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Schwarzbuch WWF: Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda (German Edition)

Schwarzbuch WWF: Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda (German Edition)

Titel: Schwarzbuch WWF: Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Huismann
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(Generaldirektor von British Petroleum), Manuel Fraga-Iribarne (Gründer der rechten Alianza Popular, Spanien), Gerald C. Goldsmith, Ferdinand Grappenhaus (niederländischer Finanzminister), der Bierkönig Alfred Heineken, Lukas Hoffmann (Hoffmann-La Roche), Lord John King (British Airways), Sheikh Salim Bin Ladin (der ältere Bruder Osama Bin Ladins), John H. Loudon (Shell), Daniel K. Ludwig, Robert McNamara (Verteidigungsminister der USA), Maersk M. Moeller (Großreeder), Königin Juliana der Niederlande, Harry Oppenheimer (Anglo American Corporation), David Rockefeller (Chase Manhatten Bank, USA), Agha Hasan Abedi (Präsident der BCCI-Bank), Tibor Rosenbaum (Banque de Crédit International, Genf), Baron Edmond von Rothschild (Frankreich), Juan Antonio Samaranch Torello (Spanien), Baron Heinrich Thyssen-Bornemisza (Schweiz).
    Aus Deutschland finden sich die Vertreter der mächtigen Industriedynastien auf der Liste: Bertold Beitz (Krupp), Otto Boehringer, Friedrich Karl Flick, Hans Gerling, Otto Henkell, Alfred Herrhausen, Kurt A. Koerber, Willy Korf, Hans Merkle, Rudolf August Oetker, der Bankier Heinz Pferdmenges, Senator Franz Burda, Peter von Siemens, Axel Springer, Prinz Johannes von Thurn und Taxis, Dr. Alfred C. Toepfer, Otto Wolff von Amerongen und Dr. Joachim Zahn von Daimler Benz.
    Auffällig hoch ist der Anteil von Südafrikanern im Club. Neben Anton Rupert, dem Inhaber von Rothmans International und Cartier sind noch ein paar Dutzend andere führende Köpfe des Apartheidregimes dabei; fast alle sind oder waren auch Mitglied im rassistischen weißen Broederbund. Als einziger Schwarzafrikaner hat der Diktator Zaires, Mobutu Sesse Seko, Einlass in den weißen Eliteclub gefunden.
    Die meisten Club-Mitglieder waren oder sind Unternehmer aus der Ölbranche und dem Bergbau, Chefs von Banken und großen Reedereien. Beim Panda-Ball wird vermutlich nicht nur über vom Ausstreben bedrohte Tiger, Elefanten oder Gartenrotschwänze diskutiert, sondern auch über das Geschäft mit Öl und Nahrungsmitteln. Die meisten Mitglieder des Clubs haben die politische und wirtschaftliche Geschichte ihrer Länder mitgeprägt – und sie haben einen großen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
     

    Prinz Bernhard rekrutierte auch Zaires Diktator Mobuto für den Club der 1001
    Mitglied Nummer 572
     
    Hinter der Mitgliedsnummer 572 verbirgt sich ein Name, der den meisten Menschen unbekannt sein dürfte: José Martínez de Hoz. Er lebt in Buenos Aires und ist ein argentinischer Oligarch mit Blut an den Händen. Ihm gehören über eine Million Hektar Land, er ist Großwildjäger und Gründungsvater des argentinischen WWF, der hier Fundación Vida Silvestre (FVS) heißt.44 Den meisten Argentiniern ist Martínez de Hoz jedoch nicht als Freund der Tiere und als Leopardenjäger in Erinnerung, sondern als Wirtschaftsminister der Militärdiktatur.
    Leider kann ich José Martínez de Hoz nicht persönlich treffen, denn im Sommer 2010 wurde er für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhaftet – nachdem er 20 Jahre lang unbehelligt von der Justiz leben konnte. Heute steht er unter Hausarrest und sein Anwalt teilt mir mit, dass sein Mandant niemanden empfangen möchte. Es gibt ein Foto aus der Zeit kurz vor dem Arrest: Ein dürrer, alter Mann kommt mit einer Brötchentüte nach Hause. Niemand würde glauben, dass dieser freundlich lächelnde, sensibel aussehende Greis der zweite Mann einer grausamen und blutigen Militärdiktatur war, die ungefähr 30.000 Bürger des eigenen Landes töten ließ, überwiegend blutjunge Männer und Frauen.
    Als Wirtschaftsminister kümmerte sich Martínez de Hoz um die »Modernisierung« der argentinischen Wirtschaft, er öffnete das Land für den Weltmarkt und für ausländische Investoren. Ein Mann mit hervorragenden internationalen Kontakten, die er wohl auch dank seiner Mitgliedschaft im WWF-Club pflegen kann. Von seinem Luxusapartment im Kavanagh-Hochhaus aus darf er trotz Hausarrest seine Geschäfte in aller Ruhe weiterbetreiben. Er hat wie alle reichen Argentinier viel Geld in Soja investiert, dem wichtigsten pflanzlichen Energielieferanten im Zeitalter der Green Economy. Nicht nur José Martínez de Hoz, auch andere Spitzenfunktionäre des argentinischen WWF haben sich bei der Umwandlung Argentiniens in eine Sojarepublik zweifelhafte Verdienste erworben.
    Auf dem Flug von Washington nach Buenos Aires sind wir im Morgengrauen über den Norden des Landes geflogen: Von oben sieht das Grün aus

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