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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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mehr und rammte sein Schwert in den Boden. Eorsén wartete.
    Camar hatte unübersehbar vor, wieder die Magie in seinen Kampf miteinzubeziehen. Er verkreuzte die Arme vor der Brust. Sofort spürte Eorsén eine Veränderung, die die gesamte Umgebung durchschnitt. Es fühlte sich für ihn an, als würde die Luft in Flammen stehen. Wie winzige, brennende Nadeln stach sie ihm in die Haut, unsichtbar und erbarmungslos.
    Welche Schwachstelle hast du entdeckt, Camar...
    Plötzlich interessierte sich Eorsén sehr wohl dafür. Der Schmerz war nicht schlimm, eher wie etwas kleines, heimtückisches, das ihm auf die Nerven gehen wollte.
    Camar beobachtete seine Reaktion genau. Eorsén bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen, auch nicht, als der Schmerz sich verstärkte.
    Er sah Camar betont lässig an, der daraufhin sein Schwert wieder aufnahm und Eorsén zurück in einen Nahkampf holte. Die Wirkung seines Zaubers blieb allerdings bestehen, was Eorsén als höchst lästig empfand.
    „Ich weiß, dass du es spürst“, zischte Camar ihm zu, als sich Schwert und Messer erneut trafen.
    „Ja, aber es stört mich nicht“, log Eorsén geradeheraus, zog das Messer zurück und versuchte, Camar damit wenigstens am Arm zu treffen.
    „Eorsén!“, ertönte plötzlich die Stimme von Aracas, „ich kämpfe mit!“
    „Nein!“, rief Eorsén bestimmt zurück, „noch nicht!“
    „Du hast keine Chance!“
    Eorsén verdrehte die Augen, dankte Aracas im Stillen für sein Vertrauen in ihn und lenkte seine Aufmerksamkeit zurück auf Camar.
    Kaum konzentrierte er sich wieder, war der Schmerz, den Camars Zauber verursacht hatte, wieder da. Eorsén hatte das Gefühl, dass er immer weiter zunahm, sodass er die scheinbar brennende Luft immer stärker spürte. Es fiel ihm immer schwerer, zu atmen. Nach einigen Minuten hielt er es nicht mehr aus, zog sich ruckartig vom Kampf zurück und holte keuchend nach Luft.
    Camar sah ihn triumphierend an. „Ich wusste es.“
    Eorsén spürte das Band, das er wie eine Kette um den Hals trug. Es schien ebenfalls in Flammen zu stehen und Eorsén spürte das heftige Verlangen, sie sich vom Hals zu reißen und für immer loszuwerden.
    Nein! dachte er erschrocken, ausgerechnet...
    Ausgerechnet diese Schwachstelle hatte Camar gefunden.
    Eorsén versuchte, alles um ihn herum zu ignorieren und stürzte sich nochmals auf Camar. Ihm fiel sofort auf, dass er sich immer schwerfälliger bewegte.
    Das ist nicht gut...
    Sollte er Aracas rufen? Nein, noch nicht.
    „Ich hatte recht, nicht wahr?“, fragte Camar boshaft.
    „Womit?“, fragte Eorsén und bemühte sich um eine ahnungslose Miene.
    Camar sah ihn selbstsicher an. „Ich wusste immer, dass es ein Spaß wird, gegen dich zu kämpfen.“
    „Du kennst mich nicht“, sagte Eorsén.
    „Und trotzdem habe ich eine Schwäche in deiner Kampftechnik gefunden.“
    „Ich kämpfe nicht mit einer Technik“, schnaubte Eorsén.
    Camar entfernte sich zum weiteren Mal von Eorsén und schien wieder seine Magie benutzen zu wollen.
    „Dieses Mal nicht“, knurrte Eorsén und stürmte auf Camar zu, um ihn im letzten Moment aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Trotz allem spürte Eorsén deutlich, dass Camars Zauber ihm zu viel Kraft nahm. Zu dem Stechen, das er überall vernahm, und dem feurigen Schmerz, den seine Kette verursachte, gesellte sich eine lähmende Müdigkeit. Er wusste genau, dass er sich beeilen musste, Camar loszuwerden. Den Gedanken, ihn zu töten, hatte er schon längst verworfen. Er würde es niemals schaffen.
    Er glaubte, dass das Band sich fester und fester um seinen Hals zog und ihm die Luft nahm.
    Nur Einbildung, wies er sich zurecht.
    Aber die Einbildung fühlte sich zu echt an.
    „Bist du schon am Ende?“, fragte Camar mehr oder weniger überrascht.
    Eorsén wich zurück und versuchte, die Kette zu lockern. Sie hing normal wie immer um seinen Hals. Er konnte nichts tun, um den Schmerz zu lindern.
    Camar kam auf ihn zu und machte nicht einmal mehr die Anstalten, Magie zu benutzen. Er wusste, dass er Eorsén besiegt hatte.
    Eorsén hatte nicht vor, sich so einfach besiegen zu lassen. Er ließ Camar nah genug heran, um ihn noch einmal angreifen zu können. Er traf ihn am Oberarm, immerhin ein kleiner Schnitt und Eorsén sah zu seiner Genugtuung etwas Blut an seinem Messer kleben.
    Gleichzeitig hatte Camar ihn zurückgedrängt, weiter, als Eorsén es mitbekommen hatte. Erst, als er mit dem Rücken an einen Baum stieß, wusste er, dass es ein Fehler gewesen

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