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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Augen. „Was sucht ihr alle hier?“
    „Wir wollen dich um einen Gefallen bitten“, sagte Yuastan.
    „Ach, halt den Mund“, grummelte Marok, „ihr wollt, dass ich ein Bild für euch male.“
    „Ja, das trifft es so ungefähr.“
    „Und wo soll es hingehen?“
    „Zu mir, in den Posten.“
    Marok musterte Yuastan. „Habe ich dir nicht schon eins davon gegeben?“
    „Ja, aber meine Freunde hier brauchen ebenfalls eines.“
    „Ich vertraue dir, mein Freund“, seufzte Marok, „aber ich kann nicht einfach fremden Leuten ein Bild malen.“
    „Sie wollen uns mit Don helfen“, sagte Yuastan bedeutungsvoll.
    Sofort war das Grinsen wieder auf Maroks Gesicht zurück. „Verstehe, verstehe!“, rief er gut gelaunt, „dann mach ich mich mal an die Arbeit, oder?“ Er zwinkerte Yuastan zu und verschwand hinter einem kleinen Vorhang in einen Nebenraum.
    Tony wandte sich leise an Caez. „Bist du dir hierbei sicher? Er hat ja ziemlich schnell seine Meinung geändert, oder?“
    „Ich hoffe es“, seufzte Caez und sah sich vorsichtig um.
    „Ihr könnt Marok vertrauen“, beruhigte sie Yuastan, „er kann sehr griesgrämig sein, aber er hat ein gutes Herz.“
    Caez nickte halbherzig.
    „Wie lange müssen wir jetzt warten?“, fragte Resa.
    „Nicht lange“, meinte Yuastan, „er hat die Vorlage für das Bild noch von damals, als er meines gemalt hat, also müsste es schnell gehen.“
    Trotzdem verging eine volle Stunde, in der Tony, Resa und Livian in Maroks Haus umhergingen und die unzähligen Bilder an den Wänden betrachteten. Ein kleines Bild hatte Tony in seinen Bann gezogen. Es zeigte eine Art Kirche, die vollkommen von Schnee umgeben war. Er wusste nicht, was ihn daran so faszinierte, aber er beschloss, Marok zu fragen, wo sich dieser Ort befand, wenn er zurückkehrte.
    Caez unterhielt sich unterdessen mit Yuastan über, soweit Tony es verstehen konnte, die Politik von Philophsis, die Caez seinem Tonfall nach für schlecht hielt.
    Eine weitere halbe Stunde später glitt der Vorhang zum Nebenzimmer zur Seite und Marok kam heraus.
    „Fertig“, sagte er zufrieden und drückte Yuastan einen kleinen Würfel in die Hand.
    „Ich danke dir“, sagte Yuastan.
    „Ja, ja“, brummte Marok, „du könntest ruhig öfter herkommen, dann trinken wir mal einen Tee und reden über die alten Zeiten.“
    „Sicher.“
    „Dann haut endlich ab“, sagte Marok und Yuastan versammelte Resa, Livian, Caez und Tony um sich.
    Bevor Tony es vergaß, fragte er: „Nur noch eine Frage. Welchen Ort zeigt dieses Bild da hinten?“ Er deutete auf die Schneekirche.
    Marok folgte seinem Blick und lächelte. „Du hast Geschmack, mein Junge“, sagte er anerkennend, „das war der heilige Tempel Charissons.“
    „Er ist sehr schön“, sagte Tony.
    „Ja, das war er“, seufzte Marok bedauernd, „aber vor einigen Jahren wurde er zerstört. Ein Anschlag. Viele Menschen sind dabei ums Leben gekommen.“
    „Oh“, sagte Tony niedergeschlagen. Er hätte es sich gut vorstellen können, eines Tages dorthin zu reisen. Das Bild hatte ihn beeindruckt.
    „Ja, es ist wirklich schade“, sagte Marok, „aber jetzt geht schon.“
    Yuastan streckte die Hand mit dem Bild in die Mitte, sie legten ihre Hände darauf und fanden sich kurz darauf in Yuastans Büro im Posten wieder.
    „Gut“, sagte Yuastan zufrieden, „das Bild funktioniert schon mal. Ich finde es immer wieder schade, dass man nicht zusehen darf...“
    „Wobei?“, fragte Resa.
    „Dabei, wie er seine Bilder malt.“
    „Warum darf man das nicht?“, wollte Tony wissen.
    „Weil es ein Geheimnis ist“, sagte Yuastan schlicht, „und Marok ist nicht sehr erpicht darauf, es jemandem zu verraten.“
    „Jedenfalls, je früher wir loskommen, desto besser“, sagte Caez.
    „Du hast recht“, bestätigte Yuastan und drückte Caez das kleine Bild seines Büros in die Hand. „Kommt zurück, sobald ihr etwas wisst.“
    „Natürlich.“
    Sie alle bedankten sich und sprangen in Caez' altes Büro im Hoirn.
    „Ich glaube, es wird Zeit, dass ich kündige“, überlegte Caez und sah sich angewidert um. „Ein Wunder, dass ich hier gearbeitet habe...“
    „Wir haben einen von den letzten vier Malern kennen gelernt!“, sagte Resa begeistert.
    „Und das heißt, dass wir das auch niemandem verraten dürfen“, ermahnte Caez sie.
    „Lasst uns gehen“, sagte Tony, „mal sehen, was Yuastan gerade so macht...“
    Sie verließen das Büro und machten sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Caez legte seine

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