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Schwarz wie Samt

Schwarz wie Samt

Titel: Schwarz wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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Taxistand, der nicht weit entfernt von der Klinik war. Ich konnte jetzt nicht nach Hause fahren, wo Salman auf mich wartete. Doch ich war derart erregt, dass ich unbedingt noch etwas allein sein musste, um mich wieder in den Griff zu bekommen.
    Ich stieg in ein Taxi und sagte dem Fahrer er solle mich zu den Pyramiden fahren. Er sah etwas beunruhigt im Spiegel nach mir, als ich mich zurücklehnte und meinen Tränen unter lautem Schluchzen freien Lauf ließ. Er fuhr langsam durch den Feierabendverkehr und als wir in die Außenbezirke kamen, war bereits die Nacht hereingebrochen. Ich hatte mich wieder etwas beruhigt und beugte mich nach vorne: „Bitte fahren sie mich zurück zur Avenue Keroiun.“ Es dauerte mehr als eine Stunde, bis er mich vor unserer Wohnung absetzte. Der Verkehr in Kairo war mörderisch und Salman hatte Recht, wenn er sich weigerte, ein Auto zu kaufen.
    Als ich die Wohnungstüre öffnete, kam mir Salman mit besorgtem Gesichtsausdruck entgegen: „Wo bist du so lange gewesen?“, fragte er und sah mich ernst an. „Was ist passiert?“
    Ich hatte mich soweit wieder gefasst, dass ich Salmans Frage ruhig beantworten konnte. „Ich bin schwanger!“, sagte ich lächelnd und fiel ihm um den Hals. Salman hielt mich fest und murmelte in meine Haare: „Ich freue mich so, jetzt werden wir eine richtige Familie!“ Er hielt mich noch immer mit beiden Armen fest und sagte: „Wie lange dauert es denn noch?“
    Ich musste lachen: „Ich bin doch erst im zweiten Monat , da musst du schon noch etwas Geduld haben“, sagte ich, indem ich mich von ihm befreite.
    „Man sieht auch noch gar nichts“, sagte er, indem er sachte über meinen Bauch strich.“ „Nein, und das ist auch gut so, wenn ich nächste Woche mit dem Studium beginne. Es sieht nicht so gut aus, wenn ich gleich mit einem dicken Bauch ankomme“, sagte ich und ließ mich auf Salmans „Thron“ fallen.
    „Du brauchst doch in deinem Zustand nicht mit dem Studium zu beginnen“, erwiderte Salman ernst. „Warum nicht? Ich bin doch nicht krank?“, sagte ich trotzig.
    „Ach, da fällt mir ein, ich muss nächste Woche noch mal zu Dr. Keller, da werden im Krankenhaus ein paar Untersuchungen gemacht“, fügte ich möglichst nebenbei hinzu.
    „Was für Untersuchungen denn?“, wollte Salman wissen.
    „Ach nichts Tragisches“, versuchte ich mich herauszureden: „Ich glaube Dr. Keller nimmt es ganz genau.“
    „Dann bist du wenigstens in guten Händen“, sagte Salman beruhigt. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, dass er an seine verstorbene Frau und das Baby dachte, die er durch die Nachlässigkeit der Klinik verloren hatte. Deshalb klang er so besorgt, als ich das Wort Krankenhaus erwähnte.
    Um ihn weiter zu beruhigen sagte ich: „Gut, dass wir eine so große Wohnung genommen haben, jetzt ist das fünfte Zimmer doch kein Luxus sondern unser Kinderzimmer.“
    Salman lachte und antwortete: „Das heißt du stürzt dich sofort wieder in die Bazars und Geschäfte, um diesen Raum einzurichten.“
    „Ja“, sagte ich, aber das hat noch etwas Zeit. Von meinem Ausflug zu den Pyramiden erzählte ich Salman nichts, und auch nicht davon, welche Untersuchungen gemacht werden sollten. Ich wollte nicht, dass er sich auch noch Sorgen wegen mir machte.
    Er war so sehr mit seinem Studium beschäftigt, da sein Abschluss unmittelbar bevorstand. Berge von Büchern türmten sich in unserem Esszimmer. Jede freie Minute, in der er nicht an der Universität war, vertiefte er sich in unterschiedliche Justizfälle, die er mit Hilfe dieser Bücherberge löste. Zeitweise konnte man den Fußboden kaum betreten, so dicht lagen die Folianten nebeneinander und übereinander.
    Die Einzugsparty, die ich geplant hatte musste deshalb noch warten. Darüber war ich etwas traurig, denn ich hätte zu gerne Salmans Kollegen kennen gelernt. Er brachte nie jemanden mit nach Hause, was ich sehr schade fand.
    Inzwischen hatte ich Shalima eingestellt, die Tochter des Rikschafahrers. Am Anfang musste ich ihr erst einmal beibringen, wie sie mit den Haushaltsgeräten umzugehen hatte. Sie war zwar sehr geschickt, aber als sie mit dem Handfeger, der für den Boden bestimmt war, mein Geschirr abwusch, musste ich sie doch belehren. Sie kam jeden Morgen, um die Einkäufe zu besorgen und zu kochen. Dann putzte sie noch ein bis zwei Stunden in der Wohnung herum, bis ich sie aufforderte, wieder zu gehen.
    Es war bei uns dadurch blitzsauber und ich hatte gar keine Arbeit mehr. Ich hatte

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