Schwanzgesteuert? Band 1
verträumt.
„Ich habe mir tausendmal vorgestellt, mit dir zu schlafen und dabei selbst Hand angelegt“, bekenne ich leise.
„Ich auch“, gibt er zu, hebt den Kopf und lächelt verschmitzt. „Doch das ist jetzt vorbei, oder?“
Vorüber? Im Sinne von: Er hat jetzt genug oder was meint er? Ich runzle die Stirn und er merkt sofort, dass ich Abstand nehme, rollt sich von mir runter und guckt mir tief in die Augen.
„Jackson, ich möchte, dass wir zusammen sind. Kein einsames Gerubbel mehr, sondern echter, geiler, liebevoller Kuschelsex. Wäre das okay für dich?“
Die Angst, die eben noch nach meinem Herz greifen wollte, ist schlagartig weg. Ich drücke Hugh einen Kuss auf die wunderschönen Lippen und murmele ein ‚okay‘, bevor ich mich eng an seine Brust kuschle. Bei ihm fühle ich mich wohl und geborgen. Was ist das Schicksal doch für ein Schelm, dass es mir nach so langer Zeit meinen Liebsten zurückgebracht hat.
„Wie sieht es bei dir mit Frühstück aus?“, fragt Hugh nach einer Weile, in der ich ein wenig weggedämmert bin.
„Gut. Ich mach dafür das Abendessen“, murmele ich schläfrig.
Mein Schatz lacht, küsst mich auf die Wange und rutscht vom Bett. Ich sehe noch seinen knackigen Arsch, als er nackt in Richtung Küche verschwindet, dann bin ich auch schon eingeschlafen. Ich träume von Palmen, Sonne und Meer. Hugh ist neben mir auf einer Liege, nackt, und wir lächeln uns an. Doch das ist kein Traum mehr, wir werden es wahr machen. Das ist mein schönstes Geburtstagsgeschenk überhaupt, dass ich meinen Liebsten wiedergefunden habe. Ich bin daher recht grantig, als ich schon nach kurzer Zeit unsanft aus diesem tollen Traum geweckt werde, doch schon bald versöhnt, als ich Hughs hübsches Gesicht sehe.
„Aufstehen, Liebling“, flötet er, „Es gibt Frühstück.“
Jeder Tag seitdem ist wie ein Traum. Bald feiern Hugh und ich unser fünfjähriges Jubiläum und ich weiß, dass er einen Heiratsantrag plant. Was ich sagen werde? Ich überlege noch …
ENDE
Koffertausch auf devote Art
Ich stehe am Flughafen und ein untersetzter Kerl motzt mich an: „Das ist mein Koffer.“ Gleichzeitig kommt von hinten. „Nein, das ist meiner.“ Weia! Drei gleiche Gepäckstücke und ich mittendrin.
„Dann müssen wir die Koffer eben öffnen, um zu sehen …“, beginne ich, werde aber von dem schmalen Typ, der eben noch hinter mir war und jetzt neben mir steht, unterbrochen.
„Auf keinen Fall“, schließt er kategorisch aus.
„Ich – will das auch nicht“, sagt der Wampeninhaber.
Na, tolle Wurst. Und nun?
Flughafen Hamburg Fuhlsbüttel, abends …
Nun, was kann es Schöneres geben, als nach einem langen Flug um sein Gepäck in der grell erleuchteten Kofferausgabe zu streiten? Mir will dazu nichts einfallen. Ich gucke von Kontrahent A zu B und überlege fieberhaft, wie wir die Situation lösen können, ohne in das Gepäck gucken zu müssen. Die Streithähne geben nicht auf und beharren darauf, dass der Inhalt ihrer Koffer Heiligtum sei, das es zu schützen gelte. Verdammt! Wahrscheinlich hat einer der beiden Rauschgift, Alkohol oder Zigaretten geschmuggelt.
„Ich schlage vor …“, beginne ich nach reiflicher Überlegung, „… dass jeder einen Koffer mit nach Hause nimmt, dort hineinguckt und wir uns dann mit einer Telefonkette …“
„Kommt nicht infrage“, echauffiert sich der Dickbäuchige sogleich.
„Finde ich auch nicht gut“, sagt der Kleine.
Hmmm, hübsches Kerlchen. Ich mag seine strubbeligen Haare und die tiefgrünen Augen. Überhaupt wäre er ganz mein Typ, wenn er denn etwas unterwürfig ist.
„Gegenvorschläge?“, frage ich leicht genervt, mit einem demonstrativen Blick auf meine Armbanduhr.
„Könnten wir nicht – ich meine, es wäre doch – also, wenn wir auf dem Klo …“, stottert Bübchen und ich hebe die Augenbrauen.
„Oh ja, gute Idee“, ruft Fettwanst und grinst breit. „Wir gehen aufs Klo und dann gucken wir – nacheinander – in die Koffer. Jeder kann dann mit seinem eigenen gehen, ohne dass es – peinlich wird.“
In meinem Gepäck befindet sich nichts dergleichen, weshalb ich der Maßnahme zustimme, nur um endlich nach Hause zu können.
Im Entenmarsch laufen wir zu den Toiletten, jeder das ergatterte Gepäckstück in der Hand. Vor den Waschbecken ist genug Platz, dass wir die Koffer in einer Reihe auf den Boden legen können. Abwartend gucke ich den Dicken an, der auf seiner Lippe kaut und das Gepäck mustert, als
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