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Schwanzgesteuert? Band 1

Schwanzgesteuert? Band 1

Titel: Schwanzgesteuert? Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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gut, wie schon seit langem nicht mehr. Das Brennen hat aufgehört und ich drehe mich tatendurstig zu Zander – doch der ist weg. Ich lausche und gleich darauf kommt er um die Ecke, in den Händen zwei Becher, ansonsten so, wie Gott ihn schuf. Lecker!
    Ich muss mir wohl mit der Zunge über die Lippen gefahren haben, denn Zander grinst, setzt sich auf die Bettkante und stellt den Kaffee am Nachtkästchen ab. Sein Blick ist sanft und als er zu mir kriecht, bekomme ich als erstes seine kalten Füße zu spüren.
    „Oh Mann, du hast ja Eisklumpen da unten“, motze ich und schließe ihn in meine Arme, um seinen Körper anzuwärmen.
    „Extra für meinen Bettwärmer“, murmelt Zander und gibt mir einen liebevollen Guten-Morgen-Kuss.
    Oh ja, so könnte ich ab jetzt immer aufwachen, doch für einen Kerl wie ihn bin ich wohl nur ein Nachtisch, den er so nebenbei vernascht. Er spielt nicht in meiner Liga und ist viel zu selbstbewusst. Ich verblasse neben ihm
    „Ich will dir einen Job anbieten“, raunt Zander und raubt mir erneut einen Kuss, bevor er weiterspricht: „Als Schmuckstück auf meiner Terrasse.“
    Was – bitteschön – meint er damit? Ich glotze wie ein gefickter Schneehase und Zander bricht in lautes Lachen aus. Nachdem er sich beruhigt hat, fährt er mir durchs Haar und lächelt versonnen.
    „Du – in der Sonne – nackt. Ich komme nach Hause und darf den Anblick genießen, bevor ich – nach einer Dusche – zu dir komme und dich vernasche. Jeden Tag. Wie hört sich das an?“, flüstert er.
    „Jeden – Tag?“, quieke ich fassungslos.
    „Oh ja, jeden Tag …“, murmelt mein Liebster und lächelt unsicher, „… wenn du magst.“
    Ich küsse ihm das Lächeln weg und schon bald windet sich Zander unter mir, bettelt um mehr und ich hole mir das erste Frühstück, warm und zäh, aber unvergleichlich lecker. Danach ist der Kaffee kalt, dafür sind wir unendlich glücklich. Wie habe ich nur glauben können, Zander besäße kein Herz? Es gehört mir, vielleicht war ich einfach zu dumm, das zu erkennen.
     
    Epilog
     
    „Scha-hatz, ich bin zuhause“, brüllt Zander schon am Eingang.
    Ich höre ihn zwar, bewege mich aber nicht. Die neue Doppelliege ist einfach zu gemütlich. Ich höre seine Schritte, die innehalten, als er die Terrasse erreicht hat. Der Schirm spendet Schutz vor der brennenden Sonne, doch es lodert trotzdem in mir. Ich hebe den Kopf und gucke meinen Liebsten an.
    „Wahnsinn“, murmelt Zander, mustert mich mit lüsternem Blick und streift die Klamotten ab, noch während er auf mich zukommt.
    Nackt erreicht er die Liege, legt sich zu mir und lächelt glücklich. Ich fahre mit den Händen über seine breite Brust, reize die Nippel und schon bald befinden wir uns in einer engen Umarmung. Hier kann uns niemand sehen, meine Wohnung steht leer, jetzt schon ein Jahr, doch das ist in Ordnung für mich. So können wir hier draußen Liebe machen, ungestört und unbeobachtet. Gibt es etwas Schöneres?
     
    ENDE

Jedem seinen Horst
    Nachbar duscht – ein Affront!
    Mein Name? Nein, den behalte ich lieber für mich, er ist absolut – abscheulich. Vor siebzig Jahren mag er modern gewesen sein, doch ich bin erst vierzig und meine Eltern – nun, ich sehe sie sehr selten. Das mag auch an meiner homophilen Ausrichtung liegen, doch mir ist es – ehrlich gesagt – egal.
    Was mir aber gar nicht egal ist, ist, dass dieser Typ von gegenüber seit fast einem Jahr spinnt. Erst glotzt er unverschämt herüber, dann klebt er Folie auf die Fensterscheiben, so dass ich nur noch seinen Haarschopf sehen kann, wenn er spannt. Als nächstes sind seine Badezimmerfenster gleich dreifach zugeklebt. Was für ein Spinner!
    Es wird Sommer und die Bude kocht. Gefühlte viertausend Grad. Der Wahnsinnige von Gegenüber klappt endlich auch die Fenster auf. Diesmal ertappe ich ihn ganz klar, als er – in eine Ecke geduckt – an sich herumrubbelt. Mein Gott, wie gern würde ich da mal Mäuschen spielen.
     
    Die Idee kommt ganz plötzlich. Ich schreibe ein paar Zeilen auf einen karierten Notizblock, reiße das Blatt ab und renne rüber zum anderen Haus. Ein Nachbar lässt mich herein und ich schiebe das Zettelchen in des Spinners Briefkasten. Fertig!
    Nichts. Nicht einmal das Licht geht bei ihm an, über drei Tage lang. Ist der Typ völlig ausgerastet? Ich schreibe wieder einen Zettel, diesmal langt ein Wort, fast.
     
    Da, endlich gehen gegenüber die Fenster auf. Der Kerl lungert dort drüben und ich will unbedingt seinen

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