Schwangerschaft und Geburt
Nahrungsmittel.
Häufiges Stehen oder schwere körperliche Arbeit. Lange Phasen des Stehens, besonders wenn damit schwere körperliche Arbeit und Heben verbunden sind, wird in einigen Studien mit Frühgeburten in Verbindung gebracht. Manches Mal lässt es unser Beruf nicht zu, uns so zu schonen, wie es das Mutterschutzgesetz vorsieht. Hier sind Gespräche mit dem Arbeitgeber nötig, um für einen schwangerengerechten Arbeitsplatz zu sorgen. Das Einhalten von Pausen oder eine Reduktion der Arbeitszeit wäre hier eine Möglichkeit. Sollten Frühgeburtsbestrebungen durch eine Belastung am Arbeitsplatz auftreten, ist es sinnvoll, sich vor Beginn der Mutterschutzzeit von der Berufstätigkeit zu verabschieden.
Extreme emotionale Anspannung. Manche Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen extremer emotionaler Anspannung und Frühgeburten. Manchmal kann die Ursache für diese Anspannung beseitigt oder verringert werden (zum Beispiel indem man in einem psychisch belastenden Beruf kürzertritt oder ganz damit aufhört), manchmal ist sie nicht vermeidbar (zum Beispiel wenn Sie arbeitslos werden oder in der Familie ein Krankheits-oder Todesfall eintritt). Viele Anspannungen können jedoch mithilfe von Entspannungstechniken, ausgewogener Ernährung, einem ausgeglichenen Wechsel von Bewegung und Ruhe und Gesprächen mit Ihrem Partner, Freunden, Ihrem Frauenarzt, Ihrer Hebamme oder einem Therapeuten verringert werden.
Rauchen. Rauchen während der Schwangerschaft kann das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen. Am besten, man hört bereits vor der Empfängnis oder möglichst zu Beginn der Schwangerschaft mit dem Rauchen auf. Zu jedem anderen Zeitpunkt der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören ist auf jeden Fall besser, als weiter zu rauchen.
Alkohol und Drogen. Werdende Mütter, die Alkohol oder Drogen zu sich nehmen, erhöhen ihr Risiko für eine Frühgeburt.
Zahnfleischentzündung. Manche Studien stellen einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Frühgeburten her. Wissenschaftler vermuten, dass die für Zahnfleischentzündungen verantwortlichen Bakterien über die Blutbahn zum Fötus gelangen und eine Frühgeburt auslösen können. Andere Wissenschaftler vertreten eine andere Theorie: Die für die Zahnfleischentzündung verantwortlichen Bakterien beeinflussen das Immunsystem, wodurch eine Entzündung im Bereich des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter hervorgerufen wird, die wiederum vorzeitige Wehen auslöst. Gute Mundhygiene und regelmäßige zahnmedizinische Kontrollen können eine bakterielle Infektion verhindern und damit das Risiko vorzeitiger Wehen verringern. Die Behandlung bereits vorhandener Infektionen vor der Schwangerschaft – nicht unbedingt während der Schwangerschaft – kann das Risiko für eine Reihe von Komplikationen, unter anderem der Frühgeburt, verringern.
Zervixinsuffizienz. Das Risiko einer Frühgeburt aufgrund einer Zervixinsuffizienz, bei der sich der Muttermund vorzeitig verkürzt oder erweitert, kann durch die engmaschige Überwachung der Länge des Gebärmutterhalses im Ultraschall oder in besonders gefährdeten Fällen durch das Verschließen des Muttermundes verringert werden.
Frühgeburtenanamnese. Das Risiko für eine Frühgeburt ist erhöht, wenn Sie bereits eine Frühgeburt hatten. Engmaschige Kontrollen und gesunde Lebensführung können hier viel vermeiden.
Die folgenden Risikofaktoren sind nicht unmittelbar beeinflussbar, können aber in manchen Fällen korrigiert werden. Auch das Wissen um die Risikofaktoren kann helfen, dass Sie und Ihr Arzt richtig damit umgehen und dass ein Frühchen bessere Chancen hat.
Mehrlinge. Frauen, die mehr als ein Baby erwarten, entbinden durchschnittlich drei Wochen früher (obwohl auch vermutet wird, dass bei Zwillingen die Schwangerschaft nach 37 Wochen voll ausgetragen ist, was bedeuten würde, dass drei Wochen vor dem Termin nicht verfrüht wäre). Umfassende Schwangerschaftsvorsorge, optimale Ernährung und die Beseitigung anderer Risikofaktoren nebst häufigen Ruhephasen und Einschränkung von Aktivitäten ähnlich wie im letzten Schwangerschaftsdrittel können eine zu frühe Geburt verhindern. Siehe auch Kapitel 16 zu diesem Thema.
Frühzeitige Weitung des Muttermundes. Bei manchen Frauen weitet sich der Muttermund aus ungeklärten Gründen vorzeitig, obwohl offensichtlich keine Zervixinsuffizienz vorliegt. Jüngste Studien besagen, dass dies zumindest zum Teil an einem ungewöhnlich kurzen Gebärmutterhals liegen
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