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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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sicherzugehen, wollte er eine
Probe davon untersuchen lassen. Zu Jeanne sagte er: „Würdest du bitte Michel
von den Stadtwerken anrufen und ihn bitten, die Schweinerei wegmachen zu
lassen. Und er soll den Eimer für das Polizeilabor aufheben. Danke, Jeanne.“
    Bruno holte sein Handy hervor, wählte die Nummer der Polizeizentrale in
Perigueux und meldete den Überfall, Sprengstoffgebrauch sowie den Diebstahl
seines Transporters. Außerdem forderte er Unterstützung und ein Team der
Kriminaltechnik an. Das Wort „Sprengstoff gebrauch“ würde die Kollegen
aufmerken lassen und sofort ihren Chef auf den Plan rufen.
     
Chapter 6
     
    Als Bruno die Gendarmerie erreichte, war sein Fahr-. zeug gerade am
Stadtrand gefunden worden - gegen einen Laternenmast gleich neben der
Tankstelle von Lespinasse gefahren. Zwei Asiaten waren ausgestiegen und in einen
fast neuen silbernen Renault gesprungen, der vor der Zapfsäule stand. Der
Besitzer hatte den Tankdeckel noch in der Hand gehalten, als die beiden vor
seinen Augen davongerauscht waren. Das Kennzeichen war inzwischen an alle
Polizeidienststellen durchgegeben worden, aber es gab nicht gerade wenige
silberne Renaults auf Frankreichs Straßen.
    Der junge Asiat hatte bislang kein Wort von sich gegeben. Er saß
schweigend im Verhörraum, den Kopf gesenkt, die Hände auf den Knien, und
weigerte sich, auf Fragen zu antworten. Er reagierte auch nicht, als man ihm
ein Glas Wasser anbot. Wie sich herausstellte, gehörte die Telefonnummer, die
er bei sich gehabt hatte, einer Anwaltskanzlei in Perigueux. Dort schien man
vom Anruf der Polizei nicht besonders überrascht zu sein. Man versprach, einen
Anwalt zu schicken; er würde innerhalb einer Stunde zur Stelle sein, begleitet
von einem chinesischen Dolmetscher.
    „Jetzt kennen wir wenigstens seine Nationalität“, meinte Capitaine
Duroc. „Ich habe versucht, die in letzter Zeit gewählten Nummern auf dem Handy
anzurufen, aber alles, was ich zu hören bekam, war ein unverständliches Kauderwelsch.
Wir haben France Telecom aufgefordert, die Teilnehmer ausfindig zu machen.“
    „Hat ein Arzt nach ihm gesehen?“, fragte Bruno und versuchte, seinen
Ärger über Durocs Vorgehensweise zu unterdrücken. Es wäre sinnvoller gewesen,
zuerst die Teilnehmernamen zu ermitteln und erst dann unter den Nummern
anzurufen, die in letzter Zeit besonders häufig gewählt worden waren. Nach
Durocs voreiligen Anrufen würden jetzt womöglich Handys weggeworfen und Nummern
geändert werden.
    „Wieso?“, sagte Duroc.
    „Womöglich hat er eine Gehirnerschütterung“, antwortete Bruno. „Die
Vorschriften verlangen, dass er von einem Arzt untersucht wird. Sein Anwalt
macht bestimmt Theater, wenn wir nicht dafür sorgen.“ Er nahm sein Handy aus
der Tasche, rief Kati in der Aufnahme des medizinischen Versorgungszentrums an
und bat sie, so schnell wie möglich einen Arzt zu schicken. „Bei der
Gelegenheit sehen wir ihn ausgezogen. Vielleicht hat er besondere Merkmale oder
Tätowierungen“, fügte er hinzu.
    Duroc ging nach unten in die Schaltzentrale, um die Suche nach dem
gestohlenen Auto zu beaufsichtigen. Franchise, die einzige Frau im kleinen
Team des Gendarmen, kam herein und wedelte selbstzufrieden mit einem Plastikbeutel,
gefüllt mit Beweismaterial - Bruchstücke verkohlten Kunststoffs und ein paar
Papierfetzen.
    „Das ist von der Blendgranate übriggeblieben“, erklärte sie. „Es sind
noch einige Nummern und sonstige Zeichen darauf zu finden, die bei der
Identifizierung helfen können.“
    Brunos Handy klingelte. Auf dem Display zeigte sich ein vertrauter Name.
„Sprengstoffgebrauch, was soll das heißen?“, fragte Jean-Jacques, der leitende
Kriminalbeamte der Police Nationale in
Perigueux. Bruno zählte ihn, wenn auch ein wenig zurückhaltend, zu seinen
Freunden. Ihre Interessen deckten sich meistens. Allerdings war Brunos Vorgesetzter
der Bürgermeister, während Jean-Jacques dem Präfekten des Departements Dordogne
und somit dem französischen Innenministerium unterstellt war.
    „Der Sprengstoff war eine Blendschockgranate, die von einem jungen
Asiaten geworfen wurde, der mit zwei Komplizen einen Marktstand überfallen
hat. Zwei von ihnen konnten in einem gestohlenen Auto entkommen. Wir untersuchen
gerade das Ding oder vielmehr das, was von ihm übriggeblieben ist. Sieht aus
wie eine dieser Knallblitzkeulen, die wir in der Armee hatten, scheint aber
ausländischer Herkunft zu sein. Einen der Angreifer konnten wir in

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