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Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition)

Titel: Schwarzbuch Wachtturmgesellschaft - der verborgene Januskopf (Will Cook und die Wachtturmgesellschaft) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Cook
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seines eigenen Beurteilungsvermögens an die Entscheidungen der von der WTG berufenen und von ihr kontrollierten Ältesten anlegen, will er sich nicht dem Vorwurf aussetzen, dass er die falsche Sichtweise hat. Nicht nachdenken, sondern sich demütig oder sogar unterwürfig zu verhalten, lautet das Gebot der Organisation.
    Der mündige Christ sollte sich aber biblisch gesehen nur seinem Gott und dessen Sohn Jesus Christus in dieser Weise bedingungslos unterordnen. Die von der WTG verlangte Zuwendung und unkritische Unterwerfung kommt daher in ihrer Konsequenz einem Akt einer Anbetung gleich. Einer Anbetung, die allein Gott durch seinen Sohn Jesus Christus gebührt.
    Hat sich die Wachtturmgesellschaft damit nicht selbst zu einem „goldenen Kalb“ gemacht? Ähnlich wie das daraufhin von Gott dafür verurteilte Volk Israel, das sich damit einen Gottesersatz zur Anbetung schuf und für diese Freveltat hart bestraft wurde? Kann die WTG-Führung nicht sehen und nicht erkennen, dass sie sich selbst in eine gotteslästerliche Position gebracht hat?
    Dass sie so weit geht, dass sie inneren Widerstand von einzelnen Zeugen und gegen sie selbst formulierte Kritik als gegen Gott gerichteten Widerstand ansieht und verfolgt? Als Abtrünnigkeit, die die Todesstrafe verdient? 132 Kann es einen deutlicheren Ausdruck für Blasphemie und Selbstanmaßung geben?
    Die Gesellschaft wähnt sich in der „antitypischen“ Rolle des von Gott eingesetzten Führers der Israeliten, Moses. Ihre Kritiker verdienen daher nach ihrer Auffassung wie der von Gott bestrafte Aufrührer Korah, den Tod.
    Vorausgesetzt, wenigstens ein Teil der Mitglieder der leitenden Körperschaft ist sich über diese Zusammenhänge im Klaren und glaubt tatsächlich an das, was sie vorgibt zu glauben, an Gott und sein Wort, dann bleibt die Frage, was sie dazu bewegt, eine derartige Selbstanmaßung weiterhin zu begehen, zu unterstützen oder gar voranzutreiben?
    Gibt es einen Zusammenhang zu den angesprochenen möglicherweise unterschwellig wirkenden und verdeckten Erbschaften aus der Gründerzeit?
     

Querelen in der WTG-Spitze
    Über die bereits angesprochenen Interna und Hintergründe von Vorgängen in der Gesellschaft haben Zeugen Jehovas in aller Regel ebenso wenig oder sogar keine Kenntnis wie über die bislang angesprochenen fundamentalen Veränderungen in der Lehre ihrer Organisation oder ihre falschen Prophezeiungen.
    Sie würden daher auch die Berechtigung einer Feststellung wie der folgenden mit hoher Wahrscheinlichkeit rundweg bestreiten:
    „Und dabei sind nur wenige Zeugen heute darüber informiert, dass die im Wachtturm und anderen Veröffentlichungen wiedergegebenen Vorhersagen beinahe ein halbes Jahrhundert lang, von 1879 bis Ende der 1920er Jahre, im Wesentlichen genau das Gegenteil von allen oben genannten Glaubenslehren (Anm. Verfasser: überwiegend die auf das Jahr 1914 bezogenen Lehren) besagten.“ 133
    In einem Gespräch mit einem „normalen“ Zeugen Jehovas wird man schnell feststellen, dass neben dem fehlenden Wissen über die Veränderungen in der Lehre, die Ursprünge des eigenen Glaubens und der geschichtlichen Entwicklung ihrer Religion vor allem genauere Kenntnisse über die Organisation der Wachtturmgesellschaft nur sehr begrenzt vorhanden sind.
    Das betrifft vor allem gesicherte Informationen oder solides Wissen über die Finanzlage der Gesellschaft. Neben der von der WTG ohnehin praktizierten Verschwiegenheit mag das zum Teil auch daran liegen, dass bei der Wachtturmgesellschaft, so wie auch bei anderen Religionen üblich, über die tatsächlichen Vermögens- und Machtverhältnisse gern der Mantel des Stillschweigens gebreitet wird.
    Geld und Glauben befinden sich häufig in einem Spannungsfeld und der allgemeine Verdacht, dass religiöse Organisationen oder Kirchen sich manchmal weniger vom Glauben, aber dafür mehr vom Streben nach weltlichen Gütern leiten lassen, ist im Zeitalter der Aufklärung schon beinahe ein Gemeinplatz geworden, dem eine gewisse Berechtigung nicht abzusprechen ist.
    Kann es sein, dass dieser Vorwurf vom Streben nach weltlichen Gütern auch auf die WTG zutrifft?
    Im Zusammenhang mit der Klärung dieser Frage sollte der bereits erwähnte Machtkonflikt auf der Leitungsebene der WTG noch einmal angesprochen werden. Diese Auseinandersetzung spielte sich zwischen einem Teil der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas auf der einen und dem Präsidenten sowie seinem Stellvertreter auf der anderen Seite ab, wobei der

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