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Schwanengesang (German Edition)

Schwanengesang (German Edition)

Titel: Schwanengesang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Hoppert
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Charlotte geliebt, wirklich geliebt, trotz des großen Altersunterschiedes. Als du mir gestern Nacht erzählt hast, dass sie erschossen worden ist, war ich fix und fertig. Ich war kurz davor, dir alles zu erzählen.«
    »Aber du hast es nicht getan!«
    »Ich stand unter Schock. Und dann musste ich mir erst einmal darüber klar werden, wie ich mit der neuen Situation umgehen soll. Ich wollte Charlottes Andenken nicht beschmutzen, und ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, dir zu helfen und Charlotte trotzdem aus der Sache herauszuhalten. Außerdem: Was hätte es genutzt, wenn ich als dein Verteidiger und dein bester Freund der Polizei von Charlottes Geständnis erzählt hätte? Wer hätte mir geglaubt? Aber ich schwöre dir, Marc: Spätestens, wenn die Polizei mit dem Haftbefehl hier aufmarschiert wäre, hätte ich auf Charlotte keine Rücksicht mehr genommen.«
    »Wie ungemein großzügig von dir. Stellt sich nur noch eine Frage: Wer hat Heinen und Charlotte Vollmer ermordet?«
    Gabriel runzelte die Stirn. »Aber das hast du doch eben selbst gesagt: Es war Melanie!«
    »Unsinn! Melanie hat mit dieser ganzen Sache nicht das Geringste zu tun. Aber es gibt eine Person, die mich das glauben machen wollte: und zwar du. Ich hatte dir davon erzählt, dass ich eine Rechnung von Heinen in Melanies Unterlagen gefunden habe. Das hat dich auf die Idee gebracht, ihr die DVD und ein Foto von Heinen, das du zuvor von Charlotte Vollmer bekommen hast, unterzuschieben, als du uns besucht hast.«
    Gabriel machte ein empörtes Gesicht. »Das stimmt nicht, Marc, ich schwöre es! Ich habe nichts in eurem Haus versteckt! Wie kannst du so etwas nur glauben?«
    »Nun, irgendjemand hat Melanie die DVD und das Foto untergeschoben. Ich war heute Vormittag noch einmal bei der Polizei. Die eifrigen Beamten haben schon vor einiger Zeit festgestellt, dass sich weder auf der DVD noch auf dem Foto Fingerabdrücke von Melanie befinden. Sie hat diese Gegenstände also nie berührt. Leider hat Templin, so heißt der zuständige Kommissar, gestern ›vergessen‹, mir das mitzuteilen. Ich glaube, er mag mich nicht besonders. Egal. Fest steht, dass Melanie mit dieser Sache nichts zu tun hat. Sie hat Heinen einmal vor Monaten mit Lizzy aufgesucht, das war ihr einziger Kontakt zu ihm. Melanie scheidet also jetzt aus. Wir sind uns ja wohl darüber einig, dass ich gezielt ausgewählt worden bin, schließlich ist das Testament schon vor meinem ersten Kontakt mit Johanna Reichert zu meinen Gunsten geändert worden. Die Preisfrage lautet demnach: Wer hat mich ausgesucht?«
    Er fixierte Gabriel. Als der nichts sagte, sprach Marc einfach weiter. »Es muss jemand gewesen sein, der mich gut kannte. Jemand, der die Fäden in der Hand hatte und alle anderen manipuliert hat.«
    Gabriel hielt Marcs Blick stand. »Das kannst du nicht im Ernst glauben!«, sagte er. »Du bist wie mein Bruder, Marc. Ich könnte dir niemals bewusst schaden.«
    Marc musste wider Willen lachen. »Genauso, wie J. R. Bobby nie bewusst geschadet hätte, was? Ich werde dir sagen, was ich glaube: Ich glaube, dass du Charlotte Vollmer nicht zufällig kennengelernt hast. Johanna Reichert hatte ihre Lebensversicherung bei der Fuldaer, deinem ehemaligen Arbeitgeber, abgeschlossen, wie ich heute ebenfalls von der Polizei erfahren habe. Du wusstest, dass Charlotte Vollmer die Begünstigte war und hast sie gezielt aufgesucht. Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber das ist im Ergebnis auch egal. Zwischen Charlotte Vollmer und Heinen gab es noch keinen Plan, Johanna Reichert zu ermorden, ehe du ins Spiel gekommen bist. Von Julia weiß ich von deinen finanziellen Problemen. Aus diesem Grund hast du Charlotte Vollmer, die dich geliebt hat, dazu überredet, Johanna Reichert zu ermorden. Aber für deinen Plan brauchtet ihr Heinen, damit er eurem Opfer die Krebserkrankung einredet. Charlotte Vollmer brauchte wahrscheinlich nicht lange, Heinen vom Mitmachen zu überzeugen, denn auch er brauchte dringend Geld, um sein Unternehmen zu retten. Von dir hat ihm die Vollmer natürlich nichts erzählt. Mit Heinen gab es dann nur ein Problem: Du hast Erkundigungen über ihn eingeholt und gleich vorhergesehen, dass es Schwierigkeiten mit seiner Todesbescheinigung geben könnte. Ich habe Heinen kennengelernt. Er war ein eitler Fatzke, dem so etwas nie in den Sinn gekommen wäre. Ich glaube, du hast von vornherein geplant, Heinen zu eliminieren, wenn entdeckt werden würde, dass Johanna Reichert nicht eines

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