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Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Stück abseits gewartet hatte. Der Diener eilte sich, das Pferd in den Stall zu führen. Aurelius ging in Richtung Haus davon.
    Gracia ging vor Marie in die Hocke und packte ihr Kinn. Grob hob sie es an. „So hübsche Augen. Mondaugen. Groß und strahlend. Augen, die ich am liebsten ausstechen würde, um sie getrennt vom Kopf zu bewundern.“ Sie lachte, als habe sie einen guten Scherz gemacht.
    Marie schluckte heftig.
    Gracia zog sie auf die Beine. Die zierliche Frau hatte enorme Kräfte.
    „Es wird den Dienstboteneingang benutzen. Ich zeige ihn Ihm. Und dann werden wir Es waschen und nachsehen, ob unter all dem Dreck ein menschliches Wesen steckt.“
    Marie ließ sich widerstandslos von Gracia zu einem Nebeneingang an einem Flügeltrakt des Gebäudes führen. Wo immer sie auf Diener stießen, sanken diese eilfertig vor Gracia auf die Knie. Marie sah zwei dünne Burschen und zwei Mägde, die ungewöhnlich hübsch waren. Diese Mägde wurden gewiss nicht nur für die Reinigung und die Küche beschäftigt.
    Sie fragte sich, wozu Aurelius sie dann noch brauchte. Zugleich war sie dankbar, denn ohne seine Güte wäre sie tot. Hätte er sie mitten im Wald genommen und dem Tod überlassen – es hätte keinen gekümmert und wäre ihm niemals nachgewiesen worden.
    Gracia lief schnell, und Marie hatte Mühe, ihr durch die langen Gänge zu folgen.
    „Lasst ein Bad ein!“, herrschte die Hausherrin eine Magd an, die hastig davoneilte.
    Marie wurde von der schwarzhaarigen Schönheit in ein Badezimmer geführt, das vor Farben zu strahlen schien. Bunte Mosaikkacheln bedeckten die Wände und den Boden. Die weiße Porzellanwanne trug goldene Muster. Es war eine Pracht, wie man sie am Hofe des Königs erwartete, aber nicht hier auf dem Land. Marie stand der Mund offen.
    Gracia lächelte. „Es gefällt Ihm, nicht wahr?“
    „Ja, Herrin“, flüsterte Marie.
    „Wenn Es ein braves Mädchen ist, wird Es es hier gut haben. Es wird keinen Hunger leiden und schöne Kleider bekommen. Nicht aus billigem Leinen, wie Es sie jetzt am Körper trägt, nein. Es soll schön sein, wie eine Prinzessin.“
    Während sie sprach, ging Gracia um die stehende Marie herum. Im Hintergrund sah Marie eine Magd, die Wasser in die Wanne goss. An der Tür kam schon die nächste Magd mit einem Eimer hereingeeilt.
    „Runter mit dem dreckigen Zeug“, befahl Gracia. Selten hatte Marie eine derart gebieterische Stimme gehört.
    Zögernd nahm sie ihre Kleidung Schicht um Schicht ab. Die Mägde hoben die Sachen auf und trugen sie mit spitzen Fingern naserümpfend fort, kaum dass Marie die Kleidungsstücke abgelegt hatte. Nackt stand sie vor Gracia, die sie prüfend musterte.
    „Es ist viel zu dürr. Es wird mehr essen. Ich stoße mir beim Spielen nicht gerne die Haut an Hüftknochen wund.“
    Marie spürte, wie heiß ihre Wangen bei diesen Worten wurden. Sollte sie nun nicht nur Aurelius‘ Metze sein? War sie die Sklavin dieser Frau, die auf ihre herrische Weise selbst Aurelius unterwarf? Sie hatte ihn zu diesem Darion geschickt, obwohl er dorthin anscheinend nicht gehen wollte. Und dann hatte sie etwas von Rene erzählt …
    „Herrin … wer ist dieser Rene?“
    Die Ohrfeige kam so überraschend und war so heftig, dass Marie aufschreiend zu Boden fiel. Gracia war im Bruchteil einer Sekunde über ihr. Die schwarzbraunen Augen glosten.
    „Anscheinend hat der gute Aurelius Es noch nicht erzogen. Es stellt keine Fragen! Es redet nicht! Nur dann, wenn Es etwas gefragt wird, und ich, Aurelius oder Darion das erlauben. Hat Es das begriffen?“
    Marie zitterte so stark, dass sie nicht sprechen konnte. Sie nickte stumm.
    Gracias Hand fuhr sanft über ihren Arm und die nackte Schulter. „Seine Haut ist so weich. Verletzlich. Und sie duftet wie ein Rosengarten.“ Die schöne Frau schloss genießerisch die Augen. Marie zuckte zusammen, als der Nagel der Frau in das weiche Fleisch ihrer Brust stach. Ein winziger blutender Kratzer zog sich über der Spitze ihrer linken Brust hinweg. Die Schwarzhaarige beugte sich hinunter, ihre Zunge fuhr vor. Keuchend spürte Marie, wie die raue Zunge über sie leckte. Eine Zunge, wie die einer Katze oder eines Kalbs. Ganz anders, als die Zunge eines Menschen. Gracia saugte an dem Schnitt, benetzte ihren Mund mit dem frischen Blut. Ihr Speichel brannte in der Wunde.
    Marie wimmerte. Die Schwarzhaarige ließ von ihr ab. „Steig in die Wanne.“
    Schwerfällig gehorchte Marie. Das Wasser war heiß – zu heiß – doch sie wagte

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