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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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schlagen ... und sie den Menschensohn mit Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen “ 26 würden, nach Meinung der WTG nur in aller Stille und Heimlichkeit abgelaufen sein.
    Wie lässt sich diese Aussage von Jesus mit der Verlautbarung der WTG in Einklang bringen? Weder die Bibel noch die Organisation sprechen davon, dass es einen dritten Zeitpunkt für dieses Ereignis geben könnte, bei dem dann endgültig das angekündigte „Zeichen des Menschensohnes im Himmel erscheinen würde“. Gab es denn zu Zeiten des WTG-Präsidenten Russell niemanden, der an dessen waghalsigen Deutungen und eigenwilligen Begründungen Anstoß genommen hat?
     

Die rettende Unsichtbarkeit
    An der von Russell verkündeten Unsichtbarkeit, mit der wichtige Ereignisse stattgefunden haben sollen, schieden und scheiden sich die Geister. Wer nicht daran glauben will oder kann, muss die Konsequenzen ziehen und wird im schlimmsten Fall aus der Gemeinschaft der Brüder der Zeugen Jehovas entfernt.
    So ist es bereits frühen Zweifler ergangen, die der ursprünglich verlautbarten Gegenwart des Herrn von 1874 kritisch gegenübergestanden haben und von der WTG aus diesem Grund konsequenterweise auch ausgeschlossen wurden. Trotz späterer Verschiebung der Gegenwart des Herrn in das Jahr 1914 ist von einer Rehabilitierung dieser frühen Ausgeschlossenen später nichts bekannt geworden.
    Dennoch muss in diesem Zusammenhang die Frage erlaubt sein, wie es denn möglich war, dass das Sinnesorgan geistiges Auge in einer solch eklatanten Weise fehlsichtig war? Und das nicht nur bei Charles Taze Russell, dem Präsidenten der Gesellschaft und selbst ernannten „Sprachrohr Gottes“, sondern sogar bei der Vielzahl von geistigen Brüdern, die über dieses Organ zu verfügen behauptet haben?
    Kann es wirklich so sein, dass sie alle gleichermaßen einem geistigen Trugbild erlegen sind und das bei einem so wichtigen Ereignis wie dem der Rückkehr von Jesus Christus?
    Alle kritischen Nachfragen weist die WTG beständig mit dem Begriff der Unsichtbarkeit zurück. Diese Erklärungsvariante hat ihre Bedeutung in dem Glaubensgebäude der Wachtturmgesellschaft seit Russells Zeiten nicht nur erhalten, sondern bis heute sogar gefestigt. 27 Nur auf diese Weise ließ sich damals nicht nur das für 1874 angekündigte sichtbare, aber offenkundig nicht erkennbar erfolgte zweite Kommen des Herrn begründen. Ebenso wie später das Ausbleiben weiterer von der WTG prophezeiter Ereignisse.
    In diesem Zusammenhang ist es nicht abwegig, an das Andersenmärchen von Kaisers neuen Kleidern zu denken. Konnte man die angeblich kostbaren, aber unsichtbaren Gewänder des Herrschers nicht auch nur durch den entsprechenden Glauben und die persönliche Überzeugung von ihrem Vorhandensein wahrnehmen? Sicherlich wäre es auch interessant, die menschlichen Schwächen, wie Eitelkeit, Feigheit, Gefallsucht und Opportunismus, auf die Andersens Märchen abzielt, auf der Seite der Wachtturmorganisation und der mit ihr Verbundenen näher zu beleuchten.
    Russell war ein guter Beobachter der menschlichen Natur, der es verstanden hat, die Schwächen seiner Zeitgenossen für die Verwirklichung seiner eigenen Zielvorstellungen zu instrumentalisieren. Aber wie ist er denn eigentlich auf die Unsichtbarkeit als theokratisches Erklärungsmodell für seine unbeweisbaren Annahmen gekommen?
    Zur Beantwortung dieser Frage ist eine Rückblende in die Anfänge dieser Glaubensbewegung notwendig.
    Der junge „Pastor“ Russell befand sich zusammen mit seinen adventistischen Partnern am Beginn ihres gemeinsamen Wirkens in einer Glaubenskrise. Einige Jahre lang hatten sie mit Überzeugung gepredigt und geschrieben, dass die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, wie bereits beschrieben, für das Jahr 1874 zu erwarten war. Nach seiner Wiederkunft würde Jesus Christus vier Jahre später auch seinen königlichen Thron besteigen, so wurde es von Russell sogar noch Jahre später verkündet. 28
    Neben der Thronbesteigung wurde auch die „Auffahrt der Getreuen in den Himmel“ im Jahr 1878 mit fester Überzeugung gepredigt. Einige der Gläubigen erwarteten ihre Verherrlichung zu diesem Zeitpunkt im Nachthemd auf der Straße stehend - allerdings vergeblich. Daraufhin argumentierte Russell, gestützt auf die Auffassung seines damaligen adventistischen Partners Barbour, dass zunächst „nur die verstorbenen Heiligen“, für menschliche Augen nicht wahrnehmbar, in den Himmel aufgefahren seien und die

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