Schwangerschaft und Geburt

Babyhaare gewaschen, ohne dass Shampoo in die kleinen Augen kommt? Wann wird mit der Job, den mir die Natur gegeben hat, endlich locker von der Hand gehen?
    Die Geburt eines Kindes lässt Sie zur Mutter werden, doch sie bringt nicht unbedingt mit sich, dass Sie sich wie eine Mutter fühlen. Das kann nur die Zeit bewirken. Muttersein ist ein spannender, fordernder und wunderbarer Job. Das alltägliche (und allnächtliche) Elternsein ist nicht einfach, aber es wird garantiert immer einfacher.
    Lassen Sie sich also Zeit, lehnen Sie sich entspannt zurück, und klopfen Sie sich ruhig selbst auf die Schulter: Das wird schon, Mama.

Kapitel 18: Das Wochenbett: die ersten sechs Wochen
    S ie finden wahrscheinlich gerade heraus, wie Sie Ihr neues Leben als Mutter bewältigen oder wie Sie die Pflege eines Säuglings mit den Bedürfnissen älterer Kinder vereinbaren können. Bestimmt gilt ein Großteil Ihrer täglichen (und nächtlichen) Aufmerksamkeit dem kleinen Neuankömmling. Babys können nun einmal nicht auf sich selbst achten. Aber deswegen sollten Sie nicht vergessen, auch auf sich zu achten (ja, auch Mütter haben Bedürfnisse!).
    Die meisten Ihrer Fragen und Sorgen werden sich derzeit um Ihr Baby drehen, aber es gibt sicher auch einige, die eher mit Ihnen zu tun haben – von Emotionalem (»Werde ich irgendwann wieder Versicherungswerbung anschauen können, ohne gleich loszuheulen?«) übers Sexuelle (»Hab ich irgendwann wieder Lust?«) bis zum Hüftumfang (»Krieg ich irgendwann meine Jeans wieder zu?«). Die Antwort lautet: Ja, ja und ja – mit etwas Geduld.
Wie Sie sich fühlen
    D ie ersten sechs Wochen nach der Geburt sind eine Erholungsphase. Selbst wenn Sie die Schwangerschaft vollkommen problemlos durchschifft haben und die Geburt ein Kinderspiel war (besonders aber, wenn es anders war), ist Ihr Körper doch bis an die Grenze belastet worden und braucht Zeit, sich zu erholen und umzustellen. Jede soeben Mutter gewordene Frau ist anders, genauso wie jede werdende Mutter: Die eine erholt sich schneller, die andere langsamer, mit jeweils anderen Wochenbettsymptomen. Je nachdem, wie die Geburt verlaufen ist, wie viel Hilfe Sie zu Hause haben und wie Ihre persönliche Situation sonst ist, werden Sie einige oder alle der folgenden Symptome spüren:
    Körperlich
anhaltender periodenähnlicher vaginaler Ausfluss (Lochien): erst dunkelrot, dann hellrot, braun und schließlich gelblich weiß
Müdigkeit
anhaltende Beschwerden und Taubheit im Dammbereich nach einer vaginalen Entbindung (besonders, wenn Sie genäht wurden) oder einer Schnittentbindung mit vorangegangenen starken Wehen
abklingende Wundschmerzen und anhaltende Taubheit nach einem Kaiserschnitt (besonders, wenn es der erste war)
zurückgehende Beschwerden verursacht durch Verstopfung und Hämorrhoiden
langsame Rückbildung des Bauches, da die Ge bärmutter zurück ins Becken sinkt
langsame Gewichtsabnahme
langsamer Rückgang von Schwellungen
empfindliche Brüste und wunde Brustwarzen, bis das Stillen gut eingespielt ist
Rückenschmerzen (durch eine geschwächte Bauchmuskulatur und das Tragen des Babys)
Gelenkschmerzen (durch die Lockerung der Gelenke während der Schwangerschaft als Vorbereitung auf die Geburt)
Ziehen in Armen und Nacken (vom Tragen und Füttern des Babys)
Haarausfall
    Gefühlsmäßig
Hochstimmung, Übellaunigkeit oder beides im Wechsel
Gefühl der Überforderung oder größere Selbstsicherheit oder beides im Wechsel
wenig Interesse an Sex oder (in seltenen Fällen) gesteigerte Lust
Nachuntersuchung beim Frauenarzt
    I hr Arzt wird Sie sechs bis acht Wochen nach der Entbindung zur Nachuntersuchung kommen lassen. (Wenn Sie per Kaiserschnitt entbunden haben, werden Sie etwa drei Wochen nach der Geburt in die Praxis gebeten, damit er sich die Narbe anschauen kann.) Bei dem Termin wird wahrscheinlich Folgendes untersucht – obwohl der exakte Ablauf je nach Ihren individuellen Bedürfnissen und den Gepflogenheiten der Praxis unterschiedlich sein kann. Vergessen Sie nicht, Ihre Fragen aufzuschreiben (Sie haben garantiert welche und werden sonst garantiert vergessen, sie zu stellen):
Blutdruck
Ihr Gewicht, das wahrscheinlich um 8 bis 9 Kilo gefallen ist
Ihre Gebärmutter, um zu überprüfen, ob sie wieder dieselbe Größe, Form und Lage wie vor der Geburt eingenommen hat
Ihren Muttermund, der sich jetzt zum vorgeburtlichen Zustand bewegt, aber noch leicht geöffnet sein wird
Ihre Scheide, die sich wieder zusammengezogen hat und einen Großteil ihrer