Schwangerschaft und Geburt
wegen der theoretischen Gefahr für den Fötus. Außerdem stehen die Chancen gut, dass Sie bereits gegen Masern immun sind, da die meisten Frauen im gebärfähigen Alter entweder die Krankheit hatten oder als Kind dagegen geimpft wurden. Falls Ihr Krankenblatt diese Information nicht enthält und Ihre Eltern sich nicht erinnern können, kann Ihr Arzt einen Test durchführen, um festzustellen, ob Sie immun sind. Selbst wenn Sie nicht immun sind, ist das Risiko, an Masern zu erkranken, überaus gering, da die Krankheit in Deutschland praktisch ausgerottet wurde (das heißt, es wäre höchst unwahrscheinlich, sich hier damit anzustecken).
Für den Fall, dass Sie wider Erwarten mit einer an Masern erkrankten Person in Kontakt kommen und nicht immun sind, kann Ihr Arzt während der Inkubationszeit – zwischen Ansteckung und dem ersten Auftreten von Symptomen – Gammaglobulin (Antikörper) verabreichen, um die Schwere der Erkrankung zu mildern, falls Sie sich infiziert haben. Im Gegensatz zu Röteln scheinen Masern keine Geburtsschäden zu verursachen, obwohl das Risiko einer Fehlgeburt oder vorzeitiger Wehen erhöht sein kann. Sollten Sie sich kurz vor dem errechneten Geburtstermin mit Masern infizieren, besteht die Gefahr, dass Ihr Neugeborenes sich bei Ihnen ansteckt. Erneut kann Gammaglobulin verabreicht werden, um die Schwere einer solchen Infektion zu mildern. Bedenken Sie, dass all das ziemlich theoretisch ist, da Masern heutzutage nur noch sehr selten vorkommen.
Mumps
»Einer meiner Kollegen ist an Mumps erkrankt. Sollte ich mich impfen lassen, damit ich mich nicht anstecke?«
E s ist nicht so einfach, heutzutage Mumps zu bekommen – es ist sogar ziemlich unmöglich. Dank der routinemäßigen Immunisierung im Kindesalter mittels der üblichen Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln gibt es in Deutschland jedes Jahr nur noch wenige Krankheitsfälle. Und wahrscheinlich wurden Sie als Kind auch geimpft (oder – was weniger wahrscheinlich ist – Sie hatten die Krankheit tatsächlich), das heißt, Sie können sich jetzt nicht mehr anstecken. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie geimpft wurden oder Mumps hatten, fragen Sie Ihre Eltern oder, wenn möglich, den Arzt, der Sie als Kind behandelt hat.
Sollte sich herausstellen, dass Sie nicht immun sind, können Sie sich jetzt nicht impfen lassen, weil der Impfstoff Ihrem Fötus schaden könnte. Aber auch ohne Immunisierung ist das Risiko, sich mit Mumps anzustecken, sehr gering. Da die Krankheit allerdings uterine Kontraktionen auslösen kann und in diesem Zusammenhang im ersten Trimenon ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und im späteren Stadium für Frühgeburten besteht, achten Sie auf die ersten Symptome der Krankheit (Schmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit, bevor die Speicheldrüsen anschwellen; danach Ohrenschmerzen und Schmerzen beim Kauen oder beim Verzehr säuerlicher Nahrung). Setzen Sie Ihren Arzt umgehend über solche Symptome in Kenntnis, weil durch eine rasche Behandlung größere Probleme verhindert werden können. Vielleicht ziehen Sie auch eine Schutzimpfung in Betracht, bevor Sie sich für eine erneute Schwangerschaft entscheiden, nur um auf der sicheren Seite zu sein.
Gesund bleiben
D a Sie in der Schwangerschaft auf die Gesundheit zweier Menschen achten müssen, gilt jetzt das Sprichwort: Vorbeugen ist besser als Heilen. Folgende Ratschläge werden Ihnen helfen, während der Schwangerschaft (und darüber hinaus) gesund zu bleiben:
Stärken Sie Ihre Widerstandskräfte. Ernähren Sie sich möglichst gesund, achten Sie auf ausreichend Schlaf und Bewegung, und muten Sie sich nicht zu viel zu. Auch Stressabbau im Alltag kann dazu beitragen, das Immunsystem in Topform zu halten.
Meiden Sie kranke Menschen wie die Pest. Halten Sie sich möglichst von jedem fern, der an einer Erkältung, Grippe, einem Darmvirus oder einer anderen ansteckenden Krankheit leidet. Halten Sie im Bus Abstand von Leuten mit Husten, verzichten Sie auf ein Mittagessen mit einer Kollegin, die über Halsschmerzen klagt, und geben Sie einer Freundin mit laufender Nase nicht die Hand (beim Händeschütteln werden leicht Bazillen ausgetauscht). Meiden Sie auch möglichst große Menschenansammlungen oder überfüllte Räume.
Kümmern Sie sich um die Gesundheit Ihrer Haustiere. Lassen Sie, wenn nötig, ihre Impfungen auffrischen. Bei einer Katze sollten Sie an die Vorsichtsmaßnahmen wegen der eventuellen Toxoplasmosegefahr denken.
Schützen Sie sich vor Borreliose. Meiden Sie
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