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Schwanentanz

Schwanentanz

Titel: Schwanentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Francis
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hat je ein Wesen wie sie verraten.“ Einen Augenblick dachte er an Suzanna. Es funktionierte noch. In seiner Brust glomm etwas Warmes auf, wenn er sich auf sie konzentrierte. Auf ihre weiche Haut, ihren heißen Mund, ihren Geruch nach Sonne auf sauberer Haut und etwas Seife. Er hätte sie gerne noch einmal in den Armen gehalten; diesmal, um es zu Ende zu bringen und sich in ihr zu versenken. Aber daraus würde wohl nichts mehr werden. Er schielte mit verquollenen Augen auf die Pistole. „Komm schon, alter Mann. Ich kann dir nicht helfen. Bring es zu Ende.“
    Stattdessen spuckte der alte Alec auf ihn. Dann ließ er ihn allein.

ceathair déag - vierzehn
     
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rustriert ließ Suzanna sich auf einen Stuhl sinken und beugte das Gesicht über ihre Tasse, sodass sie den Kaffeedampf inhalierte in der Hoffnung, er würde ihr etwas Energie verleihen. Den ganzen Nachmittag hatte sie umsonst gesucht. Liz war zwar nicht bereit, ihr zur Seite zu stehen, aber sie hatte ihr alles über die Sídhe verraten, was sie wusste. Sie vermutete anhand Suzannas Bericht über Brandon und dessen Verhalten, dass genau hier, im Garten hinter ihrem Haus, ein Zugang zum Hügel liegen musste. Mit einem Arsenal an kuriosen Waffen zur Verteidigung und einem Sack voll Sagen und Legenden im Kopf hatte Suzanna begonnen, diesen Eingang zu suchen. Das Andere Volk war ihre einzige Hoffnung, denn Liz wusste nicht, wohin der alte Alec Brandon gebracht haben könnte. Sie wollte sich umhören, doch da der Alte mit kaum jemandem aus dem Dorf noch sprach, erwarteten sich die Frauen nicht viel davon. Nein, sie brauchte Hilfe von Wesen, die mächtiger waren als Menschen. Doch wie sollte sie sie finden? Suzanna hatte nichts entdeckt, was nur entfernt an einen Durchgang erinnerte. Am Nachmittag hatte sie gesucht, bis sie zum Haus zurückkehren und Schmerzmittel nehmen musste, und darauf hatte sie weitergesucht, bis die Sonne untergegangen war. Nichts. Liz hatte versprochen, sich zu melden, sollte sie auch nur den kleinsten Hinweis finden; aber das Mobiltelefon schwieg. Suzanna wog die große Stabtaschenlampe in den Händen, die Liz ihr mitgegeben hatte. Sie würde nach einer Pause weitersuchen, egal wie aussichtslos es schien. Aufgeben bedeutete immer zu verlieren, und verlieren kam nicht infrage. Doch zunächst musste sie ihr pochendes Knie kühlen und mit einer schmerzlindernden Salbe behandeln, wenn sie nicht noch mehr Ibuprofen schlucken wollte.
    „Bin gleich zurück, Charlotte“, sagte sie zu ihrer Hausspinne und quälte sich die Treppen hoch. Sie tränkte ein Tuch mit kaltem Wasser und ging ins Schlafzimmer, um sich fünf Minuten aufs Bett zu legen. Dabei konnte sie das Sagenbüchlein lesen, das Liz ihr mitgegeben hatte. Sie bezweifelte, dass ihr das Wissen um uralte Sídhe-Gottheiten weiterhelfen würde. Was brachte ihr das, wenn sie diese blöden Feen nicht einmal fand? Ein trockener Schluchzer drang durch ihre Kehle. Vermutlich gab es dieses Andere Volk nicht einmal. Sie jagte Phantomen hinterher, während Brandon vermutlich gemütlich im Bett einer anderen Frau lag und nicht einmal ahnte, was sie ihm für ein phantastisches Schicksal andichtete. War es nicht viel wahrscheinlicher, dass ihre Fantasie mit ihr durchging? Womöglich teilten seine geschickten Finger gerade die Mitte einer anderen Frau, sein Daumen trieb ihre Erregung mit tupfenden und stoßenden Bewegungen gegen ihre Perle in unbekannte Höhen und seine heiße Zunge umspielte die Nippel von viel größeren, weiblicheren Brüsten, als Suzanna zu bieten hatte. Sie ließ die Hand über ihren Busen gleiten als wären es seine Liebkosungen, fühlte über ihren Bauch, über die vom jahrelangen Training gehärteten Muskeln. Mit einem Seufzer glitt sie unter den Bund ihrer Hose, streichelte ihren Venushügel und stellte sich vor, statt ihrer Frauenfinger würden gröbere, lange Finger ihr Fleisch anschwellen lassen. Fast fühlte sie die Schwielen auf seinen Händen, den harten Druck, mit dem dieser Mann nahm, was er wollte – ihren Widerstand zuallererst – und den Hunger, der jede seiner Bewegungen ausmachte. In Gedanken hörte sie ihn leise Worte knurren, während er die andere Frau mit zwei, drei Fingern vögelte. Sie rieb fester, schneller, härter, bis ihr Schweiß auf der Stirn stand, ihr Atem als Keuchen über die Lippen kam und die Lust sich zu einer Welle aufbaute, die immer noch ein wenig größer wurde. Größer, höher …
    Ob er die andere wohl küsste?
    Sie stöhnte auf, ein Laut,

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