteckt, arbeitete es in ihm, wie lange soll das noch so weitergehen? Die Dämmerung griff um sich, machte es immer schwerer, die Gesichter genau zu erkennen.
    Er war kurz davor, zu resignieren, als er die gesuchte Visage vor sich sah. Kurze schwarze Haare, cool grinsende Miene, auffällig abstehende Ohren.
    Meine Fresse, das ist der Halunke.
    Mit breit

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