Schwartz, S: Blutseelen 1: Amalia
gaben.
Sie schüttelte den Kopf und atmete heftig aus. Diese Bilder brauchte sie nicht. Das hier war die Realität. Sie wollte nur noch bei ihm sein, nicht in irgendwelchen Gedankenwelten. Es war ihre Chance, ihre dunklen erotischen Träume wahr werden zu lassen und sie zu genießen. Sie nahm ihren Mut zusammen.
„Wie Ihr wünscht, Herr“, sagte sie kaum hörbar. Wie oft hatte sie sich gewünscht, diesen Satz zu flüstern.
Sein Lächeln wurde breiter. „Jetzt verstehen wir uns.“ Er schob ihre Beine mit der freien Hand auseinander und begann, sie zu streicheln und zu reiben. Unvermittelt drang er mit mehreren Fingern in sie ein. Amalia stöhnte leise und spürte, wie nass sie inzwischen war. Dieser Tag hatte seine Spuren hinterlassen. Immer wieder war sie erregt gewesen, und nun genügten die Finger in ihrem Inneren, um sie aufkeuchen zu lassen. Es war, als gingen von seinen Fingerspitzen Hitzewellen aus. Impulse, die sich von ihrer Scham bis zu ihrem Bauch ausbreiteten und fast schmerzhaft intensiv waren.
Aurelius zog seine Hand zurück und strich mit den feuchten Fingern über ihre Haut, als wolle er mit ihrer Körperflüssigkeit ein Muster malen.
In seinem Blick lagen Lust und Verlangen.
Es spielte plötzlich keine Rolle mehr, ob sie gefesselt war oder nicht. Zwar waren ihre Arme und Beine frei beweglich, aber was half ihr das? Sie hatte Aurelius‘ Körperkraft nichts entgegenzusetzen, und alles, was zwischen ihr und ihm stand, war die vage Hoffnung auf Vertrauen. Sie wollte es aufbringen und sich ihm ganz und gar hingeben.
Sehnsüchtig streckte sie ihm ihr Schambein entgegen, wollte, dass er sie weiter streichelte und seine Handfläche an ihr rieb. Das Brennen in ihrem Inneren war quälend.
Er folgte ihrer körperlichen Aufforderung nicht, sah sie nur an, halb belustigt, halb verlangend, als würden ihm ihre Bewegungen Freude bereiten. Sie gab es auf, sank zurück und sah ihn abwartend an.
„Brav“, flüsterte er. „Bleib ganz still liegen. Du bewegst dich erst, wenn ich es sage.“
Seine Finger umschlossen ihre Brüste, kneteten und streichelten sie, bis Amalia es wieder nicht schaffte, stillzuliegen.
Er ließ von ihr ab. „Du kannst es also nicht mehr erwarten. Wie du willst. Dreh dich um.“ Es war keine Bitte, sondern ein Befehl.
Die Kette gab nach und Amalia drehte sich auf dem Bett um, bis sie auf allen Vieren quer über beide Bettseiten des Doppelbettes kniete.
Etwas Weiches berührte ihre Wange, und ehe sie sich versah, lag um ihre Augen ein breites schwarzes Tuch.
„Was tust du?“
„Halt still.“ Er zog das Tuch zusammen und setzte einen Knoten.
Sie hielt den Atem an, hin und hergerissen zwischen Verlangen und Vernunft.
Sie wartete. Aurelius ließ von ihr ab, das Ende der Kette lag irgendwo neben ihr auf dem Bett. Hinter sich hörte sie leise Geräusche. Er schien sich auszuziehen. Gerade, als sie meinte, das Warten nicht mehr ertragen zu können, stieß er so unvermittelt in sie, dass sie keuchte. Er nahm sie lustvoll, drang tief in sie vor. Amalia hatte Mühe, auf den Armen aufgestützt zu bleiben. Die Kette spannte sich erneut.
„Du fühlst dich so gut an“, flüsterte er. „Fühlst du mich?“
„Ja.“ Ihre Stimme hörte sich rau an.
Mit dem Tuch über den Augen geriet sie gar nicht erst in Versuchung, die Lider zu heben. Sie spürte seine Haut in sich, das glatte pralle Glied, seine Beine, die ihre Oberschenkel berührten und sein Becken, das rhythmisch gegen ihren Po stieß. Jede seiner Bewegungen löste neue Lustwellen in ihrem Unterleib aus, die sich in ihrem Körper ausbreiteten. Sie ließ sich treiben und versuchte, ganz mit ihm eins zu werden.
Es dauerte, bis sie sich an seinen Rhythmus angepasst hatte. Sobald es ihr gelang, änderte er ihn. Sie stöhnte unter ihm. Er schien sie in den Wahnsinn treiben zu wollen. Viel schneller als gedacht stürzte sie einem Orgasmus entgegen. Sie stöhnte lauter, versuchte ihm weiter entgegenzukommen. Ehe es ihr kommen konnte, zog er sich zurück.
„Du bist ungeduldig. Der Abend hat gerade erst begonnen.“ Er stieß die flache Hand spielerisch gegen ihre Rippen, sodass sie keuchend auf die Seite fiel und benommen im Bett liegen blieb. Ihr Inneres pulsierte. Die Leere war quälend.
„Warum hörst du auf?“, fragte sie außer Atem.
Er antwortete nicht. Seine Hände glitten über ihren nackten Körper. Er streichelte sie zärtlich und ausgiebig. Aufgrund der verbundenen Augen konnte sie seine Berührungen noch
Weitere Kostenlose Bücher