Schwarz und Weiss (German Edition)
etwas...“
„Wer sind diese Personen aus der Geschichte überhaupt?“, fragte Tony neugierig.
„Lasst mich Beides erklären“, bat Yuastan. Dann begann er: „Wie ich bereits gesagt habe, dies ist nur ein Teil der Geschichte und dieser Teil ist ziemlich bekannt in meiner Familie gewesen. Aber niemand wusste, wie die Geschichte ausging. Mit Ausnahme von meinem Bruder.“ Er schnaubte verächtlich. „Bis heute frage ich mich, wie er es herausgefunden hat.“ Yuastan schüttelte ungläubig den Kopf. „Jedenfalls gibt es viele Deutungen der Geschichte und mein Bruder hat die unmöglichste davon geglaubt.“
„Und die wäre?“, fragte Resa.
„Dass die Personen aus der Geschichte die Götter von Philophsis darstellen.“
Resa schnappte nach Luft.
„Aber das ist Unsinn!“, brauste Yuastan auf, „so etwas wie Götter gibt es nicht! Es hat sie nie gegeben! Aber Don war versessen auf diesen Gedanken und wollte nicht auf eine logische Erklärung warten.“ Er seufzte schwer. „Das ist es, was er glaubt. Dass wir von Göttern abstammen. Und jetzt hält er sich für jemanden mit besonderen Fähigkeiten.“
„Und Sie glauben das nicht?“, hakte Tony nach.
Yuastan schüttelte den Kopf. „Nein. Ich glaube, dass es so ist, wie es in diesem Buch steht.“ Er deutete auf das halbe Heft in Resas Hand. „Demzufolge sind Imaelor und die Anderen einfache Menschen, die Großes vollbracht haben und so zur Legende wurden. Bevor ich weiter erkläre, müsst ihr den Rest lesen.“
Tony und die Anderen senkten den Blick wieder auf die Geschichte.
Imaelor und Calrissia hatten sich verliebt und schon bald schenkte Calrissia ihrem neuen Geliebten Imaelor einen Sohn, mit Namen Yuastan.
Lange lebte die Familie glücklich im Norden und der ewige Frieden der Welt schien gerettet. Doch eines Tages erschien Nezeera mit Eracran. Sie fühlte Schuld wegen des Streits, aufgrund dessen sie sich von Imaelor getrennt hatte, und verlangte ihn zurück. Aber Imaelor weigerte sich, Calrissia und ihre neue Familie zurück zu lassen und er wehrte ab.
Nezeera trauerte, verstand aber seine Gefühle und zog zurück in den Süden. Eracran jedoch blieb. Er war mittlerweile erwachsen und so stark, wie Imaelor es noch bei keinem gesehen hatte.
Eracran lebte also fortan bei seinem Vater und dessen neuer Familie und sann auf Rache für seine trauernde Mutter. Jedoch brachte er es niemals über sich, seinem Vater etwas zu Leide zu tun, seit er das erste Mal auf Arcadio traf, in die er sich verliebte.
Yuastan derweil wurde ebenfalls erwachsen und zog sich in den entferntesten Winkel der Welt zurück, um dort nach seinem Glück zu suchen.
Kurz darauf verließen auch Arcadio und Eracran gemeinsam ihr Elternhaus und ließen sich weit im Osten nieder, wo sie ihre eigene Familie gründeten, mit ihrem Sohn namens Mamori.
Der Frieden hielt lange an, bis Eracran die Nachricht des Todes seiner Mutter Nezeera ereilte. Sie hatte den Schmerz in ihrem Herzen nicht länger ertragen können und sich selbst das Leben genommen. Der lang verdrängte Hass auf seinen Vater Imaelor überwältigte Eracran und er verließ Arcadio und Mamori, der inzwischen erwachsen war. Er reiste zurück in den Westen und suchte das Haus von Imaelor und Calrissia auf. Und er tötete sie Beide im Schlaf.
Tonys Augen weiteten sich entsetzt, als er das las. Er hatte das ungute Gefühl, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen würde.
Eracran beerdigte seinen Vater vor seiner Heimatstadt und Calrissia auf halber Strecke in den Osten auf ihrem Heimatkontinent. Dann kehrte er zurück zu Arcadio und Mamori, denen er den Grund für seine Reise vorenthielt. Eracran konnte jedoch keine Ruhe finden, und so zog er wieder los, um sich dieses Mal auf die Suche nach dem Sohn seines Vaters zu machen. Er fand Yuastan weit im Südosten und tötete auch ihn, während er schlief. Yuastan erhielt sein Grab dort, wo Eracran ihn besiegt hatte und endlich konnte Eracran zu seiner Familie zurückkehren.
Arcadio jedoch hatte den Grund für seine Reisen herausgefunden und stellte ihn bei seiner Rückkehr zur Rede. Eracran war verzweifelt, da sein Geheimnis entdeckt worden war, brachte es aber nicht über sich, seiner Frau und seinem Sohn etwas anzutun. Also floh er, in den kalten Süden, und versteckte sich vor der Welt.
Arcadio blieb mit ihrem Sohn zurück, dem einzigen, der von ihrer gesamten Familie zurückgeblieben war. Seit Eracrans Flucht sprach sie kein Wort mehr. Mamori jedoch war besessen von
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