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Schwarze Blüte, sanfter Tod

Schwarze Blüte, sanfter Tod

Titel: Schwarze Blüte, sanfter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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hochhangelte.
    Als ich stand, stellte er fest: »Du lebst, Bruder. Auferstanden aus der Tiefe. Glückwunsch zum Geburtstag. Was hast du den Kerlen getan, daß sie dich über die Kaimauer geschmissen haben? Zu viel beim Pokern gewonnen?«
    Ich begann, mich wieder in der Realität zurechtzufinden.
    Â»Kerle? Über die Kaimauer? Wo sind wir hier?«
    Â»Im Jachthafen. Ala Wai. Du nix kennen? Fremdes Gast aus fernes Land?«
    Er hatte in mir den Ausländer erkannt. Machte sich lustig.
    Â»Kannst Klartext mit mir reden, Johnny«, machte ich ihn aufmerksam. »Ich bedanke mich für die Rettung. Du wirst unter meinen vielen Erben einen vorderen Platz einnehmen. Wer hat mich ... über die Kaimauer?«
    Â»Willst du Wellenreiten lernen?« fragte er, statt mich aufzuklären. Immerhin sprach er nicht mehr in Touristen-Pidgin.
    Â»Wozu sollte ich? Mir reicht das Wasser, das ich noch im Bauch habe!«
    Â»War bloß eine Frage. Übungsbrett würde geliefert. Stunde zwanzig Dollar. Bei mir. Exklusiv. Der Aloha Beach Service nimmt fünfundzwanzig. Und die Lehrer dort sind lausig.«
    Â»Du lehrst Wellenreiten?«
    Er nickte. »Ist mein Beruf. Sonst könnte ich nicht Lebensretter spielen. Ich habe drei Jahre hintereinander den Sieg geholt. Willst du nicht lieber dein Jackett ausziehen? Laß Luft an die Flanken, sonst kriegst du von dem nassen Zeug den Husten. Ein Cousin von mir ist daran gestorben ...«
    Ich folgte seinem Rat. Stellte fest, daß man mir weder meine Papiere noch mein Geld abgenommen hatte. Bloß daß alles triefnaß war. Wie ich auch.
    Â»Macht nichts«, meinte der Surfer, »die nehmen heute für Pässe wasserechte Tinte. Das hat den Nachteil, daß man sie nicht so gut fälschen kann. Aber der Vorteil ist, Wasser schadet ihnen kaum. Und bei den Dollars ist das ähnlich, die kannst du trocknen und wieder ausgeben.«
    Ich entsann mich an meine gute Erziehung und stellte mich vor. Mit meinem richtigen Namen. Nix Clifford Jones.
    Mein Retter erwiderte lässig: »Hallo Toko. Aloha. Ich bin Henry Kalapano. Privatunternehmer in Sachen Surfriding. Dienstag bis Donnerstag.«
    Â»Was machst du den Rest der Woche?«
    Â»Warte, bis du meine Freundin siehst. Wir leben auf unserem Boot.«
    Eine verwandte Seele! Als er hörte, daß ich in Hongkong auf einer Dschunke logierte, bemerkte er dezent, seine Behausung
    sei ein ziemlich großer Kabinenkreuzer, seegängig, mit guter Küche.
    Â»Kaana kocht wie eine Göttin. Meine große Schwäche. Kaana und ihre Kochkunst.« Nach einer Weile fügte er nachdenklich hinzu: »Neben anderen Schwächen. Sie hat nur Stärken. Kochen ist eine davon ...«
    Â»Hast du sie dem Hilton abgeworben?«
    Er lachte. Suchte nach einer Zigarette, fand aber in seiner durchnäßten Hose nur losen Tabak und Papierklumpen. »Im Hilton kochen sie wie im Gefängnis, Bruder! Nein, Kaana war eigentlich Hula-Tänzerin, bis sie sich den Knöchel brach. Aus. Kommt von Molokai. Heißt Kaana, weil in dem Kaff der Hula entstand. Kleines Nest am Mauna Loa. War ganz gut, das mit dem Knöchel. Wegen der Versicherung. Und sonst hätte sie nie zu kochen angefangen. Bist du Krimineller?«
    Â»Wo denkst du hin!« protestierte ich. Er zuckte bedauernd die nackten Schultern. »Weshalb schmeißen dich dann die Kerle gefesselt mitten in der Nacht über die Kaimauer?«
    Â»Ich bin Detektiv«, klärte ich ihn auf. »Hast du die Kerle gesehen, die mich schmissen?«
    Â»Polizist? Aus Hongkong?«
    Â»Privat!« beruhigte ich ihn. »Auftrag hier. Wieviele waren es denn, die mich da geschmissen haben?«
    Er überlegte. »Hat einer allein gemacht. Aber da war noch einer im Auto ... Chrysler ... Großes Ding. Schwarz. Kamen von der Ala Moana auf die Straße am Kai. Schmissen dich in die Brühe und flitzten wie gescheuchte Affen weiter. Richtung Ilikai-Hotel.«
    Â»Und du hast das ganz zufällig beobachtet?«
    Â»Ich warte auf Kaana. Ist in Honolulu, da läuft eine Party. Sie zaubert Häppchen auf Tabletts. Party Service. Sitzt sich doch schön, am Abend am Bootssteg.«
    Â»Besser als es sich im Wasser liegt. Deine Kaana ist noch nicht zurück, wie?«
    Er hatte eine wasserdichte Uhr am Handgelenk, auf die er jetzt einen Blick warf, worauf er sagte: »Dauert noch. Hast du wirklich nicht falsch gepokert mit den Brüdern da?«
    Â»Deine

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