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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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eigentlich etwas, das unmittelbar bevorstehen oder sogar greifbar nahe sein soll, verzögern? Ebenso wenig rechnet sie offenbar damit, dass sie für ihre Irreführungen einmal von dem, den zu vertreten und von dem geführt zu werden, sie doch eigentlich vorgibt, zur Rechenschaft gezogen wird.
     
    Hat Jesus Christus uns in dieser Hinsicht nicht deutlich gewarnt?
    „Er sprach: Seht zu, dass ihr nicht irregeführt werdet, denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen:
    „Ich bin es“ und: ” Die bestimmte Zeit hat sich genähert. “ Geht ihnen nicht nach.“ 77
    Die WTG legt sich zwar in ihren Proklamationen zur „Nähe der bestimmten Zeit“ nicht mehr fest, versteht es aber dennoch, durch die suggerierte Dringlichkeit ihrer Botschaft, die Zeugen zu weiteren Leistungssteigerungen im Predigtdienst zu motivieren.
    Und das scheint der eigentliche Hauptzweck ihrer Vorhersagen und dem jetzigen Vorgehen zu sein: Menschen anzuspornen, ihr Äußerstes für die Gesellschaft im Predigtdienst zu leisten und ihr Bestes zu geben, um ihren Nächsten vor dem unmittelbar bevorstehenden Ende dieses Systems der Dinge zu retten, indem er noch rechtzeitig in die Organisation eingebracht wird. Nur dann und dort habe er eine Hoffnung und könne Gottes Schlacht von Harmagedon überleben.
    Aber die Jahre gehen hin, ohne dass sich auch nur eines der konkret erwarteten Anzeichen der großen Drangsal einstellen will. Die Frustration lässt sich nicht mehr übersehen und es stellt sich die Frage, wie lange die Zeugen Jehovas ihre wachsende Enttäuschung noch zurückhalten und der WTG weiterhin ihren Glauben und ihr Vertrauen schenken können?
    Wäre es jetzt nicht an der Zeit angesichts der wachsenden Zahl von desillusionierten Mitverbundenen einige Zugeständnisse zu machen? Wie behandelt die Gesellschaft eigentlich all die von ihr über die Jahrzehnte ge- und enttäuschten Zeugen?
     

Der Umgang mit den Enttäuschten
    Es ist eine machtvolle Rhetorik, die die Wachtturmgesellschaft konsequent anwendet und die sich trotz aller Rückschläge und Enttäuschungen erstaunlicherweise kaum abzunutzen scheint.
    Eine Rhetorik, die noch immer von der breiten Masse der Zeugen bereitwillig angenommen wird, ohne dass diese sich der Widersprüche bewusst wird.
    Ich kann mich noch gut an eine Ansprache des früheren Kreisaufsehers Samuel N. und seine eindringlichen Worte in unserer damals noch jungen Versammlung Hout Bay in der Nähe von Kapstadt erinnern.
    Diese Versammlung kam seinerzeit in Ermangelung eines eigenen Königreichssaales noch in einem angemieteten Raum eines alten Museums zusammen. Samuels Beschreibung des bevorstehenden Weltgerichts klang nahezu beschwörend:
    „Harmagedon is very near. So close, that it is just around the corner. You can almost smell it already.” “Harmagedon ist sehr nahe. So nahe, dass es schon bis um die Ecke herum herangekommen ist. Du kannst es jetzt schon beinahe riechen.“
    So sprach er und versäumte es nicht, seiner Ankündigung mit dramatischen Gesten und theatralischen Gebärden vor uns Zuhörern die nach seiner Ansicht angemessene Bedeutung zu verleihen.
    Dieser Vortrag liegt jetzt ungefähr siebzehn Jahre zurück und ich kann immer noch nichts von Harmagedon riechen. Samuel, ein lieber und freundlicher Mensch, befindet sich bereits seit einiger Zeit im Ruhestand und bewohnt mit seiner Frau – mangels anderer Möglichkeiten – eine von der Gesellschaft eingerichtete kleine Einliegerwohnung im Kongresszentrum von Kapstadt. Diese ist eigentlich für aktive reisende Kreisaufseher gedacht. Trotzdem hat die Gesellschaft sie als Ruhesitz für ihn und seine Frau zur Verfügung gestellt.
    Einige Male haben wir die Beiden dort noch besucht. Das Thema Harmagedon wurde allerdings nicht mehr angesprochen. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass Samuel es mit seiner Warnung in Hout Bay gut gemeint hat, und wollte ihn angesichts seiner Lebenssituation nicht mehr an seine Aussage erinnern und darauf hinweisen, dass Harmagedon immer noch nicht den Weg um die Ecke herum gefunden hat. Vermutlich hat der gute Samuel selbst fest damit gerechnet, dass sich dieses Ereignis tatsächlich schon sehr bald einstellen würde.
    Auch ohne dass er es offen zugeben würde, ist er mit seiner jetzigen Lebenssituation enttäuscht. Man kann das an seinem Gesicht ablesen. Enttäuscht wie so viele andere, die ihre ganze Lebensplanung an den Ankündigungen der WTG ausgerichtet und die dann in der einen oder anderen Weise Schaden

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