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Schwarze Blüte, sanfter Tod

Schwarze Blüte, sanfter Tod

Titel: Schwarze Blüte, sanfter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Pool. Ich hörte, wie ihm Hana Teoro halblaut riet: »Vielleicht kann es helfen, wenn wir Mister ...«
    Â»Lim Tok«, half ich ihr zuvorkommend. Sie drängte Osborn: »Wenn es da so einen Kerl gibt, der auf uns angesetzt ist, muß man etws tun!«
    Osborn bequemte sich, auszupacken. Wenigstens hielt ich es dafür.
    Er erzählte mir die Geschichte, die ich schon kannte, aber ich ließ mir das nicht anmerken, denn als er damit durch war und mir die näheren Umstände von Wesley Blairs Verschwinden schilderte, erfuhr ich, was ich wissen wollte.
    Â»Sie wollten eine Art Vergleich aushandeln, sagte mir Mister Blair. Wie der aussehen konnte, war mir allerdings nicht klar. Trotzdem, ich setzte Mister Blair in Kaimuki ab, bei Imais Studio, abends nach der Arbeitszeit. Mir war nicht wohl bei der ganzen Sache. Sie roch nach Dreck. Aber mit Mister Blair war nicht zu reden. Er wollte Francis Lee herausbringen, und er war bereit, eine Menge dafür zu riskieren, daß er sie kriegte. Am nächsten Tag erschien er dann nicht im Büro. Womit ich überhaupt nicht andeuten möchte ...«
    Â»Was taten Sie da?«
    Er zögerte. Warum kam mir der Mann nur so unsicher vor?
    Â»Ich rief am späten Vormittag Mrs. Blair an. Als ich erfuhr, daß er auch zu Hause nicht war, telefonierte ich mit Mister Imai.«
    Â»Und der sagte Ihnen, er habe keine Ahnung, wo Mister Blair sei, oder?«
    Â»So ähnlich.« Es klang erleichtert. »Er wußte nicht, daß ich Mister Blair bis zu ihm gefahren hatte. Und daß ich den Grund für die Unterredung kannte, war ihm auch nicht bekannt. Wir trafen uns dann auf seinen Wunsch in einem Restaurant am Ala Moana Park ...«
    Ich ahnte, was da geschehen war, und Osborn bestätigte mir, daß meine Vermutung stimmte. Imai wußte von Osborns Verhältnis zu Hana Teoro. Und er hatte sich gut vorbereitet, sagte Osborn. Er offenbarte ihm, daß er über Hana Teoro ebenfalls vieles wußte, was ihrer Popularität ernstlich schaden könnte, wenn er es bekannt machte.«
    Â»Was es war, sagte er nicht?«
    Â»Nein. Er sagte lediglich, er könne Hana kaputtmachen, in ein paar Wochen würde niemand mehr wagen, sie bei sich auftreten zu lassen. Aber er könne sie auch bei Southern Islands unterbringen, als Star, neben Francis Lee, dann wäre das alles begraben. Das, was ich wüßte und das, was er wüßte. Und – Aloha Records würde ohnehin bald schließen müssen ...«
    Â»Weil es Blair nicht mehr gab, die Seele des Geschäfts?«
    Â»Er sagte nur, ich solle den Mund halten. Weiter nichts. Dann wäre für mich alles geregelt. Selbst meine persönliche Perspektive könnte bei Southern Islands liegen, wenn ich Interesse daran hätte.«
    Ich stocherte in seiner Wunde: »Ein Held waren Sie nicht. Deshalb sagten Sie zu, wie?«
    Hana Teoro verteidigte ihn: »Er tat es meinetwegen. Weil Imai über mich ausgepackt hätte.«
    Auspacken! Das hatte auf dem Drohbrief aus Zeitungslettern gestanden, den ich in ihrer Wohnung gefunden hatte. Offenbar hielt Imai tatsächlich etwas gegen Hana Teoro in der Hand, das ihre Karriere ernsthaft schädigen konnte, wenn er es auspackte. Was konnte das wohl sein?
    Die Sängerin blickte auf das Wasser des Pools, wo ein Gummitier schwamm, das eine Mischung zwischen Krokodil und Pekinese war, und das riesige Kulleraugen hatte.
    Â»Kennen Sie das Bora-Bora in Downtown?« fragte sie mich schließlich. Ich merkte, daß es sie einige Überwindung kostete, und sagte leise: »Tut mir leid, da muß ich passen.«
    Â»Liegt in der King Street. Sehr viel Militär. Meist Offiziere, wegen der Preise. Ich habe meine ersten Lieder dort gesungen, und ich war stolz darauf, denn im Bora-Bora hatten vor mir solche Berühmtheiten wie Melveen Leed und Karen Keawehawaii ihre ersten Schritt gemacht. Ich wurde dort schnell populär. Der Chef des Etablissements war der Bruder des Senators Kapono. Eines Tages lernte ich den Senator selbst kennen. Er war verheiratet ....«
    Sie stockte. Starrte wieder auf das Wasser im Pool, als läge dort der Ausweg aus ihrem Dilemma.
    Ich wollte nicht, daß sie weitersprach, ich hatte genug gehört, um mir den Rest zusammenreimen zu können. Senator mit Sängerin. Das gab dicke Lettern ab.
    Â»Danke«, stoppte ich sie. »Wir wollen es dabei belassen. Ich habe schon verstanden. War es das, was Imai gegen Sie

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