Schwangerschaft ist keine Krankheit
dann von der sogenannten Placenta praevia, die sich vor dem Gebärmutterhals einnistet und damit den Geburtskanal überlagert. Starke Blutungen in der Schwangerschaft sowie unter der Geburt sind die Folge, häufig kommt es dann zur notfallmäÃigen Kaiserschnitt-Operation. Die auftretenden Blutungen können so stark werden, dass eine Frau daran verblutet.
AuÃerdem kann es in den Folgeschwangerschaften nach Kaiserschnitt zum ReiÃen der Kaiserschnittnarbe und zum EinreiÃen der Gebärmutter, der Uterusruptur, kommen. Dies ist ein geburtshilflicher Notfall, der für Mutter und Kind lebensbedrohlich ist. Das Risiko hierfür ist dreifach erhöht, wenn eine Frau nach Kaiserschnitt auf spontanem, natürlichem Wege entbindet.
Weitere Kaiserschnitt-Folgen sind Blutungen in der Phase nach der Geburt durch die mangelnde Fähigkeit der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen. Viele Frauen berichten nach dem Kaiserschnitt über deutliche Wundschmerzen im Wochenbett. Zahlreiche Frauen aus der GEK-Kaiserschnittstudie fühlten sich darüber im Vorfeld nicht ausreichend aufgeklärt.
Ihr Risiko bei der natürlichen Geburt
Auch die Müttersterblichkeit bei der Spontangeburt ist in den letzten Jahrzehnten gesunken. Zwischen 2001 und 2008 lag sie bei 0,007 Promille. Aktuell kommt in Deutschland ein Sterbefall einer vor der Geburt gesunden Frau auf 149 700 Geburten.
Eine Spontangeburt ist für die Mutter demnach heute nicht mehr riskant.
Dennoch kann sie erhebliche Spuren hinterlassen. Nach mindestens 20 Prozent aller natürlichen Geburten treten Schädigungen des mütterlichen Beckenbodens auf. Folglich kommt es viermal häufiger als nach Kaiserschnittgeburten zu einer Harninkontinenz. Dies betrifft vor allem Zangen- und Saugglockenentbindungen und bedeutet für die betroffenen Frauen, dass sie in bestimmten Situationen â zum Beispiel beim Husten, Lachen oder Niesen â Probleme haben, Urin zurückzuhalten.
Bei geburtsbedingten Verletzungen des Beckenbodens mit Einrissen des Gewebes zwischen Scheide und After, sogenannten Dammrissen, kommt es in 4 bis 13 Prozent zudem zu einer ungenügenden Kontrolle des analen SchlieÃmuskels. Die Folge ist eine Stuhlinkontinenz. Diese wird als äuÃerst belastend empfunden und kann erhebliche Einschränkungen im privaten wie beruflichen Bereich mit sich bringen.
Darüber hinaus berichten mehr als 50 Prozent aller Frauen in den ersten 18 Monaten nach einer Spontangeburt über Schmerzen oder Missempfindungen beim Geschlechtsverkehr. »Preserve your love channel â take a cesarean«, »Schütze deine Scheide, wähle einen Kaiserschnitt«, hieà folglich das Motto von Kaiserschnitt-Anhängern in den USA. In der Tat sind derartige Probleme mit dem Beckenboden nach Kaiserschnitten nicht bekannt.
Risiken für Ihr Kind
Ein geplanter primärer Kaiserschnitt ist heute die sicherste Form der Entbindung für das Kind. Unter der Voraussetzung, dass der Kaiserschnitt nicht vor der 39. Schwangerschaftswoche, also nicht früher als eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin durchgeführt wird, beträgt das Risiko eines kindlichen Todesfalles dann 1 zu 3000. Dies setzt wiederum voraus, dass der Geburtstermin richtig errechnet wurde.
Wurde der Kaiserschnitt bei Frauen durchgeführt, die bis zu diesem Zeitpunkt keine Wehen hatten, oder wurde der Eingriff zu früh durchgeführt, entwickeln die Neugeborenen allerdings in den ersten Lebenstagen häufiger vorübergehende Probleme mit der Atmung. Deswegen sollte für den geplanten Kaiserschnitt nach Möglichkeit ein Zeitpunkt von 39 Schwangerschaftswochen angestrebt werden.
Das Gesundheitsrisiko für das Neugeborene liegt bei vaginaler, spontaner Geburt insgesamt um ein Mehrfaches höher als bei einer geplanten Kaiserschnittgeburt. Das Risiko für schwere kindliche Schäden beträgt bei einer Spontangeburt 1 zu 500 (Husslein und Langer 2000). Das gröÃte Risiko tragen Kinder mit einem hohen Geburtsgewicht, Kinder mit Wachstumsverzögerung oder Babys, die mit dem Steià nach unten liegen.
Das Hauptproblem bei der spontanen Geburt ist ein mögliches Sauerstoffdefizit beim Kind. Ursache kann eine mangelnde Versorgung des Babys durch den Mutterkuchen, die sogenannte Plazenta-Insuffizienz, sein. Weitere mögliche Gründe für eine Unterversorgung mit Sauerstoff während der Geburt
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