Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius
konnte sich nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte.
„Lass dich fallen. Du wirst es verstehen, wenn es so weit ist.“ Seine Blicke glitten wie Finger über ihren Körper. „Zieh dich ganz aus.“
Sie streifte den Slip ab und sah ihn herausfordernd an. „Und was jetzt? Was möchtest du?“
„Deine Worte gehen in die richtige Richtung, aber dein Tonfall lässt zu wünschen übrig.“ Er grinste. „Komm her und steh still.“
Sie trat zu ihm und erstarrte, als seine Hände seinen Blicken folgten. Er berührte ihre Haut und entfachte Lust, wohin er griff. Seine Finger strichen über jede Erhebung und Senke ihres Körpers. Obwohl sie kühl waren, fühlte es sich an, als würden ihnen glimmende Funken folgen. Sie wollte sich an ihn schmiegen, ihr Becken an seinem reiben, aber er hatte gesagt, sie solle still stehen. Wie schwer ihr das fiel. Es war wie eine Prüfung, die nicht zu bestehen war. Mit geschlossenen Augen spürte sie die Liebkosungen auf der Haut und musste sich zusammenreißen, nicht die Arme nach ihm auszustrecken und ihn zu sich zu ziehen.
Er hatte Zauberhände. Magie strömte aus ihnen und nahm ihr jede Angst.
Seine Worte erklangen dicht an ihrem Ohr. „Jeder Vampir mag eine andere Vorstellung haben, was eine Anwärterschaft und den Begriff Sklavin betrifft. Ich habe nicht vor, dir deinen Willen zu nehmen. Aber ich erwarte, dass du mir gehorchst, ganz gleich, was ich dir befehle – besonders oben im Anwesen. Jeder öffentliche Widerspruch zieht eine öffentliche Strafe nach sich. Ein Anwärter hat kaum Rechte, nur Pflichten. Deine Pflicht ist es, mir zu dienen und mein Ansehen im Klan zu erhalten oder zu verbessern.“
Amalia schauderte – einerseits wegen seiner ruhelosen Hände, die ihren Körper erkundeten und entflammten, andererseits wegen seiner Worte. „Was ist eine öffentliche Strafe?“
„Die gute alte Schule sieht traditionell das Auspeitschen vor, es gibt aber auch andere Methoden. Besser ist es, du erlebst sie nicht.“ Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. „Wir sollten das testen. Du bist es nicht gewohnt, zu gehorchen, und das kann heikel für dich werden. Knie dich hin.“
„Ich soll ...“
„Fünf Peitschenhiebe. Eine Sklavin zögert nicht, und sie fragt auch nicht nach.“
Sie sah ihn erschrocken an. „Du wirst doch nicht ...“
Er schüttelte leicht den Kopf. „Nicht hier. Aber da oben werde ich. Andernfalls würde ich mein Gesicht und meine Glaubwürdigkeit verlieren. Also gewöhn dir lieber gleich an, zu gehorchen. Ich werde mir Mühe geben, dich nicht zu quälen. Glaub mir, es macht mir keinen Spaß, wenn es dir keinen macht.“
„Warum macht diese Art von Sexualität überhaupt jemandem Spaß?“, murmelte sie. Dabei spürte sie, wie ihre Klitoris pulsierte. Ihr war, als könne sie seine Finger fühlen, die sich daraufgelegt hatten und süßen Schmerz androhten.
Er zog sie an sich. „Du belügst dich selbst. Erinnere dich daran, wie du in Leipzig auf meinem Schoß lagst und ich Macht über dich hatte. Du magst das Gefühl. Macht haben und machtlos sein. Es ist ein Spiel, und wenn es dich nicht erregt“, er griff zwischen ihre Schenkel und verharrte dort, „warum wirst du dann feucht, wenn du nur an diese Nacht zurückdenkst?“
Hatte er in ihren Gedanken gelesen, oder war ihr die Geilheit so deutlich anzusehen? Sie schwieg, ihre Wangen brannten. Ihre Schamlippen waren feucht, und seine Hand dazwischen glühte. Sie wollte sich an ihn pressen und sehnte sich danach, dass seine Finger in sie tauchten. Stattdessen drückte er zärtlich zu, was sie zusammenfahren ließ. Der leichte Schmerz wandelte sich in Lust.
„Halt still“, flüsterte er. „Und gehorche.“
Er zog die Hand zurück, und sie sank langsam auf die Knie. Erregende Wellen pulsten durch ihren Unterleib. „Ich gehorche, Herr.“
„Küss meine Füße.“
Sie zögerte nur kurz, dann beugte sie sich hinunter und tat, was er verlangte. Eine Mischung aus Scham und Lust brannte in ihr. Sie schärfte sich ein, dass es nur ein Spiel war. Ein Spiel mit Regeln. Dabei wusste sie, dass sie sich belog. In Aurelius' Gemächern war es ein Spiel, aber oben im Anwesen war es das nicht. Dort war sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Sie wollte nicht daran denken. Es zählten nur sie und er und die Leidenschaft, die er in ihr weckte.
Aurelius bückte sich und hob sie auf die Füße. Endlich zog er sie an sich und küsste sie. Sie ertrank in diesem Kuss, verlor sich in ihm.
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