Schwarz und Weiss (German Edition)
sagte Caez.
Yuastan sah nachdenklich auf den Boden. „Wisst ihr“, sagte er, „genau das war auch meine Vermutung. Aber ich wollte es nicht wahrhaben, dass er wollte, dass Camar Crealor zerstörte...“
„Sie können uns dieses Buch zeigen“, sagte Caez, „wir wollen nur herausfinden, ob darin ein Hinweis steckt, warum er das wollte.“
„Na schön.“ Yuastan gab nach und erhob sich. Caez war sichtlich erleichtert, dass sie es geschafft hatten, ihn zu überzeugen.
Yuastan wühlte sich durch seine Bücher und holte aus der hintersten Ecke ein winziges, zerknittertes Heft hervor.
„Das ist es“, sagte er und wedelte mit dem zerstörten Buch.
Caez starrte das Heft ungläubig an. „Das ist alles? Das sind höchstens drei vollständige Seiten...“
„Wenn ihr es nicht lesen wollt, dann geht“, sagte Yuastan beleidigt, „ich wollte nur helfen...“ Er machte Anstalten, das Büchlein verschwinden zu lassen.
„Nein!“, rief Resa schnell, „es tut uns Leid. Wir sind froh, dass sie uns helfen wollen.“ Sie lächelte.
„Hm“, machte Yuastan wenig überzeugt, aber er reichte Resa das mickrige Buch.
„Danke“, sagte sie und nahm es entgegen. Vorsichtig blätterte sie darin. Tony konnte sehen, dass die Seiten alt und gelblich waren, an manchen Stellen waren Sätze durchgestrichen worden und ungefähr ab der Hälfte waren die Seiten leer.
„Na los“, forderte Yuastan sie auf, „lest schon!“
Tony, Caez und Livian drängten sich um Resa, um etwas erkennen zu können. Tony begann, zu lesen:
Zu Anbeginn aller Zeiten war unsere Welt beherrscht von dem Bösen, ihre Bewohner lebten in Gefangenschaft und die Dunkelheit bemächtigte sich allem Hellen und Guten. Nach langer Zeit der Verzweiflung und der Angst jedoch wehrte sich unsere Welt gegen diese Unterdrückung. Sie sandte einen Menschen, der für unsere Welt kämpfen sollte. Der Name dieses Menschen war Imaelor und unter ihm stellte sich die Welt gegen das Böse, bis sie sich seiner Kontrolle vollständig entzogen hatte.
Tony hörte auf zu lesen. „Was genau war dieses Böse?“, wollte er wissen und sah Yuastan an.
„Das ist eine der vielen Fragen, die dieses Buch aufwirft“, bestätigte Yuastan, „aber lies es erst zu Ende, bevor du Fragen stellst.“
Tony nickte und las weiter:
Unsere Welt war schließlich frei und Imaelor wurde als Held gefeiert. Die anderen Menschen sahen ein, dass sie falsch gehandelt hatten und von diesem Tag an lebten sie in Frieden.
Imaelor gründete eine Familie mit der schönen Nezeera, sie bekamen einen Sohn mit Namen Eracran und lebten in einer Welt, in der die Erhaltung des Friedens das oberste Ziel war. Doch dann änderte sich alles.
Die Geschichte hatte schon jetzt alle in ihren Bann gezogen. Begeistert las Tony weiter.
Imaelors und Nezeeras Sohn Eracran wuchs auf, und seine Eltern konnten ihn nicht länger kontrollieren. Er wurde unberechenbar und das besiegt geglaubte Böse schien sich ihm zu bemächtigen. Schließlich kam es sogar dazu, dass Imaelor und Nezeera sich im Streit um ihn trennten, da Imaelor ihm die Magie nehmen wollte, um ihn zu schützen. Nezeera wehrte sich gegen ihn und zog mit ihrem Sohn in den Süden, wo sie ihn alleine großzog.
Und der einstige Held unserer Welt versank in Trauer um seine verlorene Familie. Er dachte auch in künftigen Zeiten noch viele Male an Nezeera und Eracran. Dann aber traf er auf Calrissia, die auf der Flucht vor ihrem Geliebten war, von dem sie ein Kind erwartete. Imaelor nahm sie auf und versprach, sie zu beschützen, da er es nicht ertragen konnte, eine Frau in Angst zu sehen. Calrissia half Imaelor über seine Trauer hinweg und auch sie fühlte sich bald sicher in seiner Gegenwart.
Calrissias Tochter kam schließlich zur Welt und sie gab ihr den Namen Arcadio. Arcadio war alles, was Imaelor sich je erwünscht hatte von einem Kind. Sie war fröhlich und voller Liebe und schenkte ihm Hoffnung.
Imaelor und Calrissia hatten sich verliebt und schon bald schenkte Calrissia ihrem neuen Geliebten Imaelor einen Sohn, mit Namen Yuastan.
Tony stockte. Er sah die anderen an und wartete, bis sie ebenfalls an der Stelle angekommen waren. Sie sahen Rayars Yuastan erwartungsvoll an.
„Warum“, begann Resa langsam, „haben Sie und Ihr Bruder den Nachnamen des Sohnes von Calrissia?“
„Das ist schwer zu erklären...“, sagte er nachdenklich und kratzte sich am Kinn.
„Ich glaube, ich habe eine Vermutung“, sagte Caez, „zumindest sagen mir die Namen
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