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Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarze Blumen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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es könnte wenigstens den Ruf Ihres Vaters bewahren. Und das wollen wir schließlich beide!«
    Hannah sah ihn verständnislos an. »Wovon reden Sie? Was müssen wir dafür tun?«
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ihr Vater war ein guter Mann, und er hat immer für Ihre Sicherheit gesorgt. Jetzt ist es an Ihnen, es ihm zu danken – und mir dabei zu helfen, es ihm zu danken. Sie können sein Andenken schützen, aber es wird nicht leicht für Sie werden.«
    Hannah sah durch die Windschutzscheibe. Das ältere Paar hatte sich umgedreht und lief zum Wagen zurück.
    »Wie?«, fragte sie.
    Barnes deutete mit einer Kopfbewegung auf die beiden.
    »Sobald die weg sind, steigen Sie aus und gehen zum Revier. Ins Archiv. Suchen Sie die Akte zu Charles Dennison raus.« Er überlegte. »Und die Akte zu einem Mädchen namens ›Charlotte Webb‹. Die beiden brauchen Sie.«
    Neben ihnen knallten die Türen des Kombis zu.
    »Ich kann diese Akten nicht zum Verschwinden bringen, Barnes.«
    »Das sollen Sie auch nicht. Sie sollen sie nur lesen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Was soll das denn bringen?«
    »Das werden Sie schon sehen. Falls Sie eine etwas egoistischere Motivation brauchen, ist da immer noch die Tatsache, dass sich die Aufnahme, die ich gestern Abend von Ihnen gemacht habe, in Charles Dennisons Akte befindet.«
    »Was?«
    »Ich hab sie direkt heute früh da reingelegt. Ein Foto von Ihnen an dem Ort, an dem Dennison mutmaßlich ein kleines Mädchen ermordet hat. Wie wollen Sie das erklären? Und Dennison ist offiziell immer noch eine vermisste Person, folglich wird diese Akte wohl schnell auf den Schreibtischen der höheren Ränge landen.«
    Hannah antwortete nicht. Mistkerl.
    Barnes lächelte reumütig, als er ihren Gesichtsausdruck sah.
    Neben ihnen sprang der Motor des Kombis scheppernd an. Als er wegfuhr, knirschte es auf dem Schotter.
    »Tut mir leid.« Barnes sah dem Fahrzeug hinterher, als es den Parkplatz verließ. »Sie werden es begreifen, wenn Sie die Einzelheiten lesen. Es wird nicht einfach für Sie werden.«
    »Barnes …«
    »Aber Sie werden sich der Sache stellen.« Er starrte sie an. »Sie werden es für ihn tun, und für sich selbst.«
    »Und was haben Sie vor?«
    Er holte tief Luft. »Eine letzte Sache habe ich noch zu erledigen. Und jetzt steigen Sie aus, Hannah.«
    Mistkerl, dachte sie wieder. Barnes hatte ihr die Suppe eingebrockt und zwang sie jetzt, sie auszulöffeln, eine Entscheidung zu treffen: den Ruf ihres Vaters zu zerstören und sich selbst der Polizei zu stellen – oder sich schnellstens das Foto zu schnappen, bevor es jemand anders sah. Die beiden Akten zu lesen, egal, was er sich davon versprach. Und egal, welchen Weg sie einschlug, gab es kein Zurück.
    Barnes gestikulierte mit dem Taser.
    »Machen Sie schon«, sagte er mit freundlichem Nachdruck, »Sie sollten sich beeilen.«
    Nach einem langen Moment des Schweigens, in dem sie sich einfach nur anstarrten, traf Hannah ihre Entscheidung, stieg aus und rannte los.

22
    W enigstens der Straßenatlas meines Vaters erwies sich als nützlich.
    Das kleine Dorf Fenton glich den anderen Nestern, die verstreut an diesem Küstenstreifen lagen, wie ein Ei dem anderen – so unscheinbare kleine Weiler, dass sie kaum einen eigenen Namen verdienten. Fenton hatte einen sauber gemähten Dorfanger, der an drei Seiten von Häusern gesäumt war, und an der Küstenstraße eine Handvoll Geschäfte. Ein paar Steinstufen wanden sich vermutlich zum Strand hinunter. Heute herrschte hier beinahe Totenstille. Ich parkte an einer Straßenecke im Zentrum vor einem unscheinbaren Cottage und blieb ein paar Minuten im Wagen sitzen.
    Was in Gottes Namen sollte ich dieser Frau erzählen?
    Nachdem ich das Café in Whitkirk verlassen hatte, war ich nicht sicher gewesen, was ich als Nächstes machen sollte, dabei hatte ich noch die Worte von Barbara Phillips in den Ohren. Er hat eine ganze Reihe reale Menschen und Orte geklaut. In manchen Fällen hat er sich kaum die Mühe gemacht, sie zu kaschieren. Natürlich ging sie davon aus, das träfe nur auf den Erzählstrang über Charles Dennison zu, doch ich wusste es besser. Ich war ins Grübeln gekommen – gab es vielleicht noch andere Dinge, die mir zwischen den Zeilen entgangen waren?
    Also war ich ins Hotel zurückgekehrt, hatte das Buch noch einmal durchgeblättert und einzelne Figuren erneut unter die Lupe genommen, bis mir im Kapitel über Mrs. Fitzgerald und ihre Pflegestelle etwas ins Auge sprang.
    Der Garten

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