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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Francis
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feststellte, dass er nassgeschwitzt war. Er hatte sein Bett völlig zerwühlt. Das Laken lag wie eine erwürgte Schlange mitten auf der aus Stroh gebundenen Matratze. Kein Wunder, dass er schlecht geschlafen hatte. Seine Haut war mit Druckstellen der Halme übersät. Er erinnerte sich vage, von Seamus geträumt zu haben, doch der Traum hatte nur ein Gefühl zurückgelassen, keine Bilder. Ein böser Verdacht keimte in Aiden und schlug sogleich Triebe. Cara hatte ihm den Traum weggenommen. Wieder einmal. Nun verlangte sie nach ihm, damit er sich rechtfertigte.
    Aiden war versucht, sich aufs Bett zurücksinken zu lassen und ihren Ruf zu überhören. Allerdings wurde aus der Wärme in seinem Genick bereits Hitze. Ließ man Cara warten, strafte sie dies mit weißglühenden Klingen, die aus dem Edelstein stachen und einen Mann vor Schmerz wie ein Kind kreischen lassen konnten.
    Die Lehre war äußerst effektiv. Niemand ließ Cara zweimal warten.

     
    Brandon spritzte sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht, rieb sich mit nassen Händen die Achseln ab und schlüpfte in ein warmes Wildlederhemd. Seit der Nacht im Verlies fror er unentwegt. Dass Cara ihn aus dem Schlaf gerissen hatte und nach ihm verlangte, verursachte ihm erneut Gänsehaut. Er konnte sich den Grund denken. Sie war unzufrieden mit seiner Leistung, was Suzanna betraf. Wenn es nach Cara ging, wäre die junge Frau längst fort; aber so einfach würde es nicht werden. Suzanna war zart und fragil auf die eine Art, und zäh wie Leder auf die andere. Er hatte sie erschreckt, aber vertreiben lassen würde sie sich nicht. Wie sollte er das auch schaffen, wollte er doch selbst nicht, dass sie verschwand.
    Seufzend stieg er in seine Schuhe und zog die Schnürsenkel mit einem Ruck zu, dann machte er sich auf den Weg. Cara erwartete ihn in ihrer Kemenate, dem einzigen Raum, der über einen Kamin verfügte. Brandon blieb im Gang stehen und warf einen Blick um den Türstock herum. Dort kniete sie in einem langen, ärmellosen Kleid aus cremefarbener Seide auf einem Rinderfell vor dem Kamin und sah ins Feuer. Rotgoldenes Licht spielte in ihrem Haar, und als sie den Kopf neigte, sah es aus, als umschmeichelten Flammen ihre milchweißen Schultern. Um ihren Hals lag die Kette mit den Steinen, über die sie ihre Männer kontrollierte. Das dritte Bruchstück seines Saphirs rutschte zwischen ihren Brüsten hervor, als sie sich über eine flache Schale beugte. Aiden stand im Schatten, Brandon hätte ihn übersehen, wenn der andere sich nicht bewegt hätte.
    Am Ende des Ganges scharrte etwas über den Holzboden. Brandon wandte den Kopf in die Richtung und entdeckte Dwyn, Aidens Lieblingsgnom. Der kleine Kerl gestikulierte ihm, näher zu kommen. Brandon schlich zu ihm.
    „Wie ist die Luft da oben?“, murrte Dwyn und spielte darauf an, dass er es hasste, im Gespräch so weit aufsehen zu müssen.
    Brandon kniete sich dennoch nicht hin. „Stinkt nach Zwergen. Was ist hier los, Tinkerbell?“
    Die misstrauische Miene des Gnoms schlug sofort in unverhohlenen Zorn um. „Du hast keinen Grund, mich zu verspotten, Troll. Aber tu es haltruhig, wenn du sonst keine Freude findest.“
    „Erspar mir dein Geschnatter. Sei lieber still, sonst hören sie uns. Was willst du von mir?“
    „Mylady ist unzufriedenböse“, knurrte Dwyn. „Sie hat Träume gefangen und offenbar waren faule Hühner dabei.“
    „Es heißt faule Eier“, korrigierte Brandon, aber seine Gedanken drifteten davon. Wenn Cara in seinen Träumen gegraben hatte, erklärte das alles. Vermutlich war sie wütend. Seltsam war nur, dass er sich genau an seinen Traum erinnern konnte. Das war normalerweise anders, wenn sie darin herumschnüffelte. Oder hatte er noch etwas anderes geträumt, statt mit dem Falken zu fliegen, den er am Nachmittag aufgeschreckt hatte? Er würde es erfahren.
    „Troll?“, unterbrach Dwyn seine Gedanken. Brandon hätte ihn für die Anrede ignoriert, aber der kleinlaute Ton ließ ihn aufhorchen. „Troll, Aiden macht sich große Sorgen. Er setzt Hoffnungen in dich, auch wenn ich echtwirklich nicht verstehe, womit du das verdienterarbeitet hast.“
    „Verstehe ich selbst nicht“, murmelte er. Ehrlich gesagt wünschte er, es wäre anders.
    „Bitte enttäusche ihn nicht.“
    Dwyn neigte den Kopf und untermalte seine Worte durch die respektvolle Geste eindrucksvoll. Brandon hätte beinah durch die Zähne gepfiffen, er konnte sich gerade noch zusammenreißen. „Ich geb mein Bestes.“
    Damit erhob er sich

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