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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Rache und Vergeltung. Er wollte sich an seinem Vater rächen und der Hass machte ihn blind für alles andere. Er sperrte seine Mutter in eine Höhle, um sie vor sich selbst zu schützen, und machte sich auf die lange Suche nach seinem Vater.
    Nach langer Zeit schließlich fand er ihn, inmitten von Kälte und Dunkelheit, und forderte ihn zum Kampf heraus. Eracran war sich seiner Kraft nicht bewusst und noch ehe die Nacht vorüber war, war Mamori besiegt. Eracran war entsetzt über sich selbst, dass er seinen eigenen Sohn getötet hatte. Er beerdigte Mamori auf ehrenvolle Weise auf dem kalten, unwirklichen Kontinent des Schnees und versuchte, zurück zu Arcadio zu gelangen, um für all seine Taten gerade zu stehen. Aber er schaffte es nicht. Er verlor sich in einer scheinbar endlosen, trockenen Gegend, wo er schließlich an Hunger und Durst und Trauer starb.
    Arcadio saß noch immer in ihrem Gefängnis fest, in das sie ihr eigener Sohn gesperrt hatte. Sie wartete lange vergebens auf die Rückkehr von Mamori und Eracran, bis sie aufgab. So begann sie, wieder zu sprechen, und sie sang ihrer vernichteten Familie ein Lied, bis die Sonne unterging.
    An dieser Stelle endete das Buch. Tony starrte ungläubig auf das Ende. Er konnte es nicht fassen, dass es damit zu Ende sein sollte.
    Auch, als alle fertig gelesen hatten, herrschte noch langes Schweigen, bis Resa es schließlich brach: „Und? Was ist jetzt mit dem Rest?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Yuastan traurig, „das ist alles, was ich habe.“
    „Und was wollten Sie uns noch erzählen?“, erkundigte sich Caez.
    „Ah, richtig“, sagte Yuastan gedehnt. „Habt ihr euch gemerkt, an welchen Orten die Personen aus der Geschichte beerdigt wurden?“
    Livian las in der Geschichte nach. „Ja“, sagte sie, „Imaelor im Westen, Nezeera starb im Süden, Calrissia wurde auf halber Strecke zwischen Westen und Osten begraben, Yuastan im Südosten, Mamori im Schnee im untersten Süden und Eracran starb zwischen Süden und Norden.“
    „Genau“, sagte Yuastan, „und was ist aus Arcadio geworden?“
    Livian sah nach. „Hier steht zwar nicht, wo genau sie gestorben ist, aber sie war gefangen im Osten.“
    „Richtig.“
    Stille.
    „Und?“, fragte Tony nach.
    Yuastan richtete die Augen auf ihn. „Denkt genau nach. Die Geschichte handelte von sieben Personen. Philophsis hat wie viele Kontinente?“
    „Sieben...“, murmelte Caez.
    „Reicht euch das?“, fragte Yuastan.
    „Vielleicht“, sagte Caez nachdenklich, „haben Sie eine Karte von Philophsis?“
    Yuastan lächelte. „Natürlich.“
    Er griff unter seinen Tisch und holte eine zusammengerollte Karte hervor, die er Caez reichte.
    Caez breitete sie auf dem kleinen Tisch aus und fuhr mit dem Finger darüber. An Althalion blieb er hängen.
    „In der Geschichte ist Imaelor im Westen begraben worden, Nezeera weiter im Süden. Also in Althalion und Althrian...“ Er sah auf und suchte Tonys Blick. „In deiner Welt sind das Nordamerika und Südamerika, wenn ich mich nicht täusche...“
    Tony nickte zur Bestätigung.
    „Gut“, fuhr Caez fort, „dann haben wir Calrissia, etwas weiter im Osten...“ Caez' Finger glitt über die Karte und blieb an Europa hängen. „Mismar. Calrissia liegt in Mismar begraben.“ Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Als nächstes Yuastan...Zaloré. Also Australien“, fügte er an Tony gewandt hinzu, „das unterste Ende der Welt im Südosten.“
    „Also“, wand Resa ein, „bleiben noch Eracran, Arcadio und Mamori...“
    „Mamori liegt hier“, sagte Caez und deutete auf den südlichen Polarkreis. „Im tiefsten Süden mit Schnee und Kälte. Es heißt bei uns Charisson. Und Eracran starb auf dem Weg vom Süden in den Norden...also Rescôria.“
    Afrika, schoss es Tony durch den Kopf, Eracran starb in einer endlosen, trockenen Gegend...Wüste?
    „Aber was ist mit Arcadio?“, erkundigte sich Livian.
    „Wie gesagt, hier steht nicht, wo genau sie gestorben ist, aber wenn sie gefangen war, konnte sie ihren Kontinent nicht verlassen.“ Caez' Finger ruhte auf Asien. „Calogera.“
    „Das ist ja alles schön“, meldete sich Resa, „aber was soll das für uns bedeuten?“
    „Es hängt mit den Obersten der Kontinente zusammen“, antwortete Yuastan, „vor Jahrhunderten brach Krieg in der Welt aus. Der Grund dafür liegt in dem zweiten Teil der Geschichte. Jedenfalls schloss sich zu diesen Zeiten eine Gruppe von Kriegern zusammen, um für Philophsis zu kämpfen. Nur

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