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Schwarze Engel

Schwarze Engel

Titel: Schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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darüber, was die Frau auf dem Foto zu bieten hatte und wie man sie erreichen konnte.
    Ich bin Mistress Regina, eine Lifestyle-Domina. Mein vielfältiges Angebot umfaßt raffinierte Bondage-Techniken, Erniedrigung, erzwungene Feminisierung, Sklaventraining und goldene Duschen. Weitere Qualen auf Anfrage. Ruf mich an.
     
    Unter diesem Textblock standen eine Telefonnummer, eine Pagernummer und eine E-mail-Adresse. Bosch schrieb sie sich in ein Notizbuch, das er aus der Tasche zog. Dann sah er wieder auf den Bildschirm und stellte fest, daß auch eine blaue Schaltfläche mit einem A darauf war. Er wollte Rider gerade fragen, wofür dieser Button war, als Chastain ein abschätziges Geräusch mit dem Mund machte. Bosch drehte sich um und sah ihn an, worauf der IAD-Mann den Kopf schüttelte.
    »Wahrscheinlich ist dem Scheißkerl einer abgegangen, wenn er vor dieser Tussi da auf den Knien gerutscht ist«, sagte Chastain. »Würde mich mal interessieren, ob das auch Reverend Tuggins und seine Freunde unten in der SCCA wußten.«
    Damit meinte er die South Central Churches Association, eine von Tuggins geleitete Organisation, die immer Gewehr bei Fuß stand, wenn Elias den Medien einen Eindruck von der Verbitterung vermitteln wollte, die in South Central angesichts angeblicher Polizeiübergriffe herrschte.
    »Wir wissen doch noch gar nicht, ob er sich überhaupt mit der Frau getroffen hat, Chastain«, sagte Bosch.
    »Und ob er sie getroffen hat! Warum sollte er sonst dieses Bild hier rumliegen haben? Ich will Ihnen mal was sagen, Bosch, wenn Elias auf solchen Schweinkram stand, kann erst mal kein Mensch sagen, was da vielleicht noch alles an den Tag kommt. Dem müssen wir weiter nachgehen, das wissen Sie ganz genau.«
    »Keine Sorge, wir werden alles nachprüfen.«
    »Das will ich auch meinen.«
    »Äh«, unterbrach Rider sie. »Das ist ein Button zum Abspielen einer Sound-Datei.«
    Bosch sah auf den Bildschirm. Rider bewegte den Pfeil auf die blaue Schaltfläche zu.
    »Und wofür ist der gut?« fragte er.
    »Ich glaube, wir können Mistress Regina sogar hören.«
    Sie klickte den Button an. Darauf lud der Computer eine Sound-Datei herunter und begann, sie abzuspielen. Aus dem Lautsprecher des Computers kam eine tiefe, gewichtige Stimme.
    »Hier ist Mistress Regina. Wenn du zu mir kommst, werde ich das Geheimnis deiner Seele entdecken. Gemeinsam werden wir die tiefsitzende Unterwürfigkeit freilegen, durch die du deine wahre Natur erkennen und die Erlösung erlangen wirst, die du sonst nirgendwo findest. Ich werde dich mir gefügig machen. Du wirst ganz mir gehören. Ich warte. Ruf mich an! Jetzt gleich.«
    Sie blieben alle eine Weile still. Bosch sah Chastain an.
    »Hört sich das nach ihr an?«
    »Nach wem?«
    »Nach der Frau auf dem Anrufbeantworter.«
    Chastain, der sich dieser Möglichkeit erst jetzt bewußt wurde, überlegte kurz.
    »Was für ein Anrufbeantworter?« fragte Rider.
    »Kannst du das noch mal abspielen?« sagte Bosch.
    Rider klickte noch einmal den Audiobutton an und fragte ein zweites Mal, was es mit dem Anrufbeantworter auf sich hatte. Bosch wartete, bis die Ansage zu Ende war.
    »Auf dem Anrufbeantworter in Elias’ Wohnung hat eine Frau eine Nachricht hinterlassen. Seine Frau war es nicht. Aber diese Stimme war es, glaube ich, auch nicht.«
    Er sah Chastain noch einmal an.
    »Ich weiß nicht«, sagte Chastain. »Könnte sein. Aber notfalls können wir ja im Labor einen Stimmenvergleich machen lassen.«
    Bosch zögerte und hielt nach irgendwelchen Anzeichen Ausschau, daß Chastain wußte, daß die Nachricht gelöscht worden war. Er entdeckte nichts.
    »Was ist?« fragte Chastain, von Boschs bohrenden Blicken verunsichert.
    »Nichts.«
    Bosch wandte sich wieder dem Computerbildschirm zu.
    »Du hast gesagt, das ist Teil einer größeren Website«, sagte er zu Rider. »Könnten wir uns die mal ganz ansehen?«
    Rider antwortete nicht. Sie tippte nur ein paar Befehle ein. Wenige Augenblicke später erschien ein Foto eines am Knie abgewinkelten bestrumpften Damenbeins, das über den ganzen Bildschirm reichte. Darunter stand:
     
    WILLKOMMEN BEI GIRLAWHIRL
    Ein Führer für intime, sinnliche und
    erotische Dienstleistungen
    in Südkalifornien
     
    Darunter befand sich ein Inhaltsverzeichnis, in dem der Benutzer Listen von Frauen aussuchen konnte, die eine Vielzahl von Dienstleistungen anboten, die von erotischer Massage über Abendbegleitung bis hin zu Unterwerfung reichten. Rider klickte letzteres an, und auf

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