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Schwarz und Weiss (German Edition)

Schwarz und Weiss (German Edition)

Titel: Schwarz und Weiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Carey
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Tony nicht kannte. Ein Mann, der ihn und Livian anstarrte mit Augen, die ein Feuer zum Erlöschen bringen könnten. Tony erstarrte.
    „Was...“, begann Livian, fand aber nicht die richtigen Worte und verstummte.
    „Ihr kennt mich nicht“, stellte der Mann mit tiefer Stimme fest.
    „Äh, nein“, antwortete Tony.
    „Gut.“ Er sagte nichts weiter und betrat den Raum. Tony achtete darauf, dass er ihm und Livian nicht zu nahe kam.
    „Wer seid Ihr?“, fragte Livian, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen sagte er: „Es ist gut, wenn ihr mich nicht kennt. Dann fällt es euch leichter, gegen mich zu kämpfen.“
    „Wieso sollten wir gegen Sie kämpfen?“, fragte Tony verwirrt.
    „Das war nicht eure Entscheidung.“ Das Gesicht des Mannes zeigte keine Regung.
    Tony griff mit zitternder Hand nach seinem Schwert. Er konnte unmöglich alleine kämpfen. Vor allem, wenn er nicht wusste, wer sein Gegner war und welche Kraft er besaß. Würde er auf Magie zurückgreifen?
    Der Mann näherte sich dem kleinen Kaminfeuer. Er sah nicht aus, als würde er überhaupt kämpfen wollen. Er strahlte eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit aus. Tony beschloss, nicht darauf hereinzufallen.
    Der Mann schien keine große Bedrohung von Tony und Livian ausgehen zu sehen, er drehte ihnen sogar den Rücken zu. Tony hob langsam sein Schwert, wusste aber noch nicht genau, was er tun sollte. Er sah zu Livian, die genau wie er verwirrt dreinsah.
    „Ihr wagt es nicht, mich als erste anzugreifen“, meinte der Mann.
    „Woher wollen Sie das wissen?“, fragte Tony mit bemüht bedrohlicher Stimme.
    „Weil ich weiß, wann ich kurz davor bin, zu sterben, und das bin ich momentan nicht.“
    Tony stutzte. „Wie meinen Sie denn das?“
    „Ich weiß genau so gut, dass ihr beide in Sicherheit seid.“ Er wandte sich um. „Zumindest für die nächsten Minuten.“
    „Ich verstehe nicht...“
    „Brauchst du auch nicht.“ Er schwieg.
    „Und was wollt Ihr jetzt tun?“, fragte Livian unsicher.
    „Ganz einfach. Ich kämpfe trotzdem gegen euch.“ Er sah von Tony zu Livian und wieder zurück. Tony sah seinen Angriff nicht kommen. Das helle, blaue Licht blendete ihn augenblicklich und kurz darauf spürte er einen leichten, aber brennenden Schmerz in seiner Brust. So schnell, wie er gekommen war, verschwand er auch wieder.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Livian besorgt. Anscheinend hatte sie nichts von alledem mitbekommen.
    „Ja“, meinte Tony nur. Er musterte den Fremden abschätzend.
    Er kämpft also mit Magie...
    „Wer bist du?“, fragte Tony eindringlich.
    „Warum interessieren sich alle nur für Namen“, meinte der Mann mit kaum hörbar zusammengebissenen Zähnen.
    „Ich weiß nicht“, meinte Tony überrumpelt, „trotzdem würde ich es gerne wissen. Einfach so.“
    „Wenn es dir so wichtig ist. Meinetwegen. Mein Name ist Val. Möge es dir Glück bringen, es zu wissen.“

Camars Vorteil
    Eorséns Messer prallte ein weiteres Mal gegen Camars Schwert. Camar schien noch etwas darüber nachdenken zu wollen, wie er einen Illusionsmagier am besten und schnellsten besiegen konnte, denn er hatte seit seinem ersten Angriff gänzlich auf die Magie verzichtet.
    Mir soll es recht sein, dachte Eorsén verbittert und tauchte zu wiederholten Mal unter Camars Schwerthand hindurch. Sie beide hatten noch nicht das Glück gehabt, dem Gegner etwas anzuhaben. Noch nicht einmal einen Kratzer hatten sie bisher davongetragen.
    Ein paar Minuten nach Beginn des Kampfes hatte sich Aracas eingemischt, aber Eorsén hatte ihn sofort energisch zurück an den Rand geschickt, wo er bis jetzt stehen geblieben war, sich aber immer bereitgehalten hatte, falls Eorsén seine Hilfe brauchte. Nicht, dass er das gerne tat, aber Eorsén vermutete, dass er schlau genug war um einzusehen, dass es eher ein Problem als eine Hilfe darstellen würde, wenn er sich einmischte.
    Als Eorsén und Camar sich das nächste Mal begegneten, sah Eorsén eindeutig, dass Camar eine Idee gehabt haben musste. Camar zog sich vom Kampf zurück und nahm ein paar Schritte Abstand. Eorsén nutzte die Pause, um durchzuatmen.
    „Du bist gut“, meinte Camar anerkennend, „aber ich habe eine kleine Schwäche bei dir gesehen.“
    „Ich nehme an, die wirst du für dich behalten“, höhnte Eorsén. Wenn Camar meinte, dass er nur eine Schwachstelle besaß, sollte es ihm recht sein. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Aracas unruhig von einem Fuß auf den anderen trat.
    Camar verschwendete keine Zeit

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