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Schwarz

Schwarz

Titel: Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Forderungen der Erpresser eingeht?«
    »Sie haben schon eine Rakete abgefeuert, ich wüsste nicht, warum sie nun aufhören sollten. Das einzige Mittel, zusätzliche Zerstörung zu verhindern, besteht darin, entweder die Raketen oder die Person zu finden, die den Befehl zum Abschuss gibt.«
    Kati Soisalo saß in Gedanken versunken da, und nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen waren die ziemlich trostlos.
    »Ich muss jetzt die Informationen von Kraus an das UNODC weiterleiten«, sagte Kara. »Mein Vorschlag wäre, wenn du damit einverstanden bist, dass du der Polizei auch weiterhin nichts von dem erzählst, was Kraus berichtet hat. Irgendjemand außerhalb der Behörden kontrolliert diese Ermittlungen, und du würdest nur selbst in Gefahr geraten.« Kara verschlang das letzte Stück Brot, leerte sein Glas und bereitete sich auf ein weiteres hitziges Gespräch mit Gilbert Birou vor.
    ***
    Kati Soisalo ging mit einer Tasse Kaffee in der Hand um die Sitzgruppe in der Mitte ihrer Kanzlei herum. Sie hatte Ukkola ein Treffen vorgeschlagen, das erste Mal seit ihrer Flucht mit Vilma aus dem Haus in Pitäjänmäki vor zwei Jahren. Nach ihrer Rückkehr aus Kuusankoski vor einer reichlichen Stunde waren nun alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen.
    Kara saß auf dem Sofa und aß eine Scheibe Schwarzbrot mit Thunfisch und Mayonnaise, es schien, als sei sein Magen ein Fass ohne Boden. Als an der Tür Schritte zu hören waren und der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde, legte er das Brot auf den Teller und tippte etwas in sein Telefon ein.
    Ukkola war überrascht, Soisalo und Kara zusammen zu sehen. »Aha, das Gespann ist wieder komplett, oder? Kara darf von hier dann gleich direkt zum Verhör über seinen Selbstmordversuch mitkommen, und du kannst für den Anfang erst mal zwei Tage lang beispielsweise zu den Ereignissen in Voikkaa befragt werden«, sagte er und starrte seine Exfrau an.
    Kara geriet sofort in Rage. »Kati ist deine Exfrau und die Mutter deines Kindes. Was geht in deinem Kopf vor, wenn du sie erpresst und bedrohst? Schämst du dich überhaupt nicht?«
    Kati Soisalo stellte sich vor Ukkola hin und hielt ihm das Nacktfoto eines jungen Mädchens ganz nah vors Gesicht. »Wie alt ist sie?«
    Ukkola war völlig perplex, in ihm ging es drunter und drüber, er griff nach dem Foto, betrachtete es ungläubig und schaute erst Kara und dann Soisalo an. Dabei hatte er nur einen Gedanken: Seine Ernennung zum stellvertretenden Chef war in Gefahr. »Woher hast du das?«
    »Vielleicht ist sie meine Mandantin, oder vielleicht wollen ihre Eltern, dass ich eingreife, wenn ein zweiundvierzigjähriger Kriminaloberinspektor ein minderjähriges Mädchen vögelt«, erwiderte Soisalo in eisigem Ton und hoffte, dass ihr Vabanquespiel glückte. Sie hatte unter den Mädchen auf Ukkolas Computer das ausgewählt, das am jüngsten aussah, aber sein Alter kannte sie nicht. Trotz aller Bemühungen hatte Paranoid zu dem Gesicht keinen Namen gefunden.
    Mit Ukkolas Selbstsicherheit war es vorbei. »Du bist noch dümmer als ich dachte, wenn du dir einbildest, dass …«
    »Ich muss Finnland verlassen«, sagte Kara, der sich vom Sofa erhoben hatte, und schaute Ukkola abfällig an. »Wir wollen nur, dass du mein Reiseverbot aufhebst und die ganze Metamphetamin-Geschichte als erledigt von der Tagesordnung streichst.«
    »Und außerdem sorgst du dafür, dass die Angelegenheiten meinerEltern wieder in Ordnung gebracht werden«, fügte Kati Soisalo hinzu.
    Ukkola warf einen Blick auf das Nacktfoto. »Ich kann nicht einfach den Leiter der Ermittlungen zu Karas Drogengeschichte übergehen. Bei der Polizei gibt es genaue Dienstvorschriften, wie man verfahren …«
    Kara verlor langsam die Geduld, er trat auf Ukkola zu, so dass sich ihre Gesichter fast berührten. »Dieses Crystal gehörte mir nicht, wie du sehr wohl weißt. Untersuch lieber, wer versucht hat, mich im ›Vaakuna‹ umzubringen, ich musste in die Mündung einer Waffe schauen, als ich eine Überdosis meiner eigenen Medikamente genommen habe. Wenn du möchtest, können wir im Krankenhaus Untersuchungen machen lassen, in meinem Genick findet sich bestimmt noch der Einstich der Injektionsnadel. Und anhand der Proben, die sie dort entnommen haben, wird sich auch feststellen lassen, dass ich kein Metamphetamin nehme.«
    Kati Soisalo trat zwischen die beiden Männer und bemühte sich um einen versöhnlichen Tonfall. »Weißt du, Jukka, wann der Spülkasten in Karas Hotelzimmer vor der Entdeckung der

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