Schwangerschaft und Geburt
richtige Ernährung und auf eine kontrollierte Gewichtszunahme (die Ihr Arzt festgelegt hat). Aber achten Sie auch darauf, dass Sie vor lauter Arbeit nicht das Essen vergessen und nicht genug zunehmen.
Frühere Schwangerschaftsabbrüche
»Ich habe zweimal einen Schwangerschaftsabbruch gehabt. Wirkt sich das auf meine jetzige Schwangerschaft negativ aus?«
M ehrfache Schwangerschaftsabbrüche im ersten Schwangerschaftsdrittel dürften sich auf spätere Schwangerschaften nicht auswirken. Wenn Ihre Abbrüche also vor der 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt wurden, gibt es eigentlich keinen Grund zur Sorge. Fanden die Abbrüche jedoch im zweiten Schwangerschaftsdrittel statt (zwischen der 14. und 27. Woche), könnte das Risiko für eine Frühgeburt etwas erhöht sein. In jedem Fall sollte Ihr Frauenarzt über die Abbrüche informiert sein. Je genauer Sie ihn über Ihre Schwangerschaftsgeschichte und gynäkologische Anamnese informieren, desto besser kann er Sie medizinisch versorgen.
Ein offenes Wort
W ie immer Ihre Schwangerschaftsgeschichte oder Ihre gynäkologische Anamnese aussehen mag, jetzt ist nicht die Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Es ist sogar besonders wichtig, dass Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme alles sagen. Frühere Schwangerschaften, Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbrüche, Operationen oder Infektionen können Einfluss auf Ihre jetzige Schwangerschaft haben. Deshalb sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme umfassend informieren und alles sagen, was Sie in Hinblick auf Ihre Schwangerschaftsgeschichte und gynäkologische Anamnese wissen (und was natürlich alles vertraulich behandelt werden wird). Je mehr Ihr Arzt/Hebamme über Sie weiß, desto besser kann er sich um Sie kümmern.
Frühgeburt
»Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich eine Frühgeburt. Ich habe jetzt sämtliche Risikofaktoren ausgeschaltet, mache mir aber trotzdem Sorgen, dass es wieder eine Frühgeburt geben könnte.«
E rst einmal Glückwunsch, dass Sie für eine möglichst komplikationslose Schwangerschaft gesorgt haben – und dass Ihr Baby optimale Chancen hat, bis zum Termin an Bord zu bleiben. Das ist der erste und wichtigste Schritt. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie weitere Schritte unternehmen, um die Gefahr einer erneuten Frühgeburt zu verringern.
Fragen Sie Ihren Arzt, ob eine der folgenden zwei Untersuchungen, mit denen das Risiko einer Frühgeburt gemessen werden kann, für Sie infrage kommt. Diese Untersuchungen werden gewöhnlich nur Hochrisikoschwangeren empfohlen, da ein positives Testergebnis keine verlässliche Aussage über eine drohende Frühgeburt liefert. Ein negatives Ergebnis kann jedoch helfen, überflüssige Maßnahmen und unnötige Ängste zu vermeiden. Der Test auf fötales Fibronektin, auch fFN-Test, misst ein Protein in der Scheide, das nur nachweisbar ist, wenn sich die Fruchtblase von der Gebärmutterwand gelöst hat (ein frühes Anzeichen für Wehen). Fällt der Test negativ aus, ist eine Frühgeburt unwahrscheinlich (Sie können also aufatmen). Ist der Test positiv, ist das Risiko für vorzeitige Wehen deutlich erhöht, und Ihr Arzt wird wahrscheinlich Maßnahmen ergreifen, um Ihre Schwangerschaft zu verlängern und die Lungenreifung Ihres Babys zu beschleunigen.
Der zweite Test misst die Länge des Gebärmutterhalses. Dies geschieht mithilfe des Ultraschalls. Falls es Anzeichen dafür gibt, dass der Gebärmutterhals sich verkürzt und der Muttermund sich öffnet, wird Ihr Arzt versuchen, das Risiko einer Frühgeburt zu verringern, und Ihnen Bettruhe verordnen.
Zervixinsuffizienz
»Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich im 5. Monat eine Fehlgeburt. Der Arzt sagte damals, sie sei durch eine Zervixinsuffizienz ausgelöst worden. Jetzt habe ich gerade einen Schwangerschaftstest gemacht und ein positives Ergebnis erhalten. Muss ich mir Sorgen machen, dass dieses Problem wieder auftritt?«
D ie gute Nachricht ist, dass dieses Problem nicht zwangsläufig wieder auftreten muss. Nachdem die Zervixinsuffizienz (Muttermundschwäche) als Ursache für Ihre Fehlgeburt diagnostiziert worden ist, kann Ihr Frauenarzt Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Fehlgeburt ergreifen. Bei richtiger Behandlung und genauer Überwachung stehen diesmal die Chancen für eine gesunde Schwangerschaft und eine erfolgreiche Entbindung sehr gut. (Falls Sie den Arzt gewechselt haben, informieren Sie ihn umfassend über Ihre letzte Zervixinsuffizienz, damit Ihre optimale medizinische Versorgung
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