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Schwarz

Schwarz

Titel: Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Verbrechensbekämpfung verquatscht, der Mann war eben kurz bei mir und hat gefährliche Fragen gestellt, er wusste von Sibirtek und dir«, sagte Forslund schnell.
    »Das ist eigentlich unmöglich«, gab eine ruhige Männerstimme zurück. »Du hast doch nicht etwa zugegeben, mich zu kennen oder etwas von Sibirtek zu wissen?«
    »Irgendetwas musste ich ja sagen. Ich habe versucht herauszufinden, wo der Mann von dir und Sibirtek gehört hat«, antwortete Forslund, und ihm wurde plötzlich kalt. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, Hofman anzurufen. »Ich brauche finanzielle Hilfe. Den größten Teil meines Geldes habe ich letzten Herbst an der Börse verloren, und den Rest hat meine Frau bei der Scheidung mitgenommen.«
    »Verkauf dein Schiff«, sagte Hofman.
    »Das ist nur geleast, und ich bin schon mit zwei Raten im Rückstand. Wenn ich eine anständige Summe bekomme, verlasse ich Finnland und verschwinde irgendwohin, wo es warm ist. Dann braucht man wenigstens nicht zu befürchten, dass ich versehentlich etwas Unüberlegtes sage.«
    »Mal sehen, was ich für dich tun kann«, entgegnete Hofman und beendete das Gespräch. Er wusste ganz genau, was er für Forslund tun würde.

19
    Montag, 4. Mai
    Die Fahrt vom Gebäude der KRP in Vantaa bis zum Gerichtsmedizinischen Institut der Universität Helsinki in Ruskeasuo dauerte außerhalb des Berufsverkehrs nur etwa zwanzig Minuten. Jukka Ukkola parkte seinen Volvo und eilte im Laufschritt den nach Desinfektionsmittel riechenden Flur entlang zum Obduktionssaal.
    Das Metall der Obduktionstische und der daran befestigten Vorrichtungen glänzte im hellen Licht der Deckenbeleuchtung, und Jalousien verhinderten, dass man hineinschauen konnte. Der Gerichtsmediziner, der eine weiße Mütze, eine Gesichtsmaske, ein grünes Chirurgenhemd und die dazugehörige Hose, eine Plastikschürze und Gummistiefel trug, unterbrach sein Diktat, und der Obduktionsassistent, der den Fußboden säuberte, schaltete den Hochdruckreiniger aus. Kriminalinspektor Markus Virta, der einen Kopf kleiner war als die anderen, und ein Mitarbeiter des kriminaltechnischen Labors der KRP standen hinter dem Pathologen, und man sah ihnen an, dass sie es satt hatten. Das Gesetz verlangte jedoch, dass zumindest der Leiter der Ermittlungen während der gesamten Obduktion anwesend sein musste.
    »Gleich haben wir alles unter Dach und Fach«, sagte der Pathologe müde und machte sich nicht die Mühe, Ukkola die Hand zu geben. »Aber die virologischen, serologischen, gerichtschemischen, bakteriologischen und mikroskopischen Zusatzuntersuchungen werden erst später fertig.«
    »Wie sieht es aus?«, fragte Virta und bemerkte nicht, dass der Obduktionsassistent Ukkola daran hinderte, mit dem Kugelschreiber in die Milz zu stechen, die in einer Metallschale lag.
    »Die Todesursache ist eindeutig. Das Opfer wurde erstochen oder erstach sich selbst, indem es das Messer zwischen der dritten und vierten Rippe schräg nach oben führte, direkt in die linke Herzkammer.Er war fast sofort tot«, sagte der Pathologe und rieb sich die geschwollenen Augen.
    »Selbstmord oder Mord?«, fragte Ukkola.
    »Mit absoluter Sicherheit kann man das nicht sagen. Aber der Täter ist wahrscheinlich ein Mann, es erfordert ziemlich viel Kraft, das Messer zwischen den Rippen hindurch ins Herz zu rammen. Nach dem Stoßwinkel zu urteilen ist derjenige, der das Messer geführt hat, Linkshänder, so wie Mettälä. Für die Alternative Selbstmord spricht, dass der Tote keinerlei Spuren eines Kampfes aufweist und dass auf der Haut Probestiche vorgenommen wurden. Die findet man oft bei Selbstmördern.«
    Die Kriminalisten wollten weitere Informationen, jetzt war Virta an der Reihe. »Sonst noch was?«
    »Die Messerklinge war ziemlich ungewöhnlich, mit einem hohen Querschnitt. Die Stichwunde hat die Form eines Diamanten.«
    »Ein japanisches Yoroi-doshi«, dachte Ukkola, schwieg aber.
    »Euch interessiert sicherlich auch, dass Mettälä an Leberkrebs erkrankt war, er hatte nur noch ein paar Monate zu leben. Das ist alles, was ich im Moment sagen kann, den Rest könnt ihr im Obduktionsbericht lesen, wenn er fertig ist«, teilte der Gerichtsmediziner mit und ging zur Tür des Obduktionssaals, um sie den Polizisten aufzuhalten. Markus Virta verkündete, er werde mit Ukkola zurück nach Jokiniemi fahren.
    Erst die Beförderung und dann das, zwei glänzende Nachrichten innerhalb einer Stunde, Ukkola hatte Mühe, seine Freude zu unterdrücken. Virta

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