Schwangerschaft und Geburt

Rückenmarksverletzungen (oder mit anderen körperlichen Behinderungen, die nicht mit einer Erbkrankheit oder Allgemeinerkrankung zusammenhängen). Schwangere mit Rückenmarksverletzungen sind allerdings anfälliger für Niereninfektionen und Blasenprobleme, Herzklopfen und Schweißausbrüche, Anämie und Muskelkrämpfe. Obwohl auch bei der Geburt spezielle Probleme auftreten können, ist in den meisten Fällen eine vaginale Entbindung möglich. Da die Uteruskontraktionen, abhängig von der Schädigung des Rückenmarks, möglicherweise keine Schmerzen verursachen, wird man Sie anweisen, auf andere Anzeichen für bevorstehende Wehen zu achten – wie zum Beispiel blutigen Ausfluss oder das Platzen der Fruchtblase – oder regelmäßig Ihren Uterus abzutasten, um zu spüren, ob die Wehen eingesetzt haben.
    Legen Sie sich schon lange vor dem errechneten Geburtstermin einen sicheren Plan zurecht, wie Sie ins Krankenhaus gelangen können, falls Sie beim Einsetzen der Wehen allein zu Hause sind (vermutlich wollen Sie schon zu Beginn der Wehen ins Krankenhaus, um Komplikationen zu vermeiden, falls Sie unterwegs aufgehalten werden). Bestimmt wollen Sie auch sichergehen, dass das Krankenhauspersonal auf Ihre speziellen Bedürfnisse vorbereitet ist.
    Elternschaft ist immer eine Herausforderung, insbesondere in den ersten Wochen, und für Sie und Ihren Partner gilt das ganz besonders (denn Ihr Mann muss für Sie jetzt viel mehr sein als nur ein gleichberechtigter Partner). Wenn Sie möglichst viel im Voraus planen, werden Sie diese Herausforderung erfolgreicher meistern. Nehmen Sie zu Hause alle notwendigen Veränderungen vor, um die Babypflege zu erleichtern; suchen Sie sich zumindest am Anfang eine Haushaltshilfe, die zum Teil von der Krankenkasse bezahlt wird. Gut wäre es, wenn Ihr Partner sich seinen Jahresurlaub nehmen könnte, um die erste Zeit mit dem Kind mit Ihnen zu genießen und Ihnen zur Hand zu gehen. Stillen ist in der Regel möglich und macht das Leben leichter (man muss nicht in die Küche rennen, um das Fläschchen vorzubereiten, und keinen Muttermilchersatz besorgen). Der Wickeltisch sollte auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein, damit Sie vom Rollstuhl aus die Windeln wechseln können. Ein Seitenteil des Gitterbetts sollte heruntergeklappt werden können, damit Sie das Baby leicht herausnehmen und wieder hineinlegen können. Wenn Sie das Baden des Kindes ganz oder teilweise übernehmen wollen, sollte die Babywanne für Sie leicht erreichbar sein (tägliches Baden ist kein Muss, Sie können das Baby auch hin und wieder auf dem Wickeltisch oder auf Ihrem Schoß mit einem feuchten Schwamm abwaschen). Wahrscheinlich ist es am bequemsten, wenn Sie Ihr Baby in einer Trage oder einem Tragetuch herumschleppen, damit Sie die Hände frei haben. Schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe von Eltern mit Behinderungen an (oder suchen Sie über das Internet Kontakt zu einer Gruppe). Dort erhalten Sie viel Zuspruch und Unterstützung und jede Menge Anregungen und Ratschläge.
Rheumatoide Arthritis
    »Ich leide unter rheumatoider Arthritis. Wie wird sich die Krankheit auf meine Schwangerschaft auswirken?«
    D ie Krankheit wird Ihre Schwangerschaft wohl kaum beeinflussen, aber dafür wird sich die Schwangerschaft vermutlich auf Ihre Krankheit auswirken – und zwar in positiver Weise. Die meisten Frauen mit rheumatoider Arthritis (RA) stellen während der Schwangerschaft ein deutliches Nachlassen der Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken fest, obwohl nach der Geburt ein etwas höheres Risiko besteht, dass die Symptome zeitweilig wieder aufflackern.
    Die größte Veränderung in der Schwangerschaft werden Sie vielleicht im Umgang mit Ihrer Krankheit erleben. Da einige Medikamente zur Behandlung von RA (wie Ibuprofen und Naproxen) bei fortgeschrittener Schwangerschaft oder generell nicht ganz ungefährlich sind, wird Ihr Arzt die Medikation auf unbedenklichere Mittel wie Steroide umstellen müssen.
    Während der Wehen und der Geburt ist es wichtig, Positionen zu wählen, welche die betreffenden Gelenke nicht übermäßig strapazieren. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt und mit dem Pränatalmediziner darüber, welche Positionen am besten für Sie geeignet sind.
Skoliose
    »Als Teenager wurde bei mir eine leichte Skoliose festgestellt. Welche Auswirkungen wird die Verkrümmung der Wirbelsäule auf meine Schwangerschaft haben?«
    Z um Glück nicht viele. Bei Frauen mit Skoliose verläuft eine Schwangerschaft