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Schwach vor Sehnsucht

Schwach vor Sehnsucht

Titel: Schwach vor Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Joshua Radcliffe nimmt sich ein Jahr frei, um durch die Staaten zu reisen! Und du glaubst, das interessiert die Leute nicht? Du bist sehr naiv, Joshua.”
    “Wenn du mit mir streiten willst, warte, bis wir zu Hause sind!” erwiderte er scharf.
    “Einen Streit können wir uns sparen. Ich habe nicht die Absicht, mit dir nach Amerika zu gehen.”
    Joshua presste die Lippen zusammen. “Wie immer ziehst du voreilige Schlüsse.”
    “Was meinst du damit?”
    Er blickte sich gereizt um. “Ich habe nicht die Absicht, das hier mit dir zu besprechen.”
    “Aber…”
    “Nicht jetzt, Joanna!”
    Sie verstummte sofort. Joshua hatte sich immer in der Gewalt, doch im Moment war er kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    Der Rest des Abends war eine Qual. Joanna wartete nur darauf, endlich zu erfahren, welche voreiligen Schlüsse sie gezogen hatte.
    “Patrick ist begeistert, dass Joshua ihn gebeten hat, die Vertretung zu übernehmen, während ihr weg seid”, vertraute ihr Tina nach dem Essen an. “Und er fühlt sich auch geehrt.” Sie lachte. “Nicht viele Menschen können in Joshuas Fußstapfen treten.”
    Joanna lächelte. “Ich bin sicher, dass Patrick sehr erfolgreich sein wird.”
    Ihre Freundin runzelte die Stirn. “Du scheinst dich nicht allzu sehr auf Amerika zu freuen.”
    Joanna wich einer Antwort darauf aus. “Simon glaubt, Joshua und ich machen in den Staaten zweite Flitterwo chen.”
    “Zu dritt? Wohl kaum”, spottete Tina.
    Du lieber Himmel, etwa Angela Hailey? Joshua erwartete doch wohl nicht, dass sie mit ihm und seiner Geliebten ein Jahr in Amerika verbrachte? Joanna wusste nur allzu gut, dass sie die unerwünschte Dritte sein würde. Unter diesen Umständen würde sie ganz bestimmt hier bleiben!
    Als sie nach Hause kamen, gingen Joshua und sie sofort ins Wohnzimmer. Er zog die Smokingjacke aus, lockerte die schwarze Schleife und schenkte sich einen Drink ein.
    “Möchtest du auch einen? ” fragte er nach dem ersten Schluck Whisky.
    “Nein, danke.” Joanna beobachtete Joshua kühl, während er sich in den Sessel ihr gegenüber setzte. Anscheinend hatte er es nicht eilig, das Gespräch zu beginnen. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    Plötzlich öffnete er sie wieder und blickte Joanna ausdruckslos an. “Wir können jetzt reden.”
    “Danke! Aber ich glaube, erst einmal hast du mir etwas zu sagen.”
    Er seufzte. “Ich wollte nicht, dass du so von der Reise erfährst. Ich hatte vorgehabt, es dir bei diesem Gespräch zu erzählen …”
    “Erzählen?” unterbrach sie ihn angespannt. “Normalerweise besprechen Eheleute so wichtige Dinge und entscheiden dann gemeinsam!”
    “Du hast mir doch schon gesagt, dass du mich nicht in die Staaten begleitest.”
    Und er schien es gelassen hinzunehmen. Das brachte Joanna aus der Fassung.
    “Aber es war ohnehin niemals geplant, dass du mitkommst”, erklärte Joshua schonungslos offen. “In den vergangenen zwölf Monaten seit Lindys Tod hat unsere Ehe aufgehört zu existieren. Ich dachte, du würdest Zeit brauchen, um … um dich anzupassen. Deshalb habe ich sie dir gegeben. Und du hast dich mir nur immer weiter entfremdet.”
    Joanna befeuchtete sich nervös die Lippen. Dieses Gespräch lief überhaupt nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Das klang ja, als würde Joshua sie verlassen und nicht sie ihn!
    “Das Angebot aus den Staaten lag vor, und ich war der Meinung, dass wir beide eine Zeit lang ohne den anderen sein müssen.”
    “In den vergangenen zwölf Monaten …”
    “Wir haben weiter zusammengelebt, und es war eine Katastrophe”, sagte Joshua grimmig.
    “Man kann sich nicht trennen und trotzdem im selben Haus wohnen. Das funktioniert einfach nicht.”
    “Nein”, stimmte Joanna heiser zu. “Also trennen wir uns?”
    Er blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an. “Das willst du doch, stimmt’s?”
    “Ja.”
    “Ich bin auch der Meinung, dass wir es tun sollten.”
    Es war so viel einfacher gewesen, als sie gedacht hatte. Obwohl sie sich in den vergangenen zwölf Monaten auseinander gelebt hatten, war sie nicht darauf gefasst gewesen, dass Joshua so zugänglich für die Scheidung sein würde. Es hinterließ ein Gefühl der Enttäuschung.
    “Und danach werden wir sehen, wie wir beide darüber denken.”
    Joanna runzelte die Stirn. “Verzeihung?” In ihre Überlegungen vertieft, hatte sie nicht mitbekommen, was er noch gesagt hatte.
    “Würdest du bitte zuhören!” brauste Joshua auf. “Ich schlage eine

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