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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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wenig
gekünstelt. „Darüber müsstest du doch hinweg sein. Wie auch immer, ich bin die
Letzte, die vom Hubschrauber abgeseilt wird, wenn überhaupt.“
    „Ich glaube, man hört nicht auf, sich Sorgen um jemanden zu machen, den
man einmal geliebt hat.“
    „Wohl wahr“, sagte sie nachdenklich. „Was sind deine Pläne für morgen?“
Nur eine Frau schaffte es, so schnell umzuschalten. Stimme, Haltung, Gestik und
Blick hatten sich schlagartig gewandelt. Bruno konnte nur staunen.
    „Ich werde mich mit Jean-Jacques treffen und auch noch einmal bei Tran
vorbeischauen, ehe ich in den Zug zurück nach Saint-Denis steige. Es gibt zu
Hause noch viel zu tun, unter anderem Vorbereitungen für das Kinderfest zu
Weihnachten“, sagte er und schmunzelte, als er sie lächeln sah. „Was mich daran
erinnert, dass ein neues Weihnachtsmannkostüm im Rathaus auf mich wartet. Und
dann muss ich irgendwann meinen neuen Dienstwagen in Empfang nehmen und mir in
Perigueux Ersatz für meine Uniformen abholen, die mir in Ausübung meines Amtes
versaut worden sind.“
    Sie lachte, und diesmal klang es echt. „So stelle ich mir Polizeiarbeit
vor. Erzähl mir, was passiert ist, lieber Weihnachtsmann.“
    Also berichtete er ihr von dem Überfall auf Vinhs Marktstand, von
seinem Dienstwagen, der gestohlen und zu Schrott gefahren worden war, und von
seinem Sprung in die Jauchegrube, mit dem er sich die Uniform ruiniert hatte.
    „Ja, ich habe in der Zeitung gelesen, wie du den kleinen Jungen da
rausgeholt hast.“
    „Typisch Presse, dass sie eine solche Geschichte so aufbläst. Geärgert
habe ich mich vor allem über diesen dämlichen Pons, der die Schulkinder
eingeladen und sich einen Dreck um ihre Sicherheit geschert hat...“ Er nippte
an seinem Drink. „Was hast du morgen vor?“
    „Wir beide sind morgen um neun mit meinem Chef und dem Präfekten
verabredet. Um elf fliege ich von Merignac ab, um mich wieder einmal mit
Vertretern der Marine und der Briten kurzzuschließen. Du hast recht, wir
beobachten ein bestimmtes Schiff. Für den Nachmittag habe ich mir vorgenommen,
mich einmal auf dem Campingplatz bei Arcachon umzusehen, von dem die
Vietnamesen gesprochen haben.“
    „Sei vorsichtig“, sagte er.
    „Vielleicht werden wir das Schiff gar nicht entern müssen, wenn es
tatsächlich vor diesem Campingplatz vor Anker geht. In dem Fall könnten wir das
Gebiet ringsum absperren und die Passagiere in Empfang nehmen. Darüber werden
wir uns wohl morgen Mittag unterhalten.“
    „Es scheint, wir müssen beide morgen früh raus.“ Er rutschte auf seinem
Stuhl zurück.
    „Eine Minute noch, Bruno“, sagte sie. „Es wäre mir peinlich, neben dir
im Fahrstuhl zu stehen und damit rechnen zu müssen, dass du mich zur Tür
begleitest und über mich herfällst.“
    „Ich bin keiner, der über andere herfällt.“ Er grinste.
    „Nein, aber manchmal ist mir danach.“ Sie stand auf und gab ihm einen
Kuss auf den Mund. „Gute Nacht, Bruno.“
    Isabelle entfernte sich, stolz und hoch aufgerichtet. Seufzend ging
Bruno zum Tresen, um die Getränke zu bezahlen. Als er das Foyer durchquerte,
sah er Isabelle draußen vor der Drehtür stehen und rauchen. Er blieb stehen.
Sollte er zu ihr gehen?
    Stattdessen aber fuhr er mit dem Fahrstuhl nach oben, zog sich in sein
Zimmer zurück und bedauerte, nicht zu ihr gegangen zu sein und sie in den Arm
genommen zu haben. Er schüttelte den Kopf. Die Folge wäre gewesen, dass sie
sich Gedanken darüber hätten machen müssen, ob es sinnvoll sei, eine Affäre
neu zu beleben, mit der es eigentlich vorbei war. Als er im Bett lag, fragte
er sich, was ihn an Pamela band und ihr treu sein ließ. Seit sie sich für
Politik interessierte, schien sie mehr Zeit mit Bill Pons zu verbringen als
mit ihm.
    Das Hoteltelefon weckte ihn kurz nach vier. Es war Jean-Jacques, der ihn
aufforderte, sich rasch anzuziehen. Er werde in wenigen Minuten von einem
Polizeiwagen abgeholt.
     
Chapter 22
     
    Ich glaube, wir sind einen großen Schritt weiter“, sagte Jean-Jacques, der
am Steuer eines Zivilfahrzeugs der Polizei von Bordeaux saß und über die stille
Rue de Pessac raste. Obwohl die Lautstärke des Funkgeräts heruntergedreht war,
konnte Bruno das unablässige Hin und Her zwischen Zentrale und Kollegen im
Einsatz hören. „Dank der Kreditkarte und der Mithilfe einer der
Sicherheitskräfte der Bank, die plötzlich ganz kooperativ wurde, als wir was
von einer Bombendrohung sagten, kennen wir jetzt die Adresse

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