Schwangerschaft und Geburt
nur nach sorgsamer Abwägung in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Machen Sie gerade jetzt keine Experimente!
Naturheilkunde
N atürliche Medikamente können helfen, auf sanfte Art Beschwerden zu lindern. Allerdings heißt das nicht, dass Sie jedes natürliche Arzneimittel unbedenklich einnehmen können. Die meisten Arzneien bestehen aus pflanzlichen Bestandteilen. Die eingesetzten »Pflanzenextrakte« können auch »giftig« sein, auch wenn sie in diesem Medikament in der Regel in unbedenklichen Mengen (in den die Substanz dann heilen kann) eingebracht sind. Die Schwangerschaft ist immer eine Ausnahme. Bitte besprechen Sie unbedingt mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt oder Heilpraktiker die Einnahme eines Präparates. Auch homöopathische Arzneien sind dringend nur nach Rücksprache einzunehmen, und hier gilt nicht die Regel: je höher die Potenz, umso hilfreicher – dies ist nämlich gerade oft umgekehrt der Fall. Und Hochpotenzen (ab C30) gehören niemals in Laienhände!
Kapitel 21: Wenn Sie chronisch krank sind
J eder, der mit einer chronischen Krankheit leben muss, weiß, dass das Leben dadurch ziemlich kompliziert werden kann, allein wegen der speziellen Diäten, Medikamente und/oder der ständigen Kontrollen. Kommt dann noch eine Schwangerschaft hinzu, haben Sie noch mehr zu tun, denn die spezielle Diät muss darauf ausgerichtet, die Medikamenteneinnahme verändert und die Kontrolle verstärkt werden. Zum Glück sind die meisten chronischen Erkrankungen heutzutage durch zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen und Anstrengungen mit einer Schwangerschaft vollkommen vereinbar.
Wie sich Ihre chronische Erkrankung auf die Schwangerschaft auswirkt und umgekehrt, hängt von vielen Faktoren ab. Wahrscheinlich befinden Sie sich schon seit langer Zeit in guter Betreuung. Je nachdem, an welcher Krankheit Sie leiden, teilen Sie Ihre Schwangerschaft umgehend Ihrem betreuenden Spezialisten mit. Er wird mit Ihnen zusammen einen Plan erstellen, wie Sie am besten Ihre Erkrankung und Ihre Schwangerschaft meistern können. Er wird sich auch mit Ihrem Frauenarzt in Verbindung setzen, um sich mit ihm abzustimmen. Sollten Sie mit den erhaltenen Auskünften unzufrieden sein, dann scheuen Sie sich nicht, noch eine zweite Meinung einzuholen. Vereinbaren Sie einen Termin mit einem weiteren Spezialisten, kontaktieren Sie die Hotline Ihrer Krankenkasse, oder holen Sie sich bei Selbsthilfegruppen Rat. Doch nehmen Sie bitte nicht alle Informationen aus dem Netz für bare Münze. Unter Einbeziehung anderer Auskünfte hat sich der Austausch mit Gleichgesinnten allerdings auch für viele Frauen als beruhigend herausgestellt. Holen Sie sich die Unterstützung, die Sie brauchen.
Dieses Kapitel gibt eine Übersicht über allgemeine Empfehlungen für Schwangere mit häufig vorkommenden chronischen Erkrankungen. Benutzen Sie diese alphabetisch geordnete Liste als Leitfaden, aber befolgen Sie ansonsten in jedem Fall die Anweisungen Ihres Arztes, da diese vermutlich auf Ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Was Sie sonst noch wissen wollen
Asthma
»Ich leide seit meiner Kindheit unter Asthma. Jetzt habe ich Angst, dass die Anfälle und die Medikamente, die ich einnehmen muss, für meine Schwangerschaft schädlich sein könnten.«
D ie Feststellung, schwanger zu sein, kann jeder Frau den Atem rauben – aber wenn Sie Asthmatikerin sind, können Atemnot und Schwangerschaft verständlicherweise zusätzliche Probleme bedeuten. Obwohl eine schwere Asthmaerkrankung zugegebenermaßen ein etwas höheres Risiko für eine Schwangerschaft darstellt, kann dieses Risiko zum Glück fast völlig ausgeräumt werden. Wenn Sie unter genauer Beobachtung von medizinischen Experten stehen – von einem Team, bestehend aus einem Geburtshelfer, Ihrem Internisten und/oder Ihrem Asthmaspezialisten –, dann haben Sie fast ebenso gute Chancen wie eine Nichtasthmatikerin, eine normale Schwangerschaft zu erleben und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen (das heißt, das Durchatmen dürfte Ihnen jetzt etwas leichter fallen).
Während eine gut überwachte Asthmaerkrankung nur minimale Auswirkungen auf eine Schwangerschaft hat, kann die Schwangerschaft die Krankheit sehr wohl beeinflussen, wobei der Effekt von Frau zu Frau verschieden ist. Bei ungefähr einem Drittel der schwangeren Asthmatikerinnen wirkt sich die Schwangerschaft positiv aus: Ihr Asthma bessert sich. Bei einem weiteren Drittel bleibt der Zustand stabil. Und beim restlichen Drittel (normalerweise
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