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Schwarze Engel

Schwarze Engel

Titel: Schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Sekretärin saß, ob er irgendwo Briefpapier gesehen hätte. Chastain zog eine Schublade heraus und deutete auf eine offene Schachtel mit bedrucktem Briefpapier. Bosch nahm das oberste Blatt. Rider hatte recht gehabt. Elias’ E-mail-Adresse stand oben in der Mitte unter seiner Postanschrift.
     
    [email protected]
     
    Bosch nahm das Blatt in Elias’ Büro mit. Als er es betrat, sah er, daß Rider den Ordner mit dem Ausdruck der blonden Frau zugeklappt hatte. Ihm wurde klar, daß ihr der Anblick peinlich gewesen war.
    »Ich habe sie«, sagte er.
    Sie sah auf das Blatt, das Bosch neben dem Computer auf den Schreibtisch legte.
    »Gut. Das ist der Benutzername. Jetzt brauchen wir nur noch sein Paßwort. Er hat den ganzen Computerzugang paßwortgeschützt.«
    »Scheiße.«
    »Na ja, mal sehen.« Sie begann zu tippen. »Die meisten Leute nehmen was ziemlich Einfaches – damit sie es auch selbst nicht vergessen.«
    Sie hörte auf zu tippen und sah auf den Bildschirm. Während der Rechner arbeitete, hatte der Cursor die Gestalt einer Eieruhr angenommen. Dann erschien auf dem Bildschirm ein Fenster, in dem Rider mitgeteilt wurde, daß sie ein falsches Paßwort eingegeben hatte.
    »Was hast du genommen?« fragte Bosch.
    »Sein Geburtsdatum. Du hast doch die Angehörigen verständigt. Wie heißt seine Frau?«
    »Millie.«
    Ryder gab es ein und erhielt nach ein paar Sekunden die gleiche abschlägige Antwort.
    »Wie wär’s mit seinem Sohn?« schlug Bosch vor. »Er heißt Martin.«
    Rider tippte nichts.
    »Was ist denn?«
    »Bei vielen dieser paßwortgeschützten Zugänge hat man nur drei Versuche. Wenn man beim dritten Mal nicht reinkommt, machen sie die Kiste automatisch dicht.«
    »Für immer?«
    »Nein. So lange, wie Elias es eingestellt hat. Das können fünfzehn Minuten sein oder eine Stunde oder noch länger. Laß uns erst mal überlegen –«
    »G-G-L-A-P-D.«
    Rider und Bosch drehten sich um. In der Tür stand Chastain.
    »Was?« fragte Bosch.
    »Das ist das Paßwort. G-G-L-A-P-D. Wie in Elias gegen LAPD.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Die Sekretärin hat es auf die Unterseite ihrer Schreibunterlage geschrieben. Wahrscheinlich benutzt sie den Computer auch.«
    Bosch sah Chastain kurz prüfend an.
    »Harry?« fragte Rider. »Soll ich?«
    »Versuch’s mal«, sagte Bosch, ohne den Blick von Chastain abzuwenden.
    Dann drehte er sich um und sah zu, wie seine Partnerin das Paßwort eingab. Zuerst kam die Eieruhr, und dann veränderte sich der Bildschirm, und auf einem Hintergrund aus blauem Himmel und weißen Wolken erschienen verschiedene Icons.
    »Wir sind drinnen«, sagte Rider.
    Bosch blickte sich nach Chastain um.
    »Sehr gut.«
    Dann wandte er sich wieder dem Bildschirm zu und beobachtete, wie Rider auf Tasten drückte und sich durch die Icons, Dateien und Programme manövrierte. Er verstand von all dem herzlich wenig und bekam wieder einmal vor Augen gehalten, daß er nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit war.
    »Du solltest das wirklich mal lernen, Harry«, bemerkte Rider, als könnte sie seine Gedanken lesen. »Es ist einfacher, als es aussieht.«
    »Warum sollte ich, wenn ich doch dich habe? Was machst du da übrigens?«
    »Erst sehe ich mich nur mal um. Darüber müssen wir mit Janis sprechen. Es gibt eine Menge Dateinamen, die sich auf Fälle beziehen. Ich weiß nicht, ob wir sie öffnen sollten, bevor –«
    »Mach dir deswegen vorerst mal keine Sorgen«, unterbrach Bosch sie. »Kannst du ins Internet reinkommen?«
    Rider machte ein paar Manöver mit der Maus und gab dann den Benutzernamen und das Paßwort ein.
    »Jetzt bin ich in lawyerlink«, sagte sie. »Hoffentlich gilt hier dasselbe Paßwort. Dann kommen wir in die Internetseite dieser nackten Frau.«
    »Was für eine nackte Frau?« fragte Chastain.
    Bosch nahm den Ordner vom Schreibtisch und hielt ihn ihm ungeöffnet hin. Chastain klappte ihn auf, sah das Foto an und grinste.
    Bosch blickte wieder auf den Bildschirm. Rider war in lawyerlink und benutzte dabei Elias’ Benutzernamen.
    »Wie war diese Adresse gleich noch mal?«
    Chastain las sie ihr vor, und sie tippte sie ein. Dann drückte sie auf die Eingabetaste und wartete.
    »Was wir hier haben, ist die Adresse einer einzelnen Internetseite innerhalb einer größeren Website«, sagte sie. »Was wir jetzt kriegen, ist die Gina-Page.«
    »Sie meinen, so heißt sie? Gina?«
    »Sieht ganz so aus.«
    Während sie das sagte, erschien das Foto auf dem Bildschirm. Darunter befanden sich Angaben

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