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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Francis
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genommen, der ihm auch den zweiten Arm auf den Rücken hebelte, bis das Gelenk ein unheilvolles Geräusch von sich gab und Brandon sich tief vornüberbeugen musste, damit es ihm nicht die Schulter auskugelte. Er biss vor Schmerz die Zähne zusammen, hörte sie knirschen.
    „Was wollt ihr?“, presste er hervor. Aus dem Augenwinkel sah er einen dritten Mann, kaum mehr als ein knorriges, altes Männlein. Moment, den hatte er in der Nähe des Dorfes schon gesehen. Das war der alte Alec, genau, so hatten ihn die frechen Jungs genannt, bei denen er hin und wieder ein paar Informationen gegen klitzekleine funkelnde Steine aus Caras Stollen eintauschte.
    „Ich hab gefragt, was ihr von mir wollt“, wiederholte er lauter, bemüht, energisch zu klingen. Sie mochten zu dritt sein und ihn in einem denkbar blöden Moment erwischt haben, aber sie hatten sich mit dem Falschen angelegt. Er war ein Sídhe-Krieger, und weit mehr. Er war der Erste, der den Grund erreicht hatte. Er war der Einzige, der wusste, dass er Cara trotzen konnte. Genau das hatte er vor. Diese Kerle hielten ihn von seiner Bestimmung ab, was ihm ganz gehörig auf den Sack ging. Dumme Jungs. Wenn dieser vermaledeite Körper sich nur ein bisschen weniger schlapp anfühlen würde …
    Der alte Alec kam langsam näher. Brandon sah etwas Längliches in seiner Hand. Er blinzelte Wasser fort, das ihm aus dem Haar in die Augen lief, und wünschte, er hätte es nicht getan. Der alte Mann richtete eine abgesägte Schrotflinte genau in sein Gesicht.
    „Feenvolk, du bist vom Feenvolk“, sagte er leise.
    Seine Augen sprühten Hass; so viel Hass, wie Brandon es einem normalen Menschen nicht zugetraut hatte. Und dass er zum einen wusste, wo er herkam, und zum anderen das ungewollte Wort aussprach, statt einer respektvollenBezeichnung, war wirklich übel. Das sah nach mehr Ärger aus. Der Mann hinter ihm verstärkte seinen Griff, bis Brandon sich kaum noch rühren konnte.
    Der Alte holte aus und drosch ihm den Gewehrlauf seitlich gegen das Kinn. „Gib Antwort, wenn ich mit dir sprech!“
    Brandon spuckte Blut aufs Gras. Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, zwei schienen locker. „Harter Schlag“, sagte er. Blutiger Speichel lief aus seinem Mundwinkel und absurderweise schämte er sich dafür. Seine Lippe fühlte sich taub an. Wieder einmal, das musste der Schreck sein. „Sagst du mir den Grund? Alec?“ Er versuchte, den Mann anzusehen, doch der erwiderte seinen Blick nicht mehr. Stattdessen machte er einen Schritt zurück. Der Kerl, der ihn festhielt, beugte seinen Rücken noch weiter, bis er fast in einer lächerlich tiefen Verbeugung dastand. Der alte Alec schoss vor und trat ihm mit aller Kraft gegen die Stirn. Für einen Moment war Brandon verblüfft. Der Alte kickte ihn wie einen Football! Schockiert vom Schmerz spürte er sich kippen und wurde endlich, endlich vollends bewusstlos.

     
    In der Hemdstasche ihres Entführers schrillte ein Handy, ein Klingelton wie Tinnitus. Suzanna zuckte zusammen. Er nahm ab, und verließ zum Telefonieren die Küche.
    Sie hörte seine Worte aus dem Korridor, doch er sagte nicht mehr als „Ja“, „Okay“ und „Bis gleich“. Nichts, was in irgendeiner Weise weiterhalf. Er kam zurück und löste ihre Fesseln, dann drehte er den Stuhl zu sich herum, um sie anzusehen. Sie biss die Zähne zusammen und starrte aus schmalen Augen zurück.
    „Ich werde dich jetzt alleinlassen, Suzanna.“
    „Wurde auch Zeit.“
    Er nickte, als gäbe er ihr recht. „Ich verlass mich darauf, dass die Vorfälle unter uns bleiben. Niemand erfährt ein Wort, hast du kapiert? Denk daran, zu was für Gesellen wir Kontakte pflegen.“
    Die Schläger, die den alten Alec begleiteten, hatte sie fast vergessen. Sie war geliefert, der Typ hatte die Adresse ihrer Eltern. Sie konnte ihm nur eine Antwort geben: „Keine Polizei, ich hab’s verstanden.“
    „So ist es recht. Ich schlage vor, du kehrst nach London zurück. Hier gibt es nichts für dich.“
    Das war nicht ganz richtig. Die Ungewissheit, was diese Männer von Brandon wollten, nagte fast schlimmer als ihre eigene Angst in ihren Innereien. Sie brauchte mehr Informationen. „Dann geben Sie auf?“, fragte sie und bemühte sich, naiv zu klingen. „Sie versuchen nicht mehr, den jungen Mann zu … befragen?“
    Alec Junior grinste klebrig. „Wir haben ihn schon.“
    Seine Worte waren wie ein Schlag in den Magen. Wie konnten die ihn so schnell erwischt haben? Etwa am Wasserfall, auf ihren Tipp

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