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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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»Unverstandene Wörter«, die Bedeutung für das System Scientology ist immanent. Hubbard hat eine Binnensprache entwickelt. Eine zu erlernende Fremdsprache für sein Reich. Ein nicht zu unterschätzender Baustein, sollen die Ziele erreicht werden. Scientologisch erlernen heißt Wortklären, heißt, in Büchern und Kursen immer wieder Begriffe zu definieren, um dann mit dem Erlernen der Sprache ansprechbar zu sein und zu verinnerlichen lernen, welcher Weg der einzig wahre ist, dem Ziel der Ideologie den Durchbruch zu ermöglichen. Nicht links schauen, nicht rechts schauen, keine Ablenkung ist zulässig. Lernen und danach handeln, das ist die Devise. Wie zentral eine Binnensprache in als fundamentalistisch zu klassifizierenden Gruppen ist, wird deutlich, wenn man sich die Kriterien zur Zuordnung von Gruppen zum Fundamentalismus veranschaulicht.

    Zu den wichtigsten Merkmalen fundamentalistischer Bewegungen gehört die sprachlich vermittelte, nach innen zusammenschließende und nach außen Distanz herstellende und ausgrenzende Doktrin... EigeneWortschöpfungen, Umdeutungen vorhandener Begriffe und Sprachfiguren gewinnen eine große Bedeutung, weil sie suggestive Kräfte freisetzen und eine eigene, der Nachprüfung und der Erfahrung unzugängliche Lebenswelt entfalten, die Hannah Arendt als jene »Narrenhölle« beschrieben hat, in der den Menschen »jene Ruhe niemals vergönnt ist, in der sie allein der Wirklichkeit einer erfahrbaren Welt begegnen können«.
    (Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Frankfurt/ Main,1955, S. 159.; Jaschke, Hans-Gerd: »Fundamentalismus in Deutschland. Gottesreiter und politische Extremisten bedrohen die Gesellschaft«. Hamburg, 1998, S. 246)
    Dieses Merkmal eines fundamentalistischen Systems findet sich in der Welt der Scientology von Beginn an. Vom ersten Kurs an werden Begriffe umdefiniert und Wortschöpfungen von Hubbard erlernt.
    Die Sprache der SC suggeriert nach innen, an die eigene Anhängerschaft gerichtet, die Exaktheit angeblich wissenschaftlicher Verfahren … Nach außen hin gewinnt die Sprache von SC eine politische und demagogische Qualität.
    (Jaschke, Hans-Gerd: »Fundamentalismus in Deutschland. Gottesreiter und politische Extremisten bedrohen die Gesellschaft«. Hamburg, 1998, S. 251)
    Die Berichte von ehemaligen Scientologen zu diesen Übungen sind vielfältig, egal auf welcher Stufe der- oder diejenige vor dem Ausstieg war. Da alles vom ersten Moment an darauf
ausgerichtet ist, die Binnensprache zu erlernen, haben alle auch Erfahrungen mit den Drills. Allerdings, eingebunden in das System, bekommen sie nicht zu lesen, welche Bedeutung nach Gutachten diese Übungen auf sie selbst haben.
    Hinsichtlich der »Trainingsroutinen« und »Drills« wird in dem Gutachten der Konditionierung festgestellt und folgendes Resümee gezogen: »Es ist klar, dass der PC (Pre-clear, d. Verf.) auf diese Weise konditioniert wird, willig alles zu übernehmen, auch spätere Anweisungen kritiklos auszuführen … Er soll zum gläsernen Menschen werden, der dem System bedingungslos dient. Jede echte Psychotherapie hat demgegenüber das Ziel, die Autonomie des Patienten zu stärken, ihm zu größerer innerer Selbstständigkeit und auch zu Ablösung vom Therapeuten zu verhelfen. In Scientology und Dianetik wird ganz bewusst das Gegenteil angestrebt mit dem Ziel der Machtausübung.
    (Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg [Hrsg.]: »Die Scientology-Organisation [SO]«. Stuttgart, 2003, S. 19)
    Für alle gilt dasselbe Programm und damit auch für die Kinder. Einer der ersten Kurse ist der Kommunikationskurs (scientologische Abkürzung: der Kom-Kurs). Denn gelungene Kommunikation kann nur gelingen, wenn alle die Sprache beherrschen.
    Der Kom-Kurs war für mich die Einstiegsdroge in Scientology. Die erste Übung im Kom-Kurs bestand darin, meinen gegenübersitzenden Partner eine Stunde lang mit den Augen zu fixieren, für mich eine schreckliche Tortur. In einer anderen Übung musste man den Partner, der überhaupt nicht redet, zum
Reden bringen. Man musste so lange den anderen mit einer Frage quälen, bis dieser schließlich mürbe war und das sagte, was der Fragende wissen wollte. Einige Übungen musste ich mit einem elf- bis zwölfjährigen (!) Jungen machen, der während dieser unmenschlichen Übungen kurz vorm Weinen war.
    (Schneider, Karl-H.: »Der kosten-, aber nicht folgenlose Scientology-Test«. München, 1991. Zitiert in:

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