Schwangerschaft und Geburt
eine optimale Ernährung, eine angemessene Gewichtszunahme und der Abbau von physischem und psychischem Stress (einschließlich chronischem Schlafmangel) können die Risiken ebenfalls minimieren. Selbst wenn Vorbeugung und Behandlung erfolglos bleiben und das Baby bei der Geburt kleiner ist als normal, sind die Überlebenschancen und die Aussicht auf einen stabilen Gesundheitszustand dank der Fortschritte in der modernen Neugeborenendiagnostik ziemlich gut.
Was Sie wissen sollten
Ü ber 90 Prozent der Babys, die mit Untergewicht zur Welt kommen, holen in den ersten Lebensjahren ihre normalgewichtigen Altersgenossen bezüglich Wachstum und Entwicklung ein.
Placenta praevia
Was versteht man darunter? Als Placenta praevia wird eine Fehllage der Plazenta bezeichnet, wobei die Plazenta die Muttermundöffnung ganz oder teilweise überdeckt. In der frühen Schwangerschaft kommt eine tief liegende Plazenta ziemlich häufig vor, aber wenn die Schwangerschaft voranschreitet und der Uterus wächst, verlagert sich die Plazenta normalerweise nach oben und vom Muttermund weg. Wenn die Plazenta sich nicht nach oben schiebt und den Muttermund teilweise überlagert, spricht man von einer Placenta praevia partialis. Die vollständige Überlagerung des Muttermunds wird als Placenta praevia totalis bezeichnet. Bei einer Plazenta praevia partialis kommt es ganz darauf an, wie viel Anteil des Mutterkuchens vor oder am Muttermund liegt. Es ist gut möglich, dass der Kopf des Kindes diesen Teil beim Tiefertreten komprimiert und es zu keiner verstärkten Blutung kommt. Bei einer komplett vor dem Muttermund liegenden Plazenta ist eine normale Geburt ausgeschlossen. Zudem können gegen Ende der Schwangerschaft und bei der Geburt Blutungen auftreten. Je näher die Plazenta an der Muttermundöffnung liegt, desto größer ist die Gefahr von Blutungen.
Was Sie wissen sollten
E ine Placenta praevia ist die häufigste Ursache für Blutungen im letzten Schwangerschaftsdrittel. Meistens wird die Tieflage der Plazenta frühzeitig festgestellt und behandelt, und bei 75 Prozent der Fälle wird das Baby noch vor Einsetzen der Wehen per Kaiserschnitt entbunden.
Häufigkeit. Diese Fehllage der Plazenta findet sich vermehrt bei Frauen mit zumindest einer vorangegangenen Schwangerschaft oder nach einem Eingriff an der Gebärmutter (zum Beispiel einem vorausgegangenen Kaiserschnitt oder einer Dilatation und Kürettage nach einer Fehlgeburt). Rauchen oder Mehrlingsschwangerschaften erhöhen ebenfalls das Risiko.
Anzeichen und Symptome. Eine Placenta praevia wird meist nicht aufgrund von Symptomen, sondern bei einer routinemäßigen Ultraschalluntersuchung im zweiten Trimenon festgestellt (obwohl mögliche Probleme auch erst im dritten Trimenon auftreten können). Manchmal kündigt sich der Zustand im letzten Schwangerschaftsdrittel (gelegentlich auch früher) durch hellrote Blutungen an. Typischerweise ist diese Blutung das einzige Symptom und in der Regel völlig schmerzlos.
Was Sie und Ihr Arzt tun können. Bis zum dritten Trimenon ist eine Behandlung nicht erforderlich (und Sie müssen sich wegen Ihrer tief liegenden Plazenta keine weiteren Gedanken machen), denn in vielen Fällen korrigiert sich die Fehllage von selbst. Wenn keine Blutungen auftreten, ist auch später keine Behandlung notwendig (Sie müssen nur auf jede Blutung oder jedes Anzeichen von vorzeitigen Wehen achten, die bei einer Placenta praevia häufiger vorkommen). Treten in Verbindung mit einer diagnostizierten Placenta praevia Blutungen auf, wird Ihr Arzt Ihnen vermutlich Bettruhe verordnen, zur Schonung des Beckens raten (kein Sex) und Sie sorgfältig überwachen. Falls die Gefahr vorzeitiger Wehen besteht, werden Ihnen Steroide verabreicht, damit sich die Lungen des Babys schneller entwickeln. Auch wenn Sie während der Schwangerschaft keinerlei Probleme hatten (keine Blutungen und normale Tragzeit), wird Ihr Kind trotzdem per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.
Placenta praevia
Auf dieser Abbildung überlagert die Plazenta den Muttermund vollständig, sodass eine problemlose vaginale Entbindung nicht möglich ist.
Vorzeitige Plazentalösung
Was versteht man darunter? Bei der vorzeitigen Plazentalösung (auch Abruptio placentae genannt) hat sich der Mutterkuchen (das Versorgungssystem des Babys) bereits vor der Geburt von der Uteruswand gelöst. Hat sich die Plazenta nur leicht gelöst, besteht für Mutter und Kind normalerweise fast keine Gefahr, solange die Behandlung rasch
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