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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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ging merklich zurück, und es
war fast, als entwiche Luft aus einem Luftballon. Man hörte Füße scharren und
Gemurmel, während Alphonse zur Antwort auf Brunos Frage eine Summe auszurechnen
versuchte. Als er sich wieder setzte, war niemandem klar, was er eigentlich
gesagt hatte. Pons ergriff das Mikrofon.
    „Aktuelle Zahlen stehen uns noch nicht zur Verfügung. Aus den Einnahmen
des vergangenen Jahres wissen wir allerdings, dass die vom Sägewerk gezahlten
Abgaben weniger als fünf Prozent des gesamten Steueraufkommens ausmachen.
Wenn uns die nun fehlen, ist das traurig, aber kein Grund zur Verzweiflung,
zumal wir, wie gesagt, die Möglichkeit haben, das Betriebsgelände neuen
Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die ihrerseits für neue Arbeitsplätze
sorgen...“
    Pons bemerkte, dass die ersten Zuhörer den Saal verließen, und
reagierte schnell.
    „Ich glaube, viele von uns haben heute Abend noch etwas Besseres vor.
Kommen wir also zu unserem Hauptanliegen, nämlich zur Abstimmung. Wir haben
hier vorn zwei Wahltische. Links von mir geben die Grünen und die Mitglieder
des Nouveau Centre ihre Stimmen ab, rechts die Sozialisten.
Dank unserer Freiwilligen vom College wird das
Ergebnis in wenigen Minuten vorliegen.“
    Beifall brandete auf. Es wurden Stühle gerückt, und alles lief
durcheinander. Im Gedränge trafen viele auf Bekannte, die erst einmal begrüßt
werden mussten, und am Ende hatte so mancher vergessen, zu welchem Tisch er
eigentlich wollte.
    „Gut gemacht“, murmelte Xavier, der neben Bruno aufgetaucht war. „Ich
dachte schon, Pons würde gleich per Akklamation zum neuen Bürgermeister
gewählt.“ Der stellvertretende Bürgermeister drückte ihm anerkennend den Arm
und ging weiter. Gleich darauf stupste Montsouris, der einzige Kommunist im
Stadtrat, Bruno von hinten an und legte ihm seinen kräftigen Arm über die
Schulter.
    „Gute Frage, Bruno, und genau zum richtigen Zeitpunkt“, bemerkte
Montsouris und kehrte an die Seite seiner Frau zurück, die politisch noch
entschiedener links stand als er.
    „Dann sollte ich jetzt wohl auch meine Stimme abgeben“, sagte Pamela. „Ich
wusste gar nicht, dass dir der Stadthaushalt so sehr am Herzen liegt.“
    „Und ich wusste nicht, dass du einer Partei beigetreten bist. Man muss
Mitglied sein, um heute Abend wählen zu können“, entgegnete Bruno. „Ich gehöre
keiner Partei an und habe darum auch kein Stimmrecht.“
    „O ja, seit gestern bin ich bei den Grünen“, sagte sie. „Ich dachte, es
wird Zeit, dass ich mich ein bisschen engagiere. Bill hat mich auf die Liste
gesetzt. Bin gleich wieder da. Es bleibt doch dabei, dass wir zusammen zu Abend
essen, oder?“
    „Klar. Ich habe seit heute Morgen nichts mehr zwischen die Zähne
bekommen.“
    „Kompliment“, sagte Fabiola, als Pamela außer Hörweite war. „Ich hatte
mich auch zu Wort melden wollen, aber mir ist leider nichts Passendes
eingefallen. Es stört mich, dass sich die Leute so leicht verdummen lassen. Man
sollte doch meinen, wir hätten endlich dazugelernt.“
    „Gehören Sie einer Partei an?“, fragte Bruno.
    „Nein, davon bin ich inzwischen weit entfernt“, sagte sie lächelnd. „Als
Studentin hätte ich mich beinahe den Maoisten angeschlossen. Dann war ich Feuer
und Flamme für die Frauenbewegung, bis mir schließlich ein hübscher Bergsteiger
über den Weg gelaufen ist, der mich für die Bergwelt begeistert hat, gerade
rechtzeitig, denn danach konnte ich mich auf den Abschluss meines
Medizinstudiums konzentrieren.“
    „Sie kennen vielleicht den alten Spruch: Wer in jungen Jahren nicht
links steht, hat kein Herz.“
    „Und wer da mit dreißig immer noch steht, hat keinen Verstand. Das hat
mein Vater immer gesagt, und er war Kommunist.“ Fabiola legte eine Pause ein.
„Ich habe den Eindruck, Pamela flirtet zum ersten Mal mit der Politik“, sagte
sie. „Wenn man so spät damit anfängt, könnte es gefährlich werden.“
    Sie richtete ihren Blick auf die Bühne, wo sich Pons angeregt mit Pamela
unterhielt. Bruno bemerkte, dass die beiden von Pons' Küchenchef beobachtet
wurden. Der Chinese sammelte offenbar erste Erfahrungen mit der französischen
Demokratie. Bruno dachte daran, dass es langsam Zeit wurde, die Nichten des
Mannes einzuschulen, wurde dann aber von einer hübschen jungen Blondine
abgelenkt, die sich ihm in die Arme warf. Hinter ihr stand deren Vater und
grinste übers ganze Gesicht.
    „Stephane, Dominique“, grüßte Bruno. Er drückte
das Mädchen mit

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