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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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auch ein handfestes politisches Kalkül, das er im Interesse der Regierung seines Landes wahrnahm.
    „Russells große Stunde schlug mit dem Aufkommen des politischen Zionismus, ausgelöst durch die Judenverfolgung und Judenvertreibung des zaristischen Russland in den 90er Jahren.
    Es drohte eine Millionenwanderung von Juden in das liberale Amerika. Hier wurden internationale Propagandisten gebraucht, um diese Juden im Interesse der US-imperialistischen Orientierung auf die Ölgebiete des Nahen Ostens zu bewegen, nach „Zion“, d. h. Palästina auszuwandern, um dort einen eigenen Staat zu begründen …“ 18
    Der Prophet Russell zeigte sich über das Ausbleiben der von ihm angekündigten Ereignisse erhaben. Auch über kritische Nachfragen zu seinen Voraussagungen setzte er sich selbstbewusst und unangefochten hinweg. Eine Erklärung hatte er stets zur Hand und seine Gefolgschaft nahm ihm auch die Korrektur seines ursprünglichen Verständnisses vom Jubeljahr willig ab.
    Das Jubeljahr sei letztendlich nicht buchstäblich zu verstehen und könne nicht als eine einzige momentane Erscheinung wahrgenommen werden, sondern verwirkliche sich nur stufenweise. Auf eine Weise, die die Welt gar nicht wahrnehmen würde. 19
    Damit war ein auch später noch so gern von der WTG genutztes Erklärungsmuster geboren. Außenstehende, sprich: Ungläubige können demnach derartige Entwicklungen nicht erkennen, nicht wahrnehmen.
    Später wurde dann eine Begründung zu dieser eigenartigen Auffassung nachgeschoben. Weil weltliche Menschen im Unterschied zu der Wachtturmgesellschaft und ihren Repräsentanten nicht über das „geistige Auge“ verfügten, mit dem man theokratische Vorgänge erkennen könne, müssten ihnen diese Ereignisse zwangsläufig verborgen bleiben.
    Das fortgesetzte Ausbleiben seiner von ihm prophetisch beschworenen Segnungen, die er voreilig der ganzen Menschheit in Aussicht gestellt hatte, zwang Russell jedoch zunehmend zu einem rhetorischen Schlingerkurs. Mit diesem versuchte er, seine Anhänger in seinem Bann und damit bei seinem Verständnis der „Wahrheit“ zu halten.
    Die dabei entstehenden neuen Auslegungen seiner Prophezeiungen trieben zeitweise seltsame Blüten. Selbst die technischen Entwicklungen seiner Zeit mussten als Beweise für die Richtigkeit der Auslegungen Russels herhalten.
    „Welch eine wunderbare Erfüllung sehen wir vor unsern Augen. - Dampfschiffe, Eisenbahnen, Autos, Luftschiffe, jede Erfindung zur Fortbewegung mit immer steigender Schnelligkeit. Die ganze Welt „läuft hin und her“, genauso wie Gott es durch den Propheten voraussagte für die Zeit des Endes. Könnten wir eine noch genauere Erfüllung einer Weissagung zu sehen hoffen? - Sicher nicht.“ 20
    In ihrer heutigen Auslegung dieser letzten Phase der Menschheit hat die Wachtturmgesellschaft allerdings von diesen eher als skurril einzustufenden Beispielen Abstand genommen. Sie will weder von Russells Daten noch von seinen damaligen Deutungen etwas wissen.
    Derzeit argumentiert sie in einer an die heutigen Weltverhältnisse angepassten Sichtweise eher mit den zunehmend schlimmen Lebensbedingungen der Menschen, der steigenden Kriminalität, dem Niedergang der Moral, usw. die die angebrochene Zeit des Endes kennzeichnen würden, die mit dem Schlüsseljahr 1914 begonnen habe. An der Kernannahme Russells, dass wir in den letzten Tagen leben würden, hält die Wachtturmgesellschaft jedoch ungebrochen fest.
    Aber wann soll das Ende dieses Systems tatsächlich kommen und das himmlische Königreich seine Herrschaft auf der Erde konkret antreten? Der damalige Präsident der Wachtturmgesellschaft, Charles Taze Russel, hatte auf diese Frage bereits zu einem frühen Zeitpunkt eine eindeutige Antwort.
    Im Unterschied zur aktuellen Interpretation der WTG, die den Beginn dieser Zeitspanne auf 1914 datiert, würde in diesem Jahr nach seiner Meinung das endgültige Ende der menschlichen Regierungen eintreten. Daran konnte Russell zufolge nicht der geringste Zweifel bestehen. Das Jahr 1914 wurde für ihn zu so einem entscheidenden Jahr, dass er auf ihm nunmehr das ganze Glaubensgebäude der Wachtturmgesellschaft errichtete. Zu einem Schlüsseljahr, in dem er nicht nur das Ende dieses Systems, sondern auch die endgültige Vernichtung der nach seiner Ansicht abtrünnigen Christenheit erwartete. 21 Und dazu würden alle gehören, die sich ihm und seiner Bewegung nicht rechtzeitig genug angeschlossen hätten.
    Russell ging in seinen Festlegungen

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