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Schwaerzer als der Tod Thriller

Titel: Schwaerzer als der Tod Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Anne an und seufzte. »Tut mir leid, Anne. Ich muss antworten.«
    »Schon gut.«
    »Nein, ist es nicht«, knurrte er. »Ich will dich die ganze Nacht lang im Arm halten. Ich will dich noch einmal lieben … und noch einmal.«
    Sie bedachte ihn mit einem Lächeln, wissend und sexy und unglaublich weiblich, und er spürte erneut Hitze und Verlangen in sich aufsteigen.
    Der Pager piepte ein zweites Mal.
    »Die Pflicht ruft«, sagte sie.
    »Kann ich dein Telefon benutzen?«
    »In der Küche.«
    Widerstrebend erhob er sich vom Sofa und stieg in seine Kleider. Anne setzte sich auf, wickelte sich in ihre Strickjacke und zog die Beine unter sich. Sie strich sich die Haare hinter die Ohren und sah ihn mit diesem kleinen Lächeln an, das
sein Herz schneller schlagen ließ. Er zog kurz in Erwägung, den Pager über den Zaun in den Nachbargarten zu werfen, als er ein drittes Mal piepte.
    Er ging in die Küche, suchte das Telefon und rief Mendez an.
    »Was ist?«, sagte er statt einer Begrüßung gereizt.
    »Störe ich bei irgendwas?«
    »Hoffentlich haben Sie gute Nachrichten.«
    »Habe ich«, versicherte ihm Mendez. »Ich habe gerade ein Telex von der Polizei in Oxnard bekommen. Das letzte Mal wurde Julie Paulson bei einer Razzia wegen Prostitution festgenommen. Raten Sie mal, wer ihnen dabei außerdem ins Netz ging.«
    »Wer?«
    »Peter Crane.«

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    Er stand hinter den Oleanderbüschen auf der einen Seite des Gartens und beobachtete sie. Von hier aus konnte er direkt auf die Veranda sehen. Er konnte sehen, wie sie sich hinsetzten. Er konnte alles sehen.
    Er sah zu, wie sie sich küssten. Er sah zu, wie der Mann ihr die Hose auszog, wie er den Kopf zwischen ihre Beine steckte, um sie zu lecken. Er sah zu, wie sich der Mann auszog, sich auf sie legte und sie vögelte.
    Sie ließ es zu. Sie ließ zu, dass er all das machte. Und es gefiel ihr. Er konnte die Geräusche hören, die sie von sich gab.
    Sie sollte perfekt sein. Die perfekte Lehrerin. Das perfekte Vorbild. Die perfekte Frau. Aber sie war auch nichts anderes als eine Hure …

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    »Die Erklärung würde ich gerne hören«, sagte Mendez, als Vince ins Auto stieg.
    »Ja. Ich möchte nicht in Dr. Cranes Haut stecken.«
    Mendez sah ihn an. »Ich habe nicht von dem Zahnarzt gesprochen.«
    Leone runzelte die Stirn und mied seinen Blick. Zumindest besaß er so viel Anstand, ein bisschen verlegen auszusehen.
    »Wie sind Sie denn ohne Auto hierhergekommen?«, fragte Mendez und fuhr vom Straßenrand vor Anne Navarres Haus los. »Und warum musste ich Sie dreimal anpiepen, bevor Sie zurückgerufen haben?«
    »Ich habe Miss Navarre von der Mahnwache nach Hause gebracht, und im Übrigen geht Sie das einen feuchten Kehricht an«, erwiderte Vince mit einem breiten selbstzufriedenen Grinsen im Gesicht.
    Mendez stöhnte auf. »Ich will es auch gar nicht wissen.«
    »Ein Gentleman genießt und schweigt, Junior.«
    »Wenn Sie das nur täten«, knurrte Mendez. Verdammt, der Mann verlor wirklich keine Zeit. Er hatte Anne Navarre angesteuert wie ein Marschflugkörper. Und sie war offensichtlich ein williges Ziel gewesen. »Sie lassen ja nichts anbrennen.«
    »Nein«, sagte er todernst. Aus seiner Miene sprach eine leise Warnung. »Nein.«
    Mendez hob die Augenbrauen. »Schon gut.«
    »Erzählen Sie mir von dem Zahnarzt.«
    »Also, als das Telex hereinkam, habe ich in Oxnard angerufen und mit einem der Detectives dort gesprochen. Sie haben mehrere Razzien wegen Drogen und Prostitution durchgeführt.
Das war im Herbst dreiundachtzig. Nichts Außergewöhnliches, ganz normale Straßenrazzien. Die Leute aufsammeln und ins Revier verfrachten, so was in der Art.«
    »Haben sie Crane zusammen mit Julie Paulson erwischt?«
    »Leider nein. Aber Crane befand sich unter den Freiern, und Paulson war eine der Prostituierten. Er verbrachte die Nacht in einer Zelle und hat am nächsten Morgen Kaution gestellt. Später erschien er zu der Gerichtsverhandlung, bekannte sich schuldig und bezahlte seine Strafe.«
    »Der Detective hat sich an ihn erinnert?«
    »Ja, weil Crane der Einzige war, der nicht gejammert und gebettelt und um Gnade gefleht hat, als sie ihn festgenommen haben.«
    »Dann ist ihm das nicht zum ersten Mal passiert.«
    »Ich habe seine Akte angefordert. Wir werden sehen.«
    »Wie viele haben sie bei der Razzia erwischt?«
    »Fünfundzwanzig Festnahmen. Zu der Zeit fand gerade irgendein Festival statt. Ich schätze, die wollten es da unten in Oxnard ein bisschen krachen lassen. Bekam ja keiner

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