Schwarzbuch Scientology
http://www.ingo-heinemann.de/Scientology-Kinder.htm )
Der Kommunikationskurs mit seinen so genannten Trainings-Routinen (TRs) und anderen am Beginn einer Scientology-Laufbahn stehenden Übungen sind auch Vorbereitung auf das so genannte Auditing, das als Baustein zum System gehört und das natürlich auch bereits mit Kindern praktiziert wird.
Nur, wer sich das Erlernen der Binnensprache und die Struktur des Kursaufbaues in der Organisation verdeutlicht und versteht, welche Bedeutung dieses für das Funktionieren des Gesamtsystems hat, versteht die Einlassungen in den Schriften der Scientology und deutet sie entsprechend. Und wegen der Bedeutung gibt es von Hubbard in den unterschiedlichsten Werken immer wieder das Hervorheben von Lernprozessen und der Lenkung durch das Lernen auf das Leben im Hier und Jetzt.
Die Vorstellungskraft unter Kontrolle zu bringen, ist für jeden Lernprozess entscheidend. Das Kleinkind und das heranwachsende Kind sind eigenartigerweise dafür anfällig, ihre Vorstellungskraft in einer solchen Weise zu benutzen, dass sie von ihrer Vorstellungskraft benutzt werden … Die Vorstellungskraft zu
kontrollieren und zu disziplinieren sowie für den künstlerischen und praktischen Nutzen des Individuums anzuwenden,wäre das höchste Ziel eines Ausbildungsprozesses.
(Hubbard, L. Ron: »Das Handbuch für den Ehrenamtlichen Geistlichen«. Kopenhagen, 1983, S. 479f.)
Auf dieser Basis ist das »Bildungsangebot« von Scientology aufgebaut. Dieses gilt für die Anhänger als »Naturgesetz«, nach außen wird dieses als alternatives Lernangebot verkauft. Klar, dass für die Außenwelt nicht die Zielsetzung im Vordergrund steht, dass das Mehren des Scientology-Volkes angestrebt ist. Nach außen stellt es sich, als Lebenshilfe bei Lernschwäche oder auch nur als Nachhilfe für gestresste Schüler dar und, wenn nötig, auch für Eltern und Lehrer. Keine Rede davon, dass das Ziel die Aufgabe eigener Vorstellungen zur Sicht der Welt und des Lebens ist und es diese zu kontrollieren und zu disziplinieren gilt.
Eine der ersten auch nach außen in die reale pädagogische deutschsprachige Welt auftretende Organisation war das Zentrum für individuelles und effektives Lernen, abgekürzt ZIEL. Ein »Lernhilfeprogramm«, das in der Werbebotschaft nach Scientology-Muster zwar auf den Gründer hinweist, aber von den eigentlichen Ansprüchen nichts sagt.
Die ZIEL-Organisationen sind eigenständigeVereinigungen, deren Programme auf der Basis von L. Ron Hubbards Studiertechnologie aufbauen, welche in den 60er Jahren im Rahmen eines Ausbildungsprogramms von ihm in England entwickelt wurde.
(Haack, Friedrich-Wilhelm: »Scientology. Magie des 20. Jahrhunderts«. München, 1991, S 104)
In den Angeboten - es kann ja gar nicht anders sein - wird auf das Verstehen von Wörtern der größte Wert gelegt. Die interne Sprachschulung wendet sich nach außen, an Schulkinder und wenn möglich auch an Pädagogen. Die Anbindung an das Gesamtsystem bei ZIEL wurde in der Verleihung eines Diploms am Ende des Kurses deutlich. Genau wie die Kursabschlüsse in den so genannten Kirchen wird auch hier ein Abschluss, der keiner ist, in Papierform überreicht.
Du wirst ein Zertifikat bekommen, das ein Jahr lang gültig ist. Wenn du nach einem Jahr immer noch anwendest, was du in diesem Büchlein (zum Kurs bei ZIEL gehörte natürlich auch die entsprechende Lektüre, d.Verf.) gelernt hast, wirst du ein neues Zertifikat bekommen.
(Haack, Friedrich-Wilhelm: »Scientology. Magie des 20. Jahrhunderts«. München, 1991, S 106)
Weitere Anwendung der Studiertechnologie nach Hubbard, also nur wer weitermacht, wird erneut belobigt. So führt man Menschen in das System. Mit jeder weiteren Anwendung und damit dem Verinnerlichen der Wortschöpfungen und Definitionen wird für das System Scientology herangezüchtet. Die Abteilungen von ZIEL standen früh in der Kritik. Vielleicht ist die zu offensichtlich erkennbare Zielrichtung der Anwerbung in den Schriften deutlich geworden, da ZIEL nicht mehr in der Form massiv auftritt wie noch in den frühen Jahren der Aufbauphase der Organisation im deutschsprachigen Raum. Dieses bedeutet allerdings nicht, dass sich an den Angeboten und Werbemethoden für das
Hubbard’sche Lernprogramm etwas geändert hat, man tritt nur anders auf.
Applied Scolastics ist die Organisationseinheit, unter der die »Bildungsangebote« der Organisation laufen. Für die Offerten an die Außenwelt zuständig, wie auch für die
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