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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen.
    Er gab die Schuld Amalia. Sie weckte etwas Altes in ihm, und er war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel.
    Gracia sah ihn herausfordernd an, sobald die Kellnerin gegangen war. Die Anführerin des Klans wirkte ungehalten. Sie war im Klan bekannt für ihre Launen. Einige Mitglieder hatten spöttisch vorgeschlagen, den Launen eigene Namen zu geben, doch sie hatten sich gehütet, diesen Scherz zu laut zu verbreiten. Gracia verstand keinen Spaß.
    „Aurelius, was ist so wichtig, dass du unsere Ruhephase störst?“
    Gracia, die sich seit fünfzig Jahren Grace nannte, gehörte mit einem Alter von über achthundert Jahren zu den Vampiren, die regelmäßige Ruhepausen benötigten. Hielten sie diese nicht ein, kam es früher oder später zu einer Apathie, die in einer Jahrzehnte andauernden Regenerationsphase enden konnte.
    „Kamira ist hier“, sagte Aurelius ohne Umschweife. „Sie weiß vom Seelenblut. Sie sucht es.“
    Darion atmete scharf durch die Zähne ein. „Dann weiß Rene alles.“
    Gracias Augen verengten sich zornig. „Es muss eine undichte Stelle im Klanhaus geben. Wenn ich sie finde, werde ich sie eigenhändig stopfen.“ Sie machte eine Geste, als wolle sie einem Huhn den Hals umdrehen.
    Aurelius sah in die Kerzenflamme. „Soll ich Kamira suchen und töten? Wir haben ohnehin noch eine alte Rechnung offen, sie und ich. Diese Fehde findet erst ein Ende, wenn einer von uns tot ist.“
    Gracia schüttelte heftig den Kopf. „Gabriel ist nicht mehr wichtig! Wichtig ist das Seelenblut. Hekae ist bereits auf dem Weg. Sie hat Athen verlassen. Ich habe Räumlichkeiten im Gohliser Schlösschen anmieten lassen, die für das Ritual ideal sind. Leider brauchen die Vorbereitungen Zeit, Hekae ist da sehr altmodisch. Du musst Amalia übermorgen zu Hekae bringen. Solange wird es dauern, alles vorzubereiten. Hekae muss sie sehen, und ihr die Erinnerungen entreißen, die Amalia in sich trägt. Nur dann werden wir den Heiligen Gral finden.“
    „Den Heiligen Gral“, spottete Aurelius. „Lai‘raa ist ein Fluch. Unser aller Untergang.“
    Sie schwiegen einen Augenblick. Auf der gegenüberliegenden Seite des Restaurants sah die ältere Frau in dem eleganten mintgrünen Kleid zu ihnen herüber. Aurelius blickte zurück. Für einen Augenblick bemühte er sich nicht, eine menschliche Natur zu imitieren. Seine Augen fühlten sich heiß und brennend an, der Mund öffnete sich drohend und zeigte spitze Eckzähne. Wie er erwartet hatte, sah die Frau hastig zu ihrem Mann.
    „Lass uns zahlen“, hörte er sie mit seinem feinen Gehör sagen.
    Zufrieden lehnte er sich zurück. „Wir werden Lai’raa vernichten. Der Heilige Gral muss eine Legende bleiben.“
    „Das ist nur ein Weg“, Gracias Augen verengten sich. „Wir können ebenso gut das Wissen auslöschen. Welchen Weg wir gehen, sehen wir, wenn du das Seelenblut zu Hekae geschafft hast. Sie ist es doch, oder?“
    Aurelius nickte bedächtig. „Sie ist es. Sie erinnert sich an Frankreich. An Marie.“
    Darion grinste. „Gratulation. Dann hat sie ja gleich den richtigen Eindruck von dir.“
    Aurelius bleckte die Zähne und knurrte Darion drohend an.
    „Jungs!“ Gracia sah von einem zum anderen. „Bleibt bei der Sache. Aurelius, denkst du, Amalia hat uns erkannt?“
    „Nein.“ Aurelius bemühte sich, seine Stimme kalt klingen zu lassen. „Sie hat Vermutungen, aber sie glaubt nicht an vorherige Leben und reimt sich ihre eigene Logik zusammen.“
    Gracia lächelte. „Gut. Amalia muss zu Hekae gebracht werden, und du, Aurelius, wirst ihr Vertrauen gewinnen und sie dahin bringen. Erzähl ihr etwas von einer Fetischparty. Mach sie neugierig. So, wie du nach ihr riechst, hast du sie ohnehin schon bestiegen.“
    Aurelius biss die Zähne zusammen. „Danke für Eure vornehme Ausdrucksweise, Lady Gracia Diaz Fernández.“
    Darion sah missmutig zur Seite. „Ich hätte sie auch gerne gehabt. Warum bekommt Aurelius immer die Aufträge, die Spaß machen?“
    Gracia lächelte ihn an. „Weil er, mein werter Darion, einfach mehr Selbstbeherrschung hat als du. Du hättest das arme Ding da oben doch schon ausgeblutet, so süß, wie ihr Lebenssaft duftet.“
    Aurelius schaffte es nicht, einen Schauder zu unterdrücken. Der Gedanke, Amalia tot in ihrem Bett liegen zu sehen, war schmerzhaft.
    Gracia sah ihn misstrauisch an. Ihre Sinne waren feiner als die von Darion. „Beunruhigt dich der Gedanke? Hast du etwa Gefallen an ihr gefunden? Die Kleine ist nur ein Auftrag. Noch

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